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Heidelberg: Näherinnen erhielten Einblick in FFP2-Produktion der Firma Oswald

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		Heidelberg:  Näherinnen erhielten Einblick in FFP2-Produktion der Firma Oswald

Von Ruth Lang Fuentes

Heidelberg. Hochwertige FFP2-Masken, und das am laufenden Band – da können selbst die Kinderbeauftragten der Altstadt Ellen Möller und Gisela Lasser sowie Lassers Nichte Lilly nicht mithalten. Zu dritt hatten sie im ersten Lockdown Tausende von Masken selbst genäht, kostenlos an die Heidelberger Bürgerinnen und Bürger verteilt und dafür rund 4000 Euro Spenden erhalten, die sie an den Kinderschutzbund, den Verein Obdach und den Diakonieladen "Brot und Salz" spendeten.

Medizinische Masken haben mittlerweile die genähten Masken im Kampf gegen das Virus ersetzt. Beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln sind sie Pflicht. Viele tragen auch FFP2-Masken, weil sie als sicherer gelten. Seit einigen Monaten werden diese gefragten FFP2-Masken in Heidelberg hergestellt – von der Firma Oswald. An diese Firma hatten sich Lasser, Möller und Lilly gewandt, in der Hoffnung, von einer letzten Spende, die sie für ihr Näh-Engagement erhalten hatten, möglichst viele Masken von der Firma zu bekommen. Allerdings nicht für sich selbst, sondern, um sie wiederum an bedürftige Bürgerinnen und Bürger verschenken zu können. Daraufhin lud Geschäftsführer Peter Oswald alle drei Heidelbergerinnen am vergangenen Freitag ein, selbst bei der Maskenproduktion dabei zu sein. Lilly dürfe eine halbe Stunde lang die Qualität überprüfen. Alle Masken, die in dieser Zeit produziert würden, bekomme sie geschenkt, so das Angebot der Firma Oswald. Lillys Reaktion auf den Vorschlag: "Ist das aber cool!"

Die Produktion der Heidelberger FFP2-Masken findet in einer Lagerhalle hinter Oswalds Laden für Friseurbedarf und Kosmetik in der Eppelheimer Straße statt. Eine einzige Maschine erledigt fast sämtliche Arbeitsschritte. Hinten werden die Vliesrollen eingeklemmt, vorne kommen einzelne, fertige und zertifizierte Masken wieder raus – etwa 2000 Stück pro Stunde. Dazwischen liegen die Arbeitsschritte: Form ausstanzen, Gummibänder einstecken, falten. Unaufhaltsam produziert die Maschine vor sich hin.

Höchstens zwei- bis dreimal am Tag müssten die Vliesrollen ausgewechselt werden, die den versprochenen FFP2-Schutz garantieren. Ab und zu muss der Behälter, in den die "filtering-face-pieces", zu deutsch: filternde Gesichtsteile, fallen, ausgetauscht werden. 16.000 bis 18.000 fertige Exemplare fallen pro Tag in den Behälter. Viel kann Lilly somit nicht machen – außer Staunen. Der Eigentümer der Maschine, Peter Oswald, steht ausgerechnet jetzt im Stau und schafft es nicht zum Termin. "Ich habe mir das Ganze tatsächlich ein bisschen größer vorgestellt und mir wurde auch nicht gesagt, was ich tun soll", sagt die 13-Jährige. Und schlägt vor, dass sie vielleicht den Müll wegbringen könnte. Davon gibt es in der Halle genug – neben fertigen FFP2-Masken liegen überall Stoffreste.

"Ich fand es spannend, die einzelnen Produktionsschritte live zu sehen und dass alles in einem Durchgang passiert", lautet Lillys Fazit nach 30 Minuten Qualitätskontrolle. Über 1000 Masken dürfen die Heidelberger Näherinnen am Ende mitnehmen. Das sind gut 20 Mal so viele, wie sie mit ihren Spendengeldern hätten kaufen können. Der Diakonieladen "Brot und Salz", Obdach und der Kinderschutzbund sollen die Masken nun bekommen, auch bei der Bahnhofsmission und beim Obdachlosenfrühstück wollen die engagierten Heidelbergerinnen nachfragen, ob es Bedarf gibt.

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