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Walldürn: So erlebten Einzelhändler die Wiedereröffnung ihrer Läden

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		Walldürn:  So erlebten Einzelhändler die Wiedereröffnung ihrer Läden

Walldürn. (ahn) Aufatmen bei den Einzelhändlern: Seit Montag dürfen sie wieder ihre Verkaufsräume öffnen – zumindest im Neckar-Odenwald-Kreis. Denn hier liegt der Inzidenzwert zurzeit stabil unter der 50er-Marke, sodass das Landratsamt am Sonntagnachmittag grünes Licht für die Öffnung unter anderem von Einzelhandelsgeschäften gab. Allerdings: Wenn der Inzidenzwert die Schwelle von 50 Neuinfektionen an drei Tagen hintereinander überschreitet, gibt es noch zwei Tage Vorlaufzeit – und dann fallen auch die Lockerungen für die Einzelhändler wieder weg. Da dies eine geringe Planungssicherheit bedeutet, stößt der Zeitpunkt der Öffnungen am gestrigen Montag nicht nur auf Begeisterung bei den Einzelhändlern in Walldürn. Die Rhein-Neckar-Zeitung hat sich bei einigen von ihnen umgehört.

> Bernd Müller von Müller-Thiry Brillen, Uhren und Schmuck: "Dass wir wieder öffnen dürfen, habe ich eigentlich erst heute morgen aus der Rhein-Neckar-Zeitung erfahren. Die Informationspolitik von offizieller Seite aus war da nicht wirklich deutlich. Unsere Optik-Abteilung durften wir während des Lockdowns auflassen – mit Terminvereinbarung. Wie sich das jetzt bei den Uhren und beim Schmuck entwickelt, müssen wir sehen. Ich denke, dass die Leute erst einmal in die Baumärkte und Blumengeschäfte gehen. Uhren und Schmuck stehen da erst an hinterer Stelle. Das Problem für uns ist zum einen das Internet und zum anderen, dass wir noch auf unserer Herbst- und Winterkollektion festsitzen. Außerdem befürchte ich, dass die Zahlen wieder ansteigen. Ob vor diesem Hintergrund die Öffnung das Richtige war, weiß ich auch nicht. Meiner Meinung nach hätte man länger zulassen müssen – bis Ostern. Dann hätte man mehr Klarheit über die weitere Entwicklung."

> Dirk Schell von Uhren-Optik-Schmuck Schell: "Es läuft gerade wieder an. Die Kundenfrequenz ist da. Allerdings sind das meiste Reparaturen. Uhren und Schmuck gehen noch nicht so gut. Im gesamten Lockdown haben wir da acht, neun Artikel verkauft. Im Grunde ist unser Umsatz auf fast Null zusammengebrochen. Allerdings durften wir ja die ganze Zeit unsere Optik-Abteilung öffnen. Die wunderbaren Hilfen der Bundesregierung sind noch nicht verfügbar. Da hängen wir gerade in der Luft. Das Problem mit der Öffnung jetzt ist, dass wir von Tag zu Tag schauen müssen, ob die Inzidenz nicht über 50 steigt. Wie wird die Lage etwa am Donnerstag sein? Bis Sonntagabend war noch gar nicht klar, was erlaubt ist. Wir hatten dann um 17 Uhr eine Betriebsbesprechung. Zurzeit haben wir nur eine Mitarbeiterin da. Als Dankeschön an unsere treuen Kunden veranstalten wir bis Ostern ein Gewinnspiel."

> Simone Stich von Lilis Mode: "Wir sind sehr, sehr froh, dass wir wieder aufmachen können. Auch unsere Kunden freuen sich ,wie Bolle‘, dass sie wieder zu uns können. Bis jetzt läuft es ganz gut: Es ist immer etwas los. Und ich kann mich gut um jeden einzelnen Kunden kümmern. Man merkt, dass die Leute sich wieder etwas gönnen wollen. Das bedeutet doch gleich wieder ein bisschen mehr Lebensgefühl. Auch ich selbst bin dankbar dafür, dass wir wieder öffnen dürfen. Jetzt kann ich endlich wieder arbeiten. Als gestern bekannt wurde, dass wir wieder öffnen dürfen, stand meine Chefin den ganzen Sonntag im Laden und hat alles hergerichtet."

> Andrea Kreis von Josef Kreis Landmaschinen und Bäderbauer: "Ich stehe gewissermaßen zwischen zwei Stühlen: Einerseits verstehe ich die Politik. Andererseits bin ich aber auch dafür, dass der Einzelhandel und die Gastronomie wieder öffnen dürfen. Dabei hoffe ich vor allem auf die Vernunft der Kunden und Gäste. Da wir wegen unserer Landmaschinen, die als systemrelevant gelten, geöffnet hatten, war im Verkaufsraum alles hergerichtet. Bis jetzt spüren wir noch nichts vom Aufschwung, aber wir hoffen, dass dieser noch kommen wird."

> Wolfram Fitz von Wohnfitz: "Als letzte Woche bekannt wurde, dass wir bei einer stabilen Inzidenz unter 50 öffnen dürfen, haben bei uns – auch heute am Montag – sehr viele Leute angerufen und Termine gebucht. Bei uns ist die ganze Woche voll. Man merkt schon deutlich, dass ein Stau da war, und die Leute nun Bedarf haben. Heute war die Frequenz im Laden wie an einem ganz normalen Montag. Uns hat der Lockdown zum Glück nicht so hart getroffen. Ich finde es richtig, dass die Einzelhändler wieder öffnen dürfen. Denn schließlich müssen wir auch künftig mit dem Virus leben. Was man gerade etwa auch mit den Gastronomen macht, finde ich überhaupt nicht richtig. Die Politik hätte sich über den ganzen Sommer über Gedanken machen und kreative Lösungen finden können."

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