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Mauereinsturz in Sinsheim: Wie geht’s mit der Mauer weiter? (Update)

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		Mauereinsturz in Sinsheim:  Wie geht’s mit der Mauer weiter? (Update)

Von Christian Beck und Tim Kegel

Sinsheim. So einigen Fußgängern und Autofahrern dürften die pinkfarbenen Markierungen an der Mauer entlang des Krankenhauses und des GRN-Betreuungszentrums, häufig "Kreispflege" genannt, schon aufgefallen sein. Aktiv-für-Sinsheim-Rat Stefan Schubert sprach die Punkte und Linien auf der Mauer in der jüngsten Gemeinderatssitzung an. Und er fragte: Deuten sie darauf hin, dass hier eine Großbaustelle kommt, um die Mauer nach dem teilweisen Einsturz am 1. Februar umfassend zu sanieren? Und muss dazu die B 39 gesperrt werden?

Vieles ist noch nicht klar, berichtet GRN-Geschäftsführer Rüdiger Burger auf Nachfrage. Die pinkfarbenen Markierungen wurden aufgebracht, als die Mauer komplett vermessen wurde, erklärt Hans-Jürgen Hellmann, Geschäftsbereichsleiter der GRN-Pflegeeinrichtungen. Aktuell werde ein geologisches Gutachten erarbeitet. Und ein Sachverständigenbüro habe den Auftrag erhalten, Vorschläge zu erarbeiten, wie die Mauer instandgesetzt werden kann.

Bis April soll entschieden werden, was mit der Mauer geschieht. Möglicherweise könnten Anker, vergleichbar mit großen Nägeln, durch die Mauer ins dahinterliegende Erdreich getrieben werden, um das lange Bauwerk so dauerhaft zu stabilisieren. Vielleicht ist es aber auch nötig, einen Teil oder die komplette Mauer abzutragen, erklärt Hellmann.

Wann die Bauarbeiten beginnen, sei abhängig von der Sanierungsvariante. Das Ende der Bauarbeiten plant Hellmann "noch in diesem Jahr" ein. Allerdings hänge dies auch davon ab, ob die nötigen Handwerker verfügbar sind.

Ob der Gehweg entlang der Mauer und die B 39 in der Zeit der Sanierung genutzt werden können, oder ob die Straße teilweise gesperrt werden muss, sei momentan noch nicht absehbar. Bei einem Komplettabbruch werde es aber nicht ganz ohne Einschränkungen gehen, sagt Hellmann. Auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht geht davon aus, dass es im Rahmen der Sanierung "Phasen gibt, wo nicht alles offen ist".

Der OB ist froh, dass die Stadt "weder mit der Straße noch mit der Mauer was zu tun" hat. Wer die Kosten für die Sanierung zu tragen hat, scheint noch nicht gänzlich geklärt zu sein. Geschäftsführer Burger hofft, dass die GRN dies nicht alleine schultern muss und sich das Land beteiligt. Wie teuer es wird, sei ebenfalls noch unklar: Ein Kostenvoranschlag liegt laut Hellmann noch nicht vor. Albrecht geht davon aus, dass die Arbeiten kostenintensiv sind und hält einen siebenstelligen Betrag für realistisch. "Damit rechnen wir nicht", sagt hingegen Hellmann. Aber natürlich sei klar, dass ein Komplettabbruch im Vergleich zu einer weniger aufwendigen Variante deutlich teurer wird.

Update: Sonntag, 7. März 2021, 19.15 Uhr


Hauptstraße ab Samstag wieder befahrbar 

Im Laufe des Vormittags soll der Verkehr wieder rollen

Sinsheim. (cbe) Gute Nachrichten: Im Laufe des Samstagvormittags soll die Hauptstraße im Bereich des GRN-Betreuungszentrums, häufig "Kreispflege" genannt, wieder befahrbar sein. "Zu 95 Prozent klappt das", sagte Hans-Jürgen Hellmann, Geschäftsbereichsleiter der GRN-Pflegeeinrichtungen, am Freitag.

Die Straße musste gesperrt werden, nachdem am vergangenen Sonntag Teile einer Steinmauer auf die Fahrbahn gestürzt waren (siehe unten). Die Mauer, die ohnehin saniert werden sollte, hatte nach tagelangem Regen dem Druck nicht mehr standgehalten. Eine Firma aus Schwarzach modellierte im beschädigten Bereich die steile Böschung daraufhin deutlich flacher, hatte jedoch mit dem feuchten Erdreich am Mittwoch schwer zu kämpfen. Am Donnerstag und Freitag seien die Arbeiten aber besser vorangekommen, berichtet Hellmann.

Am Fuß der Böschung wurden außerdem vorgegossene Betonsteine neben- und übereinander platziert; sie werden mit Zapfen verbunden. Diese Steine sollen verhindern, dass eventuell nachrutschende Erde auf den Gehweg oder die Fahrbahn gelangt. Nun müsse noch der Sachverständige die Freigabe erteilen; am Samstag um 9 Uhr sei ein Vor-Ort-Termin mit einem Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts, berichtet Hellmann.

Update: Freitag, 5. Februar 2021, 18.11 Uhr


Straße bleibt doch länger gesperrt 

Sinsheim. (cbe) Während sich Landwirte und Förster über den Regen freuen, sind Bauarbeiter davon nicht begeistert. So zum Beispiel jene, die eigentlich bis Mittwochnachmittag den Hang im Bereich der eingestürzten Mauer am GRN-Betreuungszentrum sichern wollten, sodass die Hauptstraße wieder freigegeben werden kann. Das klappt nun wohl erst bis Freitag, teilte GRN-Geschäftsführer Rüdiger Burger auf Nachfrage am Mittwochnachmittag mit.

Der starke und anhaltende Regen bereite den Bauarbeitern "riesige Probleme", erklärte Burger. Da sie oberhalb der eingestürzten Mauer arbeiten, bestehe Rutschgefahr. Bei der Höhe der Mauer sei das gefährlich. Und die Erde sei so nass, dass sie sich kaum sinnvoll bewegen lasse. So hätten die Arbeiter berichtet, dass alles schmiert und der Aushub beim Abtransport nicht von der Ladefläche des Kipp-Lasters rutscht. "Wir sind bemüht, die Böschung abzuflachen. Aber es geht nicht so schnell, wie wir möchten", sagt der GRN-Geschäftsführer.

Voraussichtlich bis Freitag soll die Hauptstraße im Bereich des Betreuungszentrums, häufig "Kreispflege" genannt, wieder freigegeben werden. Könnte sich dieser Plan bei anhaltendem Regen weiter in die Zukunft verschieben? Diesbezüglich wollte Burger keine Vermutungen anstellen.

Eine positive Nachricht gibt es aber für Fußgänger: Oberbürgermeister Jörg Albrecht sowie Ralf Mörch aus dem Ordnungsamt bestätigen, dass wahrscheinlich eine Lösung gefunden wurde, sodass auch der Bürgersteig freigegeben werden kann. Zuletzt war darüber nachgedacht worden, ob eine mobile Fußgängerampel von Sinsheim in Richtung Rohrbach vor dem Bereich der eingestürzten Mauer aufgestellt wird, sodass Fußgänger gefahrlos die Hauptstraße überqueren können. Diese Ampel wäre dann nicht nötig.

Update: Mittwoch, 3. Februar 2021, 18.40 Uhr


Verkehr auf der B39 könnte Mittwochabend wieder fließen

Die Sicherungsmaßnahmen im Bereich der eingestürzten Mauer sollen bald abgeschlossen sein. Wie saniert wird, ist noch unklar.

Von Christian Beck

Sinsheim. Wenn alles klappt, könnte der Verkehr auf der Hauptstraße im Bereich des Betreuungszentrums am Mittwochabend wieder fließen. Das hoffen sowohl GRN-Geschäftsführer Rüdiger Burger als auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Laut Burger wurde außerdem ein Gutachter beauftragt, um Vorschläge auszuarbeiten, wie der Bereich der am Sonntag eingestürzten Mauer saniert werden kann. Der Geschäftsführer möchte, dass die Arbeiten zeitnah beginnen. Was dies kostet, sei noch unklar, Burger geht aber von mehreren 100.000 Euro aus.

Am Dienstag wurden in der Nähe der eingestürzten Mauer Bäume gefällt. Außerdem wurde der Hang mit Hilfe eines Baggers flacher modelliert, am Mittwoch sollen diese Arbeiten abgeschlossen werden. Anschließend werde das Areal mit einer Folie abgedeckt. So rutsche weniger Erde ab und gelange zudem nicht auf Gehweg oder Straße. Und es werde auch der Regen abgehalten. Gebe ein Gutachter dann grünes Licht, könne der Verkehr in beide Richtungen wieder rollen, erklärt Burger.

Noch nicht klar war am Dienstag, ob auch der Gehweg entlang der Mauer wieder freigegeben werden kann. Ralf Mörch vom Ordnungsamt erklärte, dass es hier verschiedene Möglichkeiten gibt, unter anderem eine mobile Fußgängerampel. Diese könnte von der Innenstadt in Richtung Rohrbach vor dem Bereich der eingestürzten Mauer aufgestellt werden, damit Fußgänger sicher auf die andere Straßenseite kommen. Wer von Rohrbach in Richtung Innenstadt läuft, kann die Fußgängerampel beim Krankenhaus nutzen.

Klar ist laut Burger inzwischen auch der Grund für den Einsturz. Der Verdacht habe sich bestätigt: Der in den vergangenen Tagen anhaltende Regen hat den Druck hinter der Mauer deutlich erhöht, bis die Mauer nachgab. Dass hier auch vor dem Einsturz Handlungsbedarf bestand, ist bei der GRN bekannt, erklärt der Geschäftsführer auf Nachfrage. Im Jahr 2019 habe der Technische Leiter mitgeteilt, dass er der Mauer nicht auf Dauer traue. Dann habe zunächst geklärt werden müssen, wem das Bauwerk gehört. Und als klar war, dass es auf dem Grundstück der GRN steht, hätte ein Gutachten ergeben, dass keine akute Gefährdung besteht. "Das lag bei uns auf Wiedervorlage nach Corona", erklärt Burger. Dass bei dem Unglück nun nicht mehr passiert ist, sei großes Glück.

Wie der beschädigte Bereich saniert wird, ist aktuell noch nicht klar. Burger schätzt, dass es zwei bis drei Wochen dauert, bis die Pläne ausgearbeitet sind. Es hält es aber für denkbar, dass die Mauer nicht einfach wiederaufgebaut wird. Stattdessen hält er es für denkbar, die Mauer zu kürzen und Erdreich abzutragen. Denn natürlich spielten auch die Kosten der Sanierung eine Rolle.

Hier hofft der Geschäftsführer, dass sich das Land beteiligt. Dass die GRN die alleinige Unterhaltungslast hat, ist aus seiner Sicht noch nicht ganz klar. Klar sei aber, dass möglichst schnell mit der Reparatur begonnen werden soll. Burger hofft, dass er bis April, dann tagt der Aufsichtsrat zum nächsten Mal, bereits Teilaufträge vergeben kann. Vor diesem Hintergrund habe er sich mit dem Landrat abgestimmt.

Das stünde allerdings einer Idee entgegen, die OB Albrecht als grundsätzlich löblich bezeichnet: Ein Leser hatte am Dienstag vorgeschlagen, die Mauer sowie die Straße zur gleichen Zeit zu sanieren, so dass der Bereich nicht zwei Mal gesperrt werden muss. Der erste Teil der Hauptstraße wurde im Jahr 2019 umfassend saniert. Laut Albrecht ist der zweite Teil teuer und sehr komplex, unter anderem aufgrund eines alten Kanals, der sehr tief liege. Das bedürfe einer aufwendigen Vorplanung. Deshalb sei es nicht möglich, sich innerhalb kürzester Zeit an das Projekt dranzuhängen. Wenn bis zur Reparatur der Mauer aber noch ein Jahr vergehe, sei das vorstellbar.

Update: Dienstag, 2. Februar 2021, 18.58 Uhr


"Wohl doch etwas Größeres"

Von Tim Kegel und Christian Beck

Sinsheim. Der Mauersturz am GRN-Betreuungszentrum, häufig "Kreispflege" genannt, dürfte Bevölkerung, Planer, Behörden und Handwerker wohl länger beschäftigen als zunächst gedacht. Ein mehrere Quadratmeter großes Mauerstück war, wie berichtet, am Sonntag gegen 8 Uhr herausgebrochen und als Geröll-Lawine auf die Bundesstraße 39 gesackt. Seither ist die wichtige West-Ost-Achse durch die Innenstadt gesperrt. Bis Ende der Woche, so hofft GRN-Geschäftsführer Rüdiger Burger, soll der Verkehr zumindest einseitig wieder fließen.

Die Stelle, an der der Erdrutsch passiert ist, war am Montag in beide Richtungen mit Warnbaken abgesperrt. Noch am Sonntag war Geröll abgeräumt worden. Inzwischen überdeckt eine graue Plane das Loch in der von der Mauer gesäumten Böschung. Verglichen mit dem Bild kurz nach dem Erdrutsch, ist der Krater, der kurz neben der Straße und dem Gehweg klafft, nun wesentlich größer. Vor dem GRN-Betreuungszentrum, in dem Senioren und Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt werden, türmen sich Erdhaufen. Teile der meterhohen Zaunanlagen rund um die Klinik hatten sich bei dem Erdrutsch verformt, wurden entfernt oder provisorisch umgestellt. Laut Burger waren am Montag Fachleute vor Ort. Weiterhin regnete es in Strömen.

Vieles ist noch unklar: Nicht nur, ob der Regen – nach Jahren der Trockenheit – die alten und mehrfach ausgebesserten Mauern unterspült und den Erdrutsch ausgelöst hat; ungewiss ist auch, welche Rolle Risse und "Aufbauchungen" in der Mauer dabei gespielt haben, welche Sachkundige mit Sorge beobachtet haben.

Inzwischen gab es erste Untersuchungen, doch die Mauer ist in Teilen mehr als 120 Jahre alt. Pläne gibt es keine mehr; nach Angaben von Burger wertete das Regierungspräsidium uralte Postkartenansichten aus – unter anderem, um herauszufinden, wem die Mauer gehört. Dies könnte nun umso interessanter werden, wenn es darum geht, wer die Reparatur zahlt. Messungen im vergangenen Jahr hätten ergeben, dass die Mauer auf dem Grundstück der GRN steht, sagte Burger am Montagabend.

Gutachter nahmen am Montag die Arbeit auf. Von deren Erkenntnissen hängt nun einiges ab. Sie werden auch ein Auge auf das Gebäude der "Kreispflege" werfen müssen, etwa, ob sich Risse gebildet haben. Hauptaugenmerk der Untersuchung dürfte dem mehrere Hundert Meter langen Bauwerk selbst gelten: Wie stabil ist es? Ist es standsicher? Ist es zu verantworten, dass Fußgänger und Verkehr die Unglücksstelle passieren?

Erste Fakten werden im Lauf des Dienstags erwartet. Die Tragweite für den Stadtverkehr ist groß: Letzten Zählungen des Landesverkehrsministeriums aus dem Jahr 2019 zufolge, sind zwischen rund 10.000 und 12.000 Fahrzeuge pro Tag auf dem innerstädtischen Abschnitt der B 39 unterwegs. Ein Verkehrsaufkommen, das nun notdürftig über die Wohnviertel in der Oststadt und den Bereich des Krankenhauses umgeleitet wird. Parkende Fahrzeuge können zum Problem werden, weil auch Krankenwagen und Linienbusse dort durch müssen.

Die Umleitung liegt in der Verantwortung der Stadt Sinsheim. Oberbürgermeister Jörg Albrecht hofft jetzt, "dass es schnellstmöglich wieder rollt". Es handle sich, sagt auch Albrecht, "wohl doch um etwas Größeres".

Update: Montag, 2. Februar 2021, 19.22 Uhr


Steinmauer an der B39 eingestürzt

Sinsheim. (jubu) Vermutlich aufgrund von Unterspülung durch das Regenwetter der letzten Tage ist eine alte Steinmauer an der B39/Hauptstraße am Sonntagmorgen eingestürzt.

Verkehrsteilnehmer hatten der Polizei gegen 8 Uhr einen Erdrutsch an der Abbiegung zur Alten Waibstadter Straße gemeldet. Beim Eintreffen der Streifenwagenbesatzung stellte sich heraus, dass sich die unmittelbar an die Hauptstraße angrenzende Mauer mit drei Metern Höhe auf zwei Metern Länge gelöst hatte. Steine und Erdreich stürzten auf einen dort verlaufenden Gehweg sowie die Straße und es drohten weitere Teile einzustürzen.

Die alarmierte Feuerwehr aus Sinsheim, welche mit mehreren Fahrzeugen vor Ort war, sperrte die Straße halbseitig, bis weitere Maßnahmen getroffen waren.

Da die Mauer zum angrenzenden GRN-Gelände gehört, musste zunächst auf die Entscheidung der Technischen Abteilung gewartet werden. Eine Fachfirma soll sich um den Schaden kümmern.

Die Hauptstraße ist deshalb voraussichtlich bis gegen 19 Uhr zwischen der Klostergasse und der Alten Waibstadter Straße komplett gesperrt.

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