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Sinsheim: Erneuter Autokorso von "Freiheitsfahrern" und "Querdenkern"___

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		Sinsheim:  Erneuter Autokorso von

Von Christian Beck

Sinsheim. Mit einem erneuten Autokorso haben die "Freiheitsfahrer" zusammen mit den "Querdenkern" am gestrigen Montagabend gegen die Corona-Schutzmaßnahmen protestiert. Laut Polizeiangaben handelte es sich um etwa 70 Autos, die in drei Blöcken durch die Neulandstraße, durch Rohrbach, die Hauptstraße und anschließend durch Dühren und Michelfeld bis nach Waldangelloch fuhren. Begleitet wurden sie von zahlreichen Polizeifahrzeugen, 90 Beamte waren im Einsatz.

Die Teilnehmer kamen teilweise aus Sinsheim oder den Umlandgemeinden. Es waren aber auch Autos mit Kennzeichen aus Heilbronn, Karlsruhe, Mannheim, Mosbach oder der Pfalz dabei. Wer mitfuhr, ist mit den aktuell geltenden Einschränkungen nicht einverstanden. Eine Sinsheimerin kritisierte, dass sie im Bereich Kosmetik seit Monaten nicht arbeiten darf. Ein junger Mann aus Neidenstein bemängelte, dass Clubs geschlossen haben. Karsten Krüger berichtete, dass sein Verein, der Kampfsport- und Fitness-Kurse anbietet, hohe Fixkosten verursache, er aber bislang keinerlei Hilfsgelder erhalten hat. Und Oliver Braunke, Organisator des Autokorsos, findet es widersinnig, dass Supermärkte öffnen dürfen, kleine Einzelhandelsgeschäfte, beispielsweise in der Sinsheimer Innenstadt, aber nicht.

Kritisiert wurde auch, dass sich die Teilnehmer auf einem Parkplatz gegenüber der "PreZero-Arena" versammelt haben. Dies hätte die TSG verhindern müssen, bemängelten einige Fußballfans in den Sozialen Medien, eine klare Distanzierung von den "Querdenkern" wurde gefordert. "Leider ist das städtisches Gelände, wir haben hier kein Hausrecht", erklärte daraufhin TSG-Pressesprecher Holger Kliem. Und er fügte hinzu: "Wir wurden zudem nicht informiert und sehen die Veranstaltung ebenfalls extrem kritisch."

Eigentlich habe man sich auf dem Schwimmbadparkplatz sammeln wollen, erklärte Braunke. Doch das Ordnungsamt habe dann den Stadionparkplatz als Sammelpunkt festgelegt. Von dort aus werde der Verkehr weniger gestört, erklärte Ordnungsamtsleiter Florian Zangl. Geändert wurde auch die Route: Sie sollte ursprünglich durch Eschelbach führen. Vor dem Hintergrund der Gewalttat sollte dort aber kein Korso fahren.

Los ging es gegen 18.15 Uhr. Mit eingeschaltetem Warnblinker fuhren die Teilnehmer durch die Dämmerung und die Nacht. Der Pulk bewegte sich in gemächlichem Tempo, immer wieder überholten Motorräder der Polizei. An Kreuzungen regelten die Beamten den Verkehr, immer wieder durfte der Korso so über rote Ampeln rollen. Hupen war verboten, laut Polizeipressesprecher Norbert Schätzle haben sich nicht alle daran gehalten. An einigen Autos waren Fahnen oder Plakate angebracht, worauf die Schutzmaßnahmen kritisiert wurden. Einige Passanten, die den Korso erblickten, klatschten oder reckten den Daumen nach oben.

Mehrere Teilnehmer kritisierten die starke Polizeipräsenz. So kontrollierten die Ordnungshüter die Maskenpflicht bei jenen, die auf dem Stadionparkplatz ausstiegen, sehr genau. Und Krügers Auto, ein umgebauter Pick-up, wurde ausführlich unter die Lupe genommen. Laut Schätzle waren so viele Polizisten im Einsatz, um die Verkehrssicherheit für alle zu gewährleisten. Dabei sei es in der Dunkelheit auch um unbeteiligte Fußgänger gegangen.

Weitere Autokorsos sollen am Mittwoch und am Samstag folgen.

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