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Mannheim: Immer mehr Feldhamster im Norden

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		Mannheim:  Immer mehr Feldhamster im Norden

Von Gerhard Bühler

Mannheim. Gute Aussichten für gefährdete Nager: Die Zahl der im Norden der Stadt bei Mannheim-Straßenheim angesiedelten Feldhamster hat sich weiter vermehrt, die Zahl ihrer Bauten hat seit 2019 enorm zugenommen. Das Ziel, langfristig einen überlebensfähigen Tierbestand zu etablieren, rückt damit immer näher.

"Seit dem Beginn des Programms zur Wiederansiedlung im Jahr 2008 konnten 1792 Feldhamster ausgewildert werden, dazu hat sich die Zahl der Hamsterbauten von 59 in 2019 bis Sommer 2020 innerhalb eines Jahres auf 250 vergrößert", freut sich Katharina Rensing, neue Leiterin des städtischen Fachbereichs Klima, Natur und Umwelt, in ihrem Jahresbericht für 2020 über eine rundum erfreuliche Tendenz.

Nicht mitgezählt seien weitere Hamsterbauten auf hessischer Seite, fügte sie hinzu. "In der Hamster-Aufzuchtstation im Heidelberger Zoo ist es 2020 gelungen, 282 junge Hamster zu züchten. Das reicht in diesem Jahr für die Wiederansiedlung aus", sagte Rensing bei der Vorstellung ihres Berichts im Umweltausschuss des Gemeinderats.

Wie die Stadt im Sommer 2020 mitgeteilt hatte, konnten im selben Jahr 170 junge Feldhamster auf Mannheimer Feldern ausgewildert werden. Erklärtes Ziel ist letztlich der Aufbau einer selbsttragenden Population. Der Feldhamster, der in Deutschland einst in großer Zahl die landwirtschaftlichen Flächen besiedelte, ist heute selten geworden und vom Aussterben bedroht. In Baden-Württemberg gibt es ihn nur noch in zwei Regionen, der Großteil davon lebt auf den Feldern bei Mannheim.

Mit der Aufnahme in die Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie als europäisches Naturerbe haben sich die Mitgliedsstaaten der EU verpflichtet, die seltene Tierart zu schützen. Mit dem Bau der SAP-Arena 2004 im Mannheimer Bösfeld gingen an dieser Stelle Lebensräume für den Feldhamster verloren. Zum Ausgleich führt die Stadt seitdem ein Wiederansiedlungsprojekt bei Straßenheim durch.

Um hier die Population der Feldhamster zu verstärken, werden Hamster im Heidelberger Zoo gezüchtet, seit April 2017 auch in einer neuen Aufzuchtstation. Unter der Leitung des Hamster-Experten und Biologen Ulrich Weinhold vom Institut für Faunistik aus Heiligkreuzsteinach wurden seit 2007 insgesamt 1580 und pro Jahr etwa 120 gesunde Jungtiere auf Feldern bei Straßenheim ausgewildert. Seit 2009 ist die Auswilderung in Mannheim auf Felder im Bösfeld und in den vergangenen Jahren auch auf Flächen im Mühlfeld und bei Seckenheim erweitert worden.

In ihrem eigenen Artenhilfsprogramm stellt die Stadt dafür rund 120.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Baden-Württemberg stockt diese Summe seit 2011 im Rahmen eines landesweiten Feldhamster-Schutzprojekts jährlich um 44.000 Euro auf.

Für das Überleben der Feldhamster in freier Natur ist neben ausreichend Nahrung auch ein Sichtschutz vor natürlichen Feinden sehr wichtig, insbesondere sind dies Raubtiere wie Füchse und Greifvögel. Aus diesem Grund haben die Stadt Mannheim und das Land Baden-Württemberg entsprechende Verträge mit einigen örtlichen Landwirten geschlossen, damit diese ihre Felder feldhamstergerecht bewirtschaften.

Diese Gebiete nehmen zu. Zur Verfügung standen 2020 bereits insgesamt 130 Hektar Ackerfläche. Dort wird beispielsweise die Klee-Art Luzerne angebaut, die den Tieren in idealer Weise sowohl Schutz vor Feinden als auch Nahrung bietet.

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