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Landtagskandidaten im Wahlkreis Schwetzingen: "Mit Tofu können Sie mich jagen"

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		Landtagskandidaten im Wahlkreis Schwetzingen:

Von Alexander Albrecht

Schwetzingen. Geboren in Heidelberg, aufgewachsen in Schwetzingen, 48 Jahre alt, Biologe, früherer Landeschef des Naturschutzbunds (Nabu) und heute Bevollmächtigter des Landes beim Bund. 30 Fragen an Andre Baumann.

Im Land: Grün-Schwarz oder Grün-Rot?

Das entscheiden die Wählerinnen und Wähler. Die Grünen unter Ministerpräsident Kretschmann haben mit beiden – CDU und SPD – gut regiert.

Als Kanzlerkandidat: Habeck oder Baerbock?

Beide können Kanzler.

G8 oder G9 ?

G8 und G9. Wir Eltern können wählen, ob unsere Kinder in acht oder neun Jahren Abi machen.

Links oder konservativ?

Ich bin eher konservativ.

Verzichten oder verändern?

Verändern, um zu bewahren – Klima, Wohlstand, Arbeitsplätze und unsere Heimat.

Bauch- oder Kopfmensch?

Ich bin eher ein Kopfmensch, außer bei Schokolade.

Zwiebelrostbraten oder Tofu-Geschnetzeltes?

Mit Tofu können Sie mich jagen. Ganz klar Zwiebelrostbraten, aber bitte nur von glücklichen Schweinen, für die Bauern einen guten Preis bekommen haben. Sonst esse ich die Spätzle nur mit Soße.

Klassik oder Rock’n’Roll?

Klassik.

Aktien oder Sparbuch?

Ganz klar Sparbuch.

Aktenfresser oder Digitaljunkie?

Noch beides. Gerade wird die E-Akte eingeführt. Bald finden die Aktenläufe in der Landesvertretung in Berlin digital statt.

Meine rebellischste Tat als Jugendlicher war …

... als ich beim Klassenausflug ins Kernkraftwerk Philippsburg aus Protest das kostenlose Mittagessen verweigert habe, weil ich mich nicht vom Kernkraftwerk kaufen lassen wollte.

Wer sagt, als Bevollmächtigter des Landes in Berlin sei ich nicht mehr als ein Frühstücksdirektor ...

... hat keine Ahnung.

An Susanne Eisenmann mag ich …

... dass sie den Nationalpark Schwarzwald unterstützt hat, als ihre Partei noch damit fremdelte.

Wenn ich mal so alt bin wie der Ministerpräsident, dann ...

... wäre ich gern so weise und so körperlich fit wie er.

Sollte ich nicht gewählt werden, …

... werde ich mich trotzdem politisch für meine kurpfälzische Heimat und den Natur- und Klimaschutz einsetzen.

Ziehe ich aber in den Landtag ein, packe ich im Wahlkreis als allererstes …

... die Förderung der regionalen Wirtschaft, der kulturellen Einrichtungen und der Vereine an, die massiv unter den Corona-Maßnahmen gelitten haben und noch leiden.

Der coronageplagten Inhaberin der Boutique von nebenan verspreche ich, dass ...

... ich mich in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren für einen zukunftsfähigen stationären Einzelhandel und lebendige Ortskerne mit florierenden Läden einsetze.

Wer heute noch einen Benziner fährt, der ...

… sollte sich beim nächsten Autokauf vielleicht ein Elektroauto zulegen.

Wenn Naturschützer über Windräder nörgeln, denke ich …

... dass wir ohne konsequenten Klimaschutz auch den Artenschutz vergessen können.

Zum letzten Mal ein Tier gerettet habe ich …

... als ich im letzten Sommer im Schwetzinger Schlossgarten seltene Wechselkröten aus Schächten geholt habe, in die sie gefallen waren.

Hat es nicht auch etwas für sich, dass durch Corona der lästige Haus-zu-Haus-Wahlkampf wegfällt?

Nein, ganz im Gegenteil. Das Gespräch mit den Menschen ist sehr wichtig. Eine gute Politik für die Menschen kann man nur machen, wenn man ihnen zuhört und nachfragt.

Ist es nicht ein Armutszeugnis für die Politik, Gehörtwerden als große Errungenschaft zu preisen?

Da haben Sie eigentlich recht. Wir sorgen darum dafür, dass Bürgerbeteiligung ganz normal wird. Aber wenn man bedenkt, welche Widerstände gebrochen werden mussten, damit Politik und Verwaltung auf allen Ebenen im Land besser zuhören, dann ist dieser Politikstil tatsächlich eine Errungenschaft.

Wie erklären Sie einem Laien in zwei Sätzen, was Nachhaltigkeit ist?

Nachhaltigkeit heißt enkeltaugliches Handeln. Ökologie, Ökonomie und Soziales werden in eine Balance gebracht.

Können Sie uns aus dem Stand drei bedrohte Insektenarten in der Region nennen?

Na klar: Körnerbock, Sandstrohblumeneulchen und das klitzekleine Steppenbienchen. Alle drei Insektenarten haben ihren größten Bestand im Land bei uns im Wahlkreis. Die letzten beiden Arten werden sogar aussterben, wenn wir Kurpfälzer sie nicht schützen.

Sind die Grünen die bessere CDU?

Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit; stehen Bewahrung der Schöpfung, Gerechtigkeit und Demokratie. Das ist unser Fundament. Ein solches Wertefundament ist der CDU verloren gegangen.

Es wirkt alles so perfekt, wenn man sich auf Ihrer Homepage umsieht. Verraten Sie uns eine Schwäche?

Ich bin schokoladensüchtig. Ich bin oft zu ungeduldig, zu hartnäckig, und ich sage, wofür ich stehe und ich mich einsetze, Politikersprech kann ich nicht.

Wenn ich mit Ihnen in den Wald gehe – womit beeindrucken Sie mich?

Dass ich Sie für den Wald und seine naturschonende Bewirtschaftung begeistern kann.

Warum kommen die Radschnellwege nur langsam voran?

Radschnellwege müssen gut geplant werden. Im Konkreten muss Überzeugungsarbeit geleistet werden. Und das geht nicht von heute auf morgen.

Was denken Sie, wenn bei Ihren Kindern im Fernunterricht mal wieder das System zusammenbricht?

Das sage ich besser nicht.

Und das klappt wirklich, dass sich bis 2030 das Angebot im öffentlichen Verkehr verdoppelt?

Dafür werden wir Grüne im Land, in den Kreistagen und in den Kommunen mit ganzer Kraft arbeiten und hoffentlich Mehrheiten finden. Ist es am Ende attraktiver, preiswert und sexy Bus und Bahn zu nehmen, bleibt das Auto in der Garage.

Haben Sie uns noch was zu sagen?

Ich setze mich mit meiner Leidenschaft, meiner Erfahrung und meinen Fachkenntnissen für konsequenten Klima- und Naturschutz und gleichzeitig für eine starke, innovative Wirtschaft ein. Und natürlich für eine attraktive Kurpfalz.

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