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Brühl: Student unterstützt Bedürftige während der Coronakrise

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		Brühl:  Student unterstützt Bedürftige während der Coronakrise

Brühl. (stek) Seit fast einem Jahr ist der Jurastudent Sean Ireland aus Brühl im Einsatz gegen die Corona-Pandemie. Denn neben den medizinischen Auswirkungen, so der 23-Jährige, habe das Virus auch tiefgreifende gesellschaftliche Folgen. Vor allem die Einschränkung der sozialen Kontakte wirke sich zersetzend auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus. "Der Mensch ist nicht fürs Distanzhalten gemacht", betont Ireland. Ganz zu schweigen von den Problemen der täglichen Versorgung, die die Corona-Auflagen mit sich brächten. Nicht wenige, so Ireland, hätten Sorge, einkaufen zu gehen. Genau deshalb gründete er gemeinsam mit Freunden im März 2020 die Initiative "Helfen in Brühl und Umgebung". Das Ziel: Menschen in Not schnell zu unterstützen.

Damals ging es vor allem darum, beim Einkaufen zu helfen und Masken zu nähen. Vor Kurzem ist eine wichtige Aufgabe dazugekommen: das Vereinbaren von Impfterminen. Und das gestaltet sich ziemlich aufwendig. Wenn es bei der Terminvergabe hakt, seien viele ältere Menschen verzweifelt und irritiert, berichtet Ireland. "Und zurzeit hakt es ja meistens", fügt er hinzu. Einen Impftermin zu bekommen, ist nicht leicht. Ireland und seine bis zu 50 Mitstreiter sitzen manchmal noch um Mitternacht hinterm Rechner oder am Telefon und versuchen, einen Termin zu ergattern.

Die Impforganisation will der Jurastudent aber nicht kritisieren. Denn die Diskussion, welche Fehler wann gemacht wurden, führe ins Nichts. Jetzt gehe es einfach darum, gemeinsam irgendwie durchzukommen. "Gesellschaft funktioniert nur mit einem Mindestmaß an Gemeinsamkeit", betont er. Diese Überzeugung ließ dem jungen Mann im Frühjahr 2020 kaum eine andere Wahl, als eine Hilfsinitiative auf den Weg zu bringen. "Damals gab es viel Angst und Ohnmacht, und diesen Gefühlen wollten wir etwas entgegensetzen", sagt er.

Die Starken unterstützen die Schwachen, die Jungen die Alten. Aus ganz ähnlichen Gründen hat sich Ireland auch für sein Jurastudium entschieden. "Das Studium ermöglicht mir, anderen Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen", erklärt Ireland. Und auch wenn es ihn später mal in die Politik ziehen sollte, sei es hilfreich, Gesetze und ihre Wirkung zu verstehen. Manchmal bedeutet gesellschaftliches Engagement aber auch Stress. Das Jura-Studium und die Initiative unter einen Hut zu kriegen, sei nicht immer ganz leicht, gibt Ireland zu. Sein Dank gebühre den vielen Unterstützern, zu denen auch die Gemeinde Brühl zählt. Wichtig seien zum Beispiel die Anzeigen im Gemeindeblatt gewesen. Denn die erreichten die Senioren besser als jede digitale Ansprache, meint Ireland.

Der Jurastudent betont, dass das Hilfsangebot nicht auf die Hufeisengemeinde beschränkt ist. "Wir helfen ebenso in Oftersheim oder Schwetzingen", so Ireland. Denn der junge Mann aus Brühl ist überzeugt: "Wenn wir nicht alle zusammenhalten, haben wir gegen das Virus keine Chance." Um die Corona-Pandemie zu besiegen, brauche es gar nicht so viel. "Wenn jeder etwas tut, kommt unterm Strich eine ganze Menge dabei heraus."

Zurzeit unterstützen Ireland und seine Mitstreiter jede Woche etwa 20 bis 50 Menschen in der Corona-Krise. Vor Weihnachten sei "die Hölle" losgewesen, erinnert sich der Student. "Wir hatten viel zu tun, um sicherzustellen, dass auch wirklich jeder sein Festessen auf den Tisch bekommt", berichtet Sean Ireland. Gleichzeitig seien auch schon die ersten Anfragen in Bezug auf das Impfen eingetrudelt. Zurzeit sorgen die neuen Virus-Varianten bei vielen Menschen für Nervosität. Ireland hingegen bleibt ganz ruhig. "Gemeinsam werden wir auch das schaffen", erklärt er überzeugt. Man könne ja schon sehen, dass die Impfkampagne wirke. Bei den über 80-Jährigen sei die Anzahl der schweren Verläufe rückläufig. "Der Einsatz lohnt sich also", meint er.

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