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Hardheim: Letzte Lücke im Erftal-Mühlenradweg wird geschlossen

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		Hardheim:  Letzte Lücke im Erftal-Mühlenradweg wird geschlossen

Hardheim. Es ist für mich persönlich eine große Freude, dass jetzt die letzte Lücke geschlossen wird." Manfred Böhrer, Vorsitzender des Vereins "Mühlenradweg Erftal", strahlt: Ende April, Anfang Mai, je nach Wetterlage, soll es nach Auskunft von Bauamtsleiter Daniel Emmenecker mit den letzten Arbeiten am Erftal-Mühlenradweg zwischen Erfeld und Gerichtstetten losgehen. Die Dauer der Baumaßnahme sei auf ein Vierteljahr avisiert, ebenfalls in Abhängigkeit der Witterung. Damit wird der letzte Abschnitt des gesamten Radwegs endlich fertiggestellt sein.

"Der neue Radweg wird auf einer Strecke von 1,132 Kilometern von Erfeld kommend Richtung Gerichtstetten neu errichtet. Im weiteren Verlauf schließt er an einen bestehenden Feldweg an, welcher in Gerichtstetten endet. Der bestehende Feldweg wird auf einer Länge von circa 700 Metern aufprofiliert und mit einer neuen Deckschicht aufgebaut", informiert Emmenecker. Die Gesamtlänge der geplanten Ausbaumaßnahme betrage 1,848 Kilometer und der Radweg solle 2,50 Meter breit werden. Im Bereich wo früher die Gerichtstetter Mühle stand werde er mit drei Metern etwas breiter gestaltet, um hier die Verkehrssicherheit auch zu gewährleisten, wenn landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge zu den angrenzenden Flächen gelangen wollen.

Die Bauarbeiten für die komplette Maßnahme wurden bereits in der Gemeinderatssitzung im November an die Firma Konrad aus Gerlachsheim zum Preis von 328.850 Euro vergeben. Für eine Wegbeschilderung ist laut Emmenecker der Gemeindeverwaltungsverband Hardheim-Walldürn zuständig. "Wir werden das auf jeden Fall anregen", betont der Bauamtsleiter.

Sobald die letzte Lücke des Erftal-Mühlenradwegs geschlossen ist, können Radler, ohne eine Landstraße zu benutzen, auf einer Länge von rund 32 Kilometern von Buch am Ahorn bis ins fränkische Bürgstadt fahren. "Alle Ortsteile von Hardheim, die im Erftal liegen, sind dann über den Radweg miteinander verbunden", freut sich Manfred Böhrer. Zudem bestehe eine gute Anbindung, teils über Radwege, teils über wenig befahrene Straßen, ins Tauber- und Maintal. Außerdem sei es natürlich auch für den Tourismus in der Region wichtig, ein gutes Radwegenetz zu haben.

Böhrer liegt vor allem aber auch die Verkehrssicherheit am Herzen, die dann auch endlich zwischen Gerichtstetten und Erfeld gewährleistet sei: "Das war für mich das Hauptargument für den Lückenschluss." Schließlich müssen alle Radfahrer bislang dort, wo sich einst die Gerichtstetter Mühle befand, auf die Landesstraße 514 abbiegen. Ein nicht ungefährliches Unterfangen. "Vor 15 Jahren war hier an dieser Stelle ein schwerer Verkehrsunfall mit einem schwer verletzten Radfahrer." Die Mitglieder des Vereins "Mühlenradweg Erftal", die oft in der Gruppe radeln, wollten sicher und in der Natur unterwegs sein.

Neben dem Verein freuen sich auch Bürgermeister Volker Rohm und Bauamtsleiter Daniel Emmenecker ausdrücklich, dass "der Lückenschluss jetzt vollzogen werden kann". Man merke jetzt speziell in diesen Coronazeiten, dass die Attraktivität des Radfahrens gestiegen sei, erklärte Rohm auf Nachfrage der RNZ. Es seien mehr Radfahrer unterwegs, und umso wichtiger sei es auch, dass die Gemeinde ihnen mit dem Ausbau mehr Sicherheit bieten könne.

Was lange währt, wird also endlich gut, denn: Rund um den Bau des gesamten Mühlenradwegs waren in den vergangenen Jahrzehnten viele Steine für die Gemeinde und den Verein "Mühlenradweg Erftal" zu klopfen. Der Bau eines durchgängigen Radwegs von Hardheim ins Maintal stand schon vor 40 Jahren auf dem Wunschzettel vieler Bürger aus Hardheim und der Umgebung.

Starke Bemühungen vonseiten der Gemeinde blieben jedoch ungehört. So lag z. B. im Jahr 1994 beim damaligen Straßenbauamt in Buchen eine vollständige Planung vor. Die wurde damals aber nicht mit dem nötigen Nachdruck weiterverfolgt, so dass der Fahrradweg im unteren Erftal lange Zeit auf Eis gelegt war.

Erst als 2010 der Hardheimer Mühlenweg als Wanderweg in Planung war, kam das Thema bei vielen Bürgern wieder auf, vor allem bei den Gründungsmitgliedern der Ende dieses Jahres gegründeten Interessengemeinschaft (IG) "Mühlenradweg Erftal". Man wollten im schönen Erftal nicht nur wandern, sondern auch abseits der belebten und kurvenreichen Landesstraße 521 (zwischen Hardheim und Riedern) Fahrrad fahren.

Mit verschiedenen Aktivitäten, wie zum Beispiel Schreiben an verantwortliche Politiker, einer Petition an den Landtag oder einer Demonstrationstour machte die IG, die mittlerweile ein eingetragener Verein ist, auf die Dringlichkeit des dann in den Jahren von 2012 bis 2016 realisierten Fahrradwegs im Erftal von Hardheim bis zur bayrischen Landesgrenze bei Riedern aufmerksam. Von bayrischer Seite aus hatte die Gemeinde Eichenbühl den Radweg kurz zuvor fertiggestellt. Somit war die durchgehende Radwegverbindung von Hardheim bis zum Main nach Bürgstadt/Miltenberg sichergestellt. Mit einer Ausnahme eben: Dem Bereich zwischen Erfeld und Gerichtstetten.

Durch weitere Aktionen wurde auf die Notwendigkeit des Radwegbaus von Erfeld nach Gerichtstetten hingewiesen. Nun, im Frühjahr 2021, wird also endlich auch der letzte Schritt zum durchgängigen Erftal-Mühlenradweg vollzogen.

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