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Rhein-Neckar Löwen: Oliver Roggisch glaubt an die Austragung der Spiele in Tokio

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		Rhein-Neckar Löwen:  Oliver Roggisch glaubt an die Austragung der Spiele in Tokio

Von Tillmann Bauer

Heidelberg. In russischen Hotels gibt’s keine Bayern-München-Bettwäsche. Falls doch, wäre es nicht nur eine krasse Ausnahme, sondern eine echte Sensation – schließlich setzt man selbst in bayrischen Herbergen klassischerweise auf schlichte Bezüge im Schlafgemach.

Oliver Roggisch ist glühender Anhänger des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen gab zu, als Kind in Bayern-Bettwäsche geschlafen zu haben. Ja, gemeinsam mit Rekordspieler und Kumpel Patrick Groetzki besuchte er sogar das Champions-League-Finale 2013 im Londoner Wembley-Stadion. Mia san mia!

"Immer etwas Spezielles"

Es ist also anzunehmen, dass Roggisch am vergangenen Dienstagabend schnell von der Halle ins Hotel aufbrechen wollte. Das Viertelfinal-Hinspiel in der EHF European League bei Medwedi Tschechow, das die Löwen-Handballer mit 32:33 verloren, war um kurz vor halb neun fertig, der Fußball-Kracher zwischen Bayern und Paris St. Germain ging eine halbe Stunde später los. Pünktlich zum Anpfiff wird er es kaum geschafft haben – die dramatischen Schlussminuten sind ihm aber sicher nicht entgangen.

Nun ja, russische Betten sind bestimmt bequem – so richtig gut wird Roggisch trotzdem nicht geschlafen haben. Bayern wurde bekanntlich vom Scheichklub aus der Königsklasse gekegelt.

Am Morgen danach beantwortete der ehemalige Weltklasse-Defensivspieler dennoch gut gelaunt die Fragen der RNZ. Der Rückflug in die Heimat stand da gerade bevor. Seine Mannschaft spielt gefühlt jeden zweiten Tag, das nächste Löwen-Heimspiel ist schon am Samstag (20.30 Uhr/Sky) in der SAP Arena gegen die TSV Hannover-Burgdorf, der Terminplan ist vollgepackt – neben seiner Tätigkeit in Mannheim ist Roggisch noch Teammanager der Handball-Nationalmannschaft. Heißt: Ist die Mega-Bundesligasaison beendet, stehen für ihn sofort die Olympischen Spiele in Tokio an.

"Wir sind alle im Ligabetrieb und haben unsere Aufgaben zu erledigen, aber natürlich hat man das im Hinterkopf", sagt Roggisch: "Ein Olympia-Jahr ist immer etwas Spezielles. Man weiß als Spieler, dass man da wenig Urlaub haben wird. Aber Olympia ist das Größte, was man erreichen kann – da fiebern wir alle drauf hin."

Wenig Urlaub, hohe Belastung. Allein in diesem Kalenderjahr haben die Rhein-Neckar Löwen seit Februar national und international insgesamt 20 Pflichtspiele absolviert. Mit dabei waren Abenteuer-Reisen nach Slowenien, Ungarn oder eben Russland.

Und es gibt einige Langzeitverletzte. Mikael Appelgren (Knie/Schulter), Ilija Abutovic (Finger), Uwe Gensheimer (Knie) und Jesper Nielsen (Oberschenkel) werden weiter fehlen, zudem gibt’s etliche Angeschlagene – fast jeder Spieler hat irgendwelche Probleme. Doch einige müssen auf die Zähne beißen, sonst gehen Roggisch und seinem Trainerteam die personellen Optionen aus.

Coach Martin Schwalb sagte zuletzt zur RNZ: "Wir bekommen es schon knüppeldick. Irgendwo zahlen wir den Preis der Belastung über Wochen."

Am 23. Juli sollen dann die Spiele in Japan eröffnet werden. Ob die Großveranstaltung aber tatsächlich stattfinden kann, steht noch immer in den Sternen. Macht man sich darüber überhaupt Gedanken? "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es nicht im Kopf wäre", sagt Roggisch: "Natürlich muss man sich damit beschäftigen, aber wir denken jetzt erstmal positiv und ich glaube, dass Olympia stattfinden wird." Und weiter: "Aber ausschließen kann man gar nichts. Es gibt ein paar Fragezeichen, die sich aber hoffentlich bald erledigen werden – und dann hoffen wir alle, dass wir ein vernünftiges Turnier spielen können."

Der FC Bayern legt übrigens Jahr für Jahr großen Wert auf seine Marketing-Tour durch Asien. Vielleicht gibt’s ja im Olympischen Dorf Bayern-Bettwäsche.

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