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Mannheim: Investoren lassen sich von der Krise nicht abschrecken

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		Mannheim:  Investoren lassen sich von der Krise nicht abschrecken

Von Gaby Booth

Mannheim. Die Mannheimer Wirtschaft bleibt trotz der Corona-Pandemie investitionsfreudig. Das ist die gute Nachricht, die der zuständige Dezernent im Mannheimer Rathaus, Michael Grötsch, bei der Vorlage des Jahresberichts 2020 mitteilt. "Die hohen Investitionen der Unternehmen belegen ein hohes Vertrauen in den Standort. Mannheim hat sich trotz der Pandemie wirtschaftlich positiv entwickelt", so Grötsch. Das sichere Arbeitsplätze und schaffe neue Jobs.

Bei allem Optimismus müssen sich die Wirtschaftsförderer derzeit vor allem um zwei Bereiche kümmern: Den Einzelhandel, das bisher starke Standbein der Mannheimer City, sowie den Übernachtungs- und Gastronomiebereich. Sie leiden noch immer sehr unter den coronabedingten Schließungen. "Das macht uns große Sorgen, aber momentan haben wir keine Planungssicherheit", beschreibt Grötsch die Situation aus Sicht der Stadt.

> Der Einzelhandel: Mit den Beteiligten im Einzelhandel laufen derzeit viele Gespräche darüber, wie man die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erhalten und verbessern kann. "Wir stehen in den Startlöchern, damit die Kunden nach Corona das Shoppen vor Ort wieder dem Onlinehandel vorziehen", versichert Grötsch.

> Die Investitionen: Das Technologieunternehmen ABB errichtet in Käfertal ein Gebäude für 1200 Beschäftigte und legt damit die Standorte Mannheim und Ladenburg zusammen. Der Fokus liegt auf Industrieautomation und Antriebstechnik. Essity, ehemals Papierwerke PWA, realisiert im Werk Waldhof für 40 Millionen Euro eine weltweit einmalige Produktionsanlage für Zellstoff für Toilettenpapier aus Weizenstroh. Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub baut auf der Friesenheimer Insel für 25 Millionen Euro ein neues Verwaltungsgebäude. John Deere modernisiert sein Werk auf dem Lindenhof mit 76 Millionen Euro, um die gestiegene Nachfrage nach Traktoren zu bedienen. Kyocera Fineceramics Solutions, besser bekannt als Friatec in Friedrichsfeld, baut die Feinkeramiksparte aus und erhöht die Zahl der Mitarbeiter um 36 auf 300. Die MVV Energie errichtet eine innovative Phosphor-Recycling-Anlage auf der Friesenheimer Insel und nimmt dafür 50 Millionen Euro in die Hand.

> Der Immobilienmarkt: Das Glückstein-Quartier macht deutlich, dass sich der Immobilienmarkt trotz Corona positiv entwickelt hat. Das Konversionsgelände in der Nähe des Hauptbahnhofs wächst. Das neue Technische Rathaus wurde an die Stadt übergeben, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hat Einzug gehalten, und die Deutsche Bahn wird ihr Schulungszentrum von Frankfurt an den Mannheimer Hauptbahnhof verlegen. "Das Glückstein-Quartier ist gefragt", stellt Wolfgang Miodek, stellvertretender Fachbereichsleiter, fest. Er erwartet, dass bis Jahresende fast alles vermietet ist. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen sei weiter hoch. Sobald sich die Pandemielage entspannt hat, wird auch das Vier-Sterne-Hotel "Holiday Inn" eröffnen.

> Zukunftstechnologien: Der Focus liegt weiterhin auf Green Tech, Social Economy und Smart Economy. "Damit bleibt Mannheim am Puls der Zeit und kann sich im Standortwettbewerb ausgezeichnet positionieren", sagt Christiane Ram, Leiterin des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung. Bei Green Tech signalisierte die Landesregierung, dass sie das Innovationszentrum als Leuchtturmprojekt fördern wird. Auch das Medical Technology Cluster wurde mit einem Qualitätslabel ausgezeichnet. Der Bau eines Zentrums für intelligente Maschinen in der Medizintechnik wird ebenfalls vom Land finanziell unterstützt.

> Einige Zahlen: Die Auswirkungen der Pandemie spiegeln sich in der Statistik wider. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber 2019 von 5,3 auf 7,2 Prozent. Der Rückgang der Beschäftigten betrifft vor allem das verarbeitende Gewerbe mit 1728 Personen, kaum das Baugewerbe. Der Bereich Verkehr und Logistik verzeichnete sogar einen leichten Zuwachs von 96 Beschäftigten. Die absolute Zahl der Mannheimer Betriebe verringerte sich um 40 und liegt bei 9034 Unternehmen (2019: 9074). Die Übernachtungszahlen in den Hotels halbierten sich auf 800.000.

> Das Corona-Telefon: Die Stadt will Unternehmen weiter bei der Existenzsicherung helfen. Bei der im März 2020 eingerichteten Corona-Hotline liefen die Drähte heiß. 1223 Firmen ließen sich beraten. Es ging um Kurzarbeiterregelungen, die Fortführung des Geschäftsbetriebs oder die Unterstützung von Start- ups. "Da tat so manches Gespräch weh, wenn es um Existenzen ging", betont Ram.

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