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"Isch waa do": Nußloch und Eppelheim setzen bei Kontakt-Nachverfolgung aufs Smartphone

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Von Sabine Geschwill und Sabrina Lehr

Eppelheim/Nußloch. Friseure oder Gärtnereien haben den Anfang gemacht. Weitere Branchen können im Zuge der beschlossenen Lockerungen bald folgen und den Betrieb aufnehmen. Damit gehören auch Kontaktformulare wieder zum Pflichtprogramm. Was der Rückverfolgung von Kontakten im Corona-Fall dient, sorgt in der Praxis für viel Papier und großen Zeitaufwand. Damit soll es in Nußloch und Eppelheim ein Ende haben: Denn beide Kommunen haben nun eine Smartphone-App herausgegeben, die Nutzern die schnelle digitale Erfassung von Kontaktdaten ermöglicht.

Wo in Nußloch "Ich war do" und in Eppelheim "Isch waa do" draufsteht, steckt das gleiche drin: ein von der Stuttgarter Firma "P3 Group GmbH" entwickeltes Konzept, das Kommunen übernehmen und sich individuell gestalten sowie an die örtliche Mundart anpassen lassen können. Inhaltlich sind die Apps gleich: Sie enthalten eine Eingabemaske, in der der Nutzer einmalig seine Daten notiert; weiterhin die Möglichkeit, mit der Telefon-Kamera einen QR-Code zu scannen. Sowohl für die Kommunen, als auch für die Bürger ist das kostenlos. "Das ist der P3-Beitrag zur Begegnung der Pandemie", betont Peter Liepolt, der Business-Partner der Firma ist.

An dieser Stelle kommen Gewerbetreibende, Vereine oder andere Einrichtungen ins Spiel: "Sie können sich einen eigenen QR-Code generieren, mit denen die Leute dann ein- und auschecken können", erklärt Nußlochs Bürgermeister Joachim Förster. Dadurch werden die Anwesenheitszeiten und Kontaktdaten der Nutzer in einer digitalen Anwesenheitsliste protokolliert. Der Clou: "Wenn jemand positiv getestet wurde, kann das Gesundheitsamt sich die Kontakte ziehen", erklärt Förster. Auf einen Blick lässt sich dann feststellen, wer zur gleichen Zeit im jeweiligen Geschäft oder Lokal war und als Kontaktperson in Frage kommt. Sofern der Veranstalter entsprechende QR-Codes erstellt hat, sogar raum- oder tischgenau.

Über den E-Mail-Verteiler der Metropolregion Rhein-Neckar fand die App ihren Weg in die Rathäuser der Region. Sowohl Joachim Förster als auch Patricia Rebmann in Eppelheim waren begeistert und handelten schnell. "Ich bin stolz, dass Eppelheim dabei ist und glücklich, dass wir diese App kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen und anbieten können", freute sich Rebmann. "Damit können wir unseren Bürgern, Geschäften, Lokalen und Vereinen die baldige Öffnung ohne große Bürokratie ermöglichen."

Die Einführung der App übernahm in Eppelheim Dennis Geschwill von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung. Rund 70 Gewerbebetriebe und Vereine informierte er über die neue Kontaktdatenerfassung. "Die Rückmeldungen von den Unternehmen waren allesamt positiv und Bürger, die sich die App bereits aufs Smartphone geladen haben, fanden diesen Service eine super Sache", sagte er. Ähnliches berichtet Joachim Förster aus Nußloch, wo sämtliche Betriebe angeschrieben wurden. Feuerwehr und Vereine sollen folgen. "Ich hoffe, dass viele das Angebot wahrnehmen", so der Bürgermeister. Die analoge Variante solle aber weiter vorgehalten und Bürger ohne Smartphone nicht ausgeschlossen werden.

Die Codes und Apps sind indes gemeindeübergreifend kompatibel: Die Eppelheimer App kann also den Code eines Nußlocher Betriebs scannen und umgekehrt. Auch in Orten, die keine App unterhalten, könnten theoretisch Codes generiert werden, die von den Apps lesbar wären. "Alle QR-Codes laufen in derselben Datenbank ein", erklärt Liepolt dazu. Die Daten werden vier Wochen lang auf einem Server in Frankfurt gespeichert, der den europäischen Datenschutzrichtlinien unterliegt. Danach werden sie automatisch gelöscht. Einsicht erhält laut der "P3 Group" lediglich das Gesundheitsamt, wenn ein Corona-Infizierter angibt, die Anwendung auf seinem Telefon zu haben. "Dann fragt ein akkreditierter Beauftragter des Gesundheitsamts bei uns an und erhält die Daten zur Nachverfolgung", so Liepolt.

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