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Nikolaus-Lenau-Haus Leimen: Eine Testpflicht ohne Folgen (Update)

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		Nikolaus-Lenau-Haus Leimen:  Eine Testpflicht ohne Folgen (Update)

Leimen. (lesa) Zwei Wochen lang waren die Türen des Nikolaus-Lenau-Hauses nach der Corona-bedingten Schließung zu. Ruhig war es aber nicht hinter den Kita-Kulissen. Denn die Elternschaft ist vor der Rückkehr in den Normalbetrieb am heutigen Donnerstag vor allem eines: verunsichert. "Das Gesundheitsamt hat eine Testpflicht für die Kinder verordnet", erklärt Osman Ata, Elternbeiratsvorsitzender und Vater zweier Kinder im Nikolaus-Lenau-Haus, im Gespräch mit der RNZ. "Von vielen wurde das aber abgelehnt."

Eine Weigerung, die wohl ohne Konsequenz bleibt. Denn laut Ata liege die Kontrolle der Maßnahme bei der Stadt, die Trägerin der Kita ist. Vom Nikolaus-Lenau-Haus sei zu diesem Zweck zum Wochenbeginn eine "Elternerklärung" – eine Selbstauskunft über den Test der Kinder – an die Eltern versendet worden. "Auf Anfrage bei der Stadt hieß es, dass es den Eltern überlassen sei, ob sie die Erklärung ausfüllen oder nicht", sagt Ata. Was im Umkehrschluss bedeute: Ungetestete Kinder dürften trotzdem kommen. Das Gesundheitsamt wiederum habe laut Ata nach irritierten Nachfragen des Elternbeiratsvorsitzenden über die Kita-Leitung bestätigt, dass eine Testpflicht der Kinder bestehe. "Das passt nicht zusammen", ärgert er sich. "So machen sich staatliche Organe unglaubwürdig."

Die Testanordnung indes war Teil des offiziellen Schließungsbescheids, den das Gesundheitsamt nach dem Nachweis dreier Fälle einer Virus-Mutante am 31. März verhängte. Diesen leitete die Kita-Leitung noch am selben Tag an die Sorgeberechtigten der rund 155 Kinder weiter. Dabei blieb es: Persönliche Testanordnungen oder nähere Informationen, welche Form der Testung vorgenommen werden soll, hat weder Ata vom Gesundheitsamt für seine Kinder erhalten, noch sind sie ihm bei anderen bekannt.

Und wer ist nun zuständig? Diese Frage stellte sich auch die Leimener Stadtverwaltung, die sich beim Gesundheitsamt erkundigte, wie mit den Test-Unwilligen zu verfahren sei. "Dort hat man uns den Ball zurückgespielt", berichtet Stadtsprecher und stellvertretender Hauptamtsleiter Michael Ullrich. "Ob man die Kinder abweisen soll oder nicht, sei laut Gesundheitsamt Sache des Trägers." Ob die Testanordnung befolgt werde oder nicht, liege dagegen in der Verantwortung des Gesundheitsamtes. Eine entsprechende Nachfrage beim Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

"Die Kinder sollen mit einem Test kommen. Wer ohne Test kommt, wird aber nicht abgewiesen", fasst Ullrich das vorläufige Ende des Zuständigkeiten-Chaos zusammen. Getroffen sei die Entscheidung unter anderem wegen geimpfter Erzieher und Wochen "ohne Spielkameraden" für die Kinder. Die Kehrseite: die nun nicht mehr nur wegen der Pandemie, sondern auch wegen des Behördenchaos verunsicherten Eltern. Deren Sorge bringt Osman Ata auf den Punkt: "Viele fragen sich, ob sie ihr Kind in die Kita schicken sollen, wenn ungetestete Kinder sind."

Update: Mittwoch, 14. April 2021, 19.55 Uhr


Schließung nach Corona-Ausbruch sorgt für Verwunderung

Leimen. (cm) Kurz vor Ostern hatte es für die Eltern von Kindern des Nikolaus-Lenau-Hauses eine böse Überraschung gegeben. Sie mussten ihre Kleinen während des Betriebs abholen, da sich drei der zehn Kinder aus der Krippengruppe mit einer Mutante des Coronavirus infiziert hatten. Das Gesundheitsamt entschied daraufhin, dass die gesamte Einrichtung bis zum 14. April geschlossen bleiben muss – und nicht nur die betroffene Gruppe, die bereits zuvor unter Quarantäne stand. 155 Kinder besuchen insgesamt die Einrichtung.

Bei den Eltern sorgte diese Entscheidung für Verwunderung und Unverständnis, wie Petra Klemme berichtet. Die Leimenerin ist Mutter eines fünfjährigen Sohnes, der das Nikolaus-Lenau-Haus besucht. Es habe kein Kontakt zu der betroffenen Krippengruppe gegeben, berichtet sie. "Es ist uns allen ein Anliegen, dass geklärt wird, warum bei drei Covid-Fällen in der Krippengruppe, die ja durch ein Hygienekonzept von den anderen Gruppen getrennt sind, trotzdem die gesamte Einrichtung schließen muss", so Klemme. Zwei der drei Kinder hätten keine Symptome gezeigt und ein Kind sei lediglich leicht erkrankt. "Die Relation ist absolut nicht nachvollziehbar", meint Klemme. "Wir verstehen nicht, dass alle Kinder zu Hause bleiben müssen, wenn es lediglich eine Gruppe der Krippe betrifft." Keines der infizierten Kinder habe Kontakt zu anderen Gruppen gehabt.

Leimens Stadtsprecher Michael Ullrich betont, dass die Anordnung der Schließung nicht vorsorglich von Trägerseite erfolgte, also der Stadt Leimen, sondern durch das zuständige Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Dieses habe den "Betrieb der Gemeinschaftseinrichtung Nikolaus-Lenau-Haus Städtischer Kindergarten und Krippe" bis einschließlich 14. April untersagt. Ralph Adameit, Sprecher des Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar-Kreises, erklärt auf RNZ-Anfrage, dass die Einrichtung nach dem Nachweis von mindestens zwei Virusvarianten "gemäß der Vorgaben des Sozialministeriums des Landes Baden-Württemberg durch das Gesundheitsamt geschlossen" wurde.

Übrigens: Seit Karfreitag und bis zum kommenden Sonntag, 11. April, wäre das Nikolaus-Lenau-Haus ohnehin wegen Osterferien geschlossen gewesen. Es hätte also sowieso keine Betreuung gegeben.

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