Fußball
News melden
Nachrichten

Sinsheim: Handel mit Tulpen und Primeln in Gärtnereien blüht

0 14

		Sinsheim:  Handel mit Tulpen und Primeln in Gärtnereien blüht

Sinsheim. (cba) Zarte Knospen statt Wildwuchs: Die Gärtnereien haben sich gut vorbereitet und zählen nach der Corona-Zwangspause zusammen mit den Friseuren zu den ersten, die zaghaft die Segel in Richtung Normalität setzen.

Gänseblümchen, Primeln, Tulpen: Es ist Montagvormittag. Eigentlich nicht der Zeitpunkt, an dem Gärtnereien viele Kunden zählen. Doch nach über zwei Monaten Zwangsschließung und bei gutem Wetter herrscht Vorfrühlingsstimmung. Die Gärtnereien der Stadt entwickeln eine Art Sogwirkung. Langsam, aber sicher.

"Wir haben heute sehr viel Zuspruch gehabt und außerdem Glück, dass die Wiedereröffnung mit dem schönen Wetter gekrönt wird", teilt Alexandra von Hausen mit, die Geschäftsführerin der gleichnamigen Gärtnerei in der Hauptstraße. Kunden hätten geradezu darauf gewartet, dass es endlich wieder losgeht im Garten. "Die Leute haben Sehnsucht nach Frühling." Die Gärtnerin kennt die Wünsche ihrer Kunden: "Sie möchten ihre Pflanzen dort kaufen, wo sie wachsen." Nicht nur die Ladentür bimmelt unablässig, auch das Telefon läutet Sturm. "Die Leute freuen sich mit uns, dass wir wieder aufhaben", sagt von Hausen. Viele hätten sich unterdessen bereits im Online-Shop bedient.

Benjamin Allgaier, Mitarbeiter der Gärtnerei, der für den virtuellen Verkauf zuständig ist, berichtet über eine große Resonanz auch im Internet über das "Click & Collect"-System. Über den Zugang mit den Gewächshäusern am Bachdamm der Elsenz hatten die Kunden schon vor der Eröffnung einen Blick auf die heranwachsenden Blumen werfen können.

Der Ansturm bei der Gärtnerei von Rudi Sitzler war am Montagvormittag jedoch eher verhalten: "Da bin ich ein bisschen enttäuscht, der Run ist bis jetzt ausgeblieben." Sitzler ist bei der Planung vorsichtig geworden: Ende vergangenen Jahres hatte er den Großteil seiner Weihnachtssterne wegwerfen müssen, weil eine Woche vor Weihnachten der Lockdown kam. Aber auch Sitzler hat festgestellt: "Die Leute wollen raus in den Garten."

Weil der 62-Jährige in seinem Gärtnereibetrieb in Dühren auch Obst und Gemüse und damit Lebensmittel verkauft, durfte er auch in den vergangenen Wochen öffnen. Blumen und Pflanzen konnte er jedoch nur auf Bestellung verkaufen. Da habe sich "Druck aufgebaut", berichtet Sitzler. Druck, welcher sich durch die Nachricht, dass die Gärtnereien ab 1. März wieder loslegen dürfen, sogar noch verschärft habe: "In den Großmärkten war zeitweise nichts mehr zu bekommen, alles ausverkauft."

Sitzler schätzt, dass sich der Großhandel auf die neue Situation noch nicht ganz eingestellt hat. Gleiches gelte wohl für die Kunden: "Ich glaube, das ist bei den Leuten noch gar nicht richtig angekommen", meint Sitzler.

Salat- und Kohlrabisetzlinge seien jetzt stark nachgefragt: Das Telefon mit diesen Bestellungen "hat letzte Woche laufend geschellt". Mit seiner zeitlichen Kalkulation, für diese Woche einen Lastwagen voller Jungpflanzen zu bestellen, habe er glücklicherweise richtig gelegen, meint er erleichtert. Denn die Ware muss schnell verkauft werden. "Aber wir haben ja lange nicht gewusst, wie alles wird." Die Frühblüher kommen diesen Dienstag an. Nachschub ist gesichert. "Die Blumengeschäfte haben sich alle gut eingedeckt", rechnet Sitzler damit, dass sich die ganz große Resonanz wohl in Richtung Wochenende verlagern wird.

Im Kraichgau-Raiffeisen-Markt in der Neulandstraße sind die Mitarbeiter ebenfalls froh, die Pforten zum Pflanzenmarkt wieder öffnen zu können. Nur Lebensmittel und die Waren des "täglichen Bedarfs" durften bis dato über den Ladentisch gehen. Marketing-Mitarbeiterin Anna-Maria Gretz schätzt, dass die diesjährige Gartensaison wohl "überschaubarer" wird als die des Vorjahrs. Mit den Corona-Regeln umzugehen, dies hätten die Menschen inzwischen gelernt. Kunden hätten sich sehr kooperativ gezeigt, beschreibt Gretz.

Auch im "Hornbach"-Markt ist der direkte Zugang zu Blumen, Pflanzen, Kräutern und Saatgut sowie Erden, Dünger und weiteren Artikeln zur Versorgung der Gärten seit Montag wieder möglich. Artikel aus dem Baumarktsortiment müssen weiterhin online gekauft oder reserviert und im Außenbereich der Märkte abgeholt werden. Handwerksbetriebe und andere Profi-Kunden mit Gewerbeschein haben aber Zutritt zum gesamten Markt. Das Gartencenter ist über einen separaten Eingang zugänglich.

Je 20 Quadratmeter darf sich laut Verordnung ein Kunde aufhalten. Damit dies eingehalten wird, erfassen das Kassenpersonal und die Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten die Anzahl der Kunden und achten darauf, dass die Vorgabe nicht überschritten wird, teilt die Unternehmensleitung mit. Im Eingangsbereich stehen Desinfektionsspender parat. Spuckschutz und Abstandsmarkierungen sollen noch mehr Hygiene sicherstellen.

Der Bedarf sei schon jetzt groß, sagt Kenan Karabag, der Gebietsleiter der Baumarkt-Kette. In Kürze werde allerdings "ein Volumen erreicht", dem die Branche "nicht mehr allein durch Online-Bestellungen" und Abhol-Vereinbarungen gerecht werden könne. Mit Blick auf das Infektionsgeschehen, sagt Karabag, sei es "weiterhin erwünscht", dass Menschen "viel Zeit zu Hause verbringen und sich dort auch sinnvoll beschäftigen können".

Загрузка...

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Read on Sportsweek.org:

Andere Sportarten

Sponsored