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Bammental: Netto-Umbau statt Neubau

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		Bammental:  Netto-Umbau statt Neubau

Von Benjamin Miltner

Bammental. Ein kleiner Einkaufsmarkt, in den seit 15 Jahren nicht mehr investiert wird, der keine Zukunft hat, der zunehmend verwahrlost und nur noch existiert, weil sich jedwede Neubaupläne zerschlagen haben: Willkommen beim Netto-Markt in der Bammentaler Bahnhofstraße. Doch nun gibt es – zumindest vorübergehend und recht plötzlich – eine Perspektive für den Laden, den vor allem die Anwohner des nahe gelegenen Blumenviertels trotz allem ins Herz geschlossen haben: Am heutigen Samstag schließt der Netto-Markt für gut vier Wochen, wird für rund eine halbe Million Euro umgebaut und soll am Dienstag, 18. Mai, rundum erneuert wieder öffnen. Die RNZ beleuchtet die Hintergründe.

> Die lange Vorgeschichte: Kleine Verkaufsfläche plus schlechte Wirtschaftlichkeit ergibt ein Minusgeschäft: Das ist die Gleichung, die das Unternehmen "Netto Marken Discount" seit Jahren vorrechnet. Entsprechend ist für den Markt in der Bahnhofstraße bereits seit 2008 ein Neubau geplant. Die Gemeinde beauftragte einen Projektentwickler, auch ein Einzelhandelskonzept wurde erstellt. Nach zäher Suche waren Discounter, Gemeinde sowie Bauträger fündig und einig. 2012 wurde ein vorhabenbezogener Bebauungsplan für die auserkorene Fläche in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Markt aufgestellt, bis spätestens Oktober 2014 der Umzug anvisiert. Doch der Rhein-Neckar-Kreis verwehrte die Baugenehmigung, da das Grundstück teils im Überschwemmungsgebiet der Elsenz liegt. Wenn nichts passiert, werde der bestehende Markt bis Ende 2015 geschlossen und Neubaupläne in Nachbarorten ins Auge gefasst, setzte der Discounter eine Frist. Eine bewegte Bürgerversammlung und 1000 Unterschriften für den Erhalt des Netto-Marktes später stimmte der Gemeinderat für einen "vorhabenbezogenen Bebauungsplan zur Entwicklung eines Neubaus" des Netto-Marktes in der Bahnhofstraße. Passiert ist seither außer weiteren ausgelaufenen Fristen, Fragestunden der Bürger und Diskussionen der Gemeinderäte nichts. Im April 2020 kam mit der Idee eines Neubaus auf der Fläche des ehemaligen Möbelparadieses eine neue Variante ins Spiel.

> Die plötzliche Wende: "Es war absehbar, dass für dieses und kommendes Jahr kein Neubau umgesetzt werden kann", berichtet Dieter Glöckner, Gebietsleiter Expansion von Netto auf RNZ-Nachfrage. Anderseits sei der aktuelle Markt in einem Zustand, in dem man ihn für diesen Zeitrahmen nicht mehr lassen könne. "Der jetzige Markt war jedoch als Standort wichtig für Netto", meint Albrecht Fuchs von der HAL Immobilien GbR als Eigentümer der Ladenfläche. Er spricht von einer "Kehrtwende" beim Discounter und der Erkenntnis, "dass unser Standort doch nicht ganz so schlecht ist." So haben beide Seiten monatelang verhandelt, ein Modernisierungskonzept für den Markt erstellt und den Mietvertrag verlängert. Bürgermeister Holger Karl freut sich über "die gute Nachricht für Bammental, dass der Markt zukunftsfähig gemacht wird, was er definitiv nicht mehr war."

> Der schnelle Umbau: Boden, Decke, Wände, Elektrik – alles wird ab kommender Woche erneuert, wie Eigentümer Fuchs versichert. "Im Inneren wird die Verkaufsfläche auf den Rohbau zurückgeführt", erklärt er. "Der Markt ist einfach auch energetisch nicht mehr zeitgemäß gewesen", bestätigt Glöckner. Netto sorgt für eine komplett neue Einrichtung samt Beleuchtung. Die ehemalige Bäckerei wird abgebrochen, ein Backshop an anderer Stelle untergebracht und die Verkaufsfläche so um 30 Quadratmeter größer. Das Sortiment von rund 4000 Artikeln ändert sich Glöckner zufolge nicht. "Der Markt erhält aber ein komplett neues Gesicht. Die Kunden werden ihn bei der Wiedereröffnung Mitte Mai kaum wiedererkennen", so der Netto-Gebietsleiter. Der Discounter und die HAL Immobilien GbR investieren insgesamt etwa eine halbe Million Euro für den Umbau.

> Die langfristige Lösung? "Der Markt soll an dieser Stelle erhalten bleiben, der neue Mietvertrag läuft über zehn Jahre", betont Fuchs. "Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass uns der fußläufige Standort noch eine ganze Weile erhalten bleibt", freut sich auch Rathauschef Karl. Ganz so weit will Glöckner nicht vorausblicken. "Wir haben nun für alle Beteiligten die beste Lösung gefunden, stehen nicht mehr unter Zeitdruck", erklärt der Netto-Gebietsleiter. Die Neubaupläne für den Gewerbepark am ehemaligen Möbelparadies nahe der Bundesstraße B 45 seien indes immer noch aktuell. "Wir sind mit dem Projektentwickler Zapf weiter in Gesprächen", hofft er auf eine baldige Lösung. Er weiß aber auch: "Baurecht zu schaffen, dauert oft seine Zeit und liegt nicht in unserer Hand."

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