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Walldorf: Skaterpark wird modernisiert und erweitert

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		Walldorf:  Skaterpark wird modernisiert und erweitert

Von Sebastian Lerche

Walldorf. "Ich glaube, das wird richtig gut", frohlockte Bürgermeisterin Christiane Staab. 387.000 Euro investiert die Stadt Walldorf in Erweiterung und Ausbau des Skaterparks an der Autobahnauffahrt. Das hat der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung beschlossen. Man war sich einig, dass die 2004 platzierten Elemente aus Stahlrohrrahmen und Blech nicht nur in die Jahre gekommen sind, sondern auch zu wenig Möglichkeiten bieten. Zeitgemäßer Skatesport sei enorm vielfältig, umfasse auch Inline-Skates, Scooter und mehr, außerdem könnten auch BMX-Fahrer die Anlage nutzen.

Überdies hob man hervor, wie eng man zusammen mit Jugendzentrum Jump und Jugendforum die jugendlichen Nutzer der Skate-Anlage eingebunden hat und dass das beauftragte Planungsbüro die nötige Erfahrung habe, da es quasi "aus der Szene" stamme. Stadtbaumeister Andreas Tisch blickte auf die Vor-Ort-Begehung 2017 und Internet-Workshops gemeinsam mit rund 20 Jugendlichen zurück. Das Resultat: Der Skaterpark wird nicht nur um ein Drittel erweitert, er soll auch ansprechender und zu einem in sich schlüssigen Ganzen umgestaltet werden. Die Umzäunung soll derweil verschwinden.

"Es wird ein guter Mix", meinte Tisch: Sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene würden ihren Spaß haben, versprach er, zudem sei auch an Familien gedacht. Er hob hervor, dass es "eine attraktive Sportanlage" und nicht nur ein "Spielplatz" sei – schließlich sei der Skatesport inzwischen olympisch. Dass überhaupt Handlungsbedarf besteht, begründete der Stadtbaumeister mit Belastungsspuren, etwa Spalten zwischen Stahlelementen und Beton, sodass Verletzungsgefahr bestehe. Mittlerweile werde der Skaterpark kaum noch genutzt.

Wie tief sich die Verwaltung mit Planungsbüro und Jugendlichen in die Materie eingearbeitet haben, wurde anhand der zahlreichen aus dem Englischen stammenden Fachbegriffe deutlich: Bowl, Curb, Ledge, Gap, Wheelpad, Wobble oder auch Pool Coping.

Dabei geht es um gerade oder gekrümmte Rampen, um Schwung zu holen und Sprünge zu ermöglichen, Kanten oder Metallgeländer, auf denen man (mit dem Board, weniger den Rädern) entlangschlittern kann, Hindernisse, die kreativ überwunden werden wollen, oder eine Kombination von Elementen, die verschiedene Kunststücke ermöglichen. Sie werden eingebettet in eine topografisch abwechslungsreiche Landschaft. Nicht fehlen darf ein Sitzbereich zum Ausruhen, Freunde Treffen oder Zuschauen. Noch nicht eingeplant ist allerdings eine Sanitäranlage, ob und wie die später ergänzt werden soll, ist noch offen.

Als Bereicherung fürs Walldorfer Freizeitangebot betrachtete Christian Winnes (CDU) den erweiterten Skatepark. Seiner Fraktion sei wichtig, dass die jugendlichen Nutzer einbezogen wurden, dass man aber nicht nur an eine relativ kleine Zielgruppe, sondern auch an Familien oder ältere Sportlerinnen und Sportler gedacht wurde. Weil sich alle dort "sicher und wohl fühlen" sollten, legte Winnes Wert auf angemessene Beleuchtung, Notrufmöglichkeit, die Begleitung durch die mobile Jugendarbeit und das Team des Jump als Ansprechpartner. "Sechsstellige Kosten" für eine Sanitäranlage sah er als zu hoch an, er bevorzuge eine günstigere Lösung.

"Ich habe viel Neues gelernt": Augenzwinkernd listete Lorenz Kachler (SPD) einige englische Fachbegriffe auf und merkte ganz ernst an, dass er den Einblick in den Skatesport in all seiner Vielfalt als wertvoll erachte. Es sei richtig, auf die Bedürfnisse der Jugend zu reagieren und auch so ein Sportangebot zu schaffen. Er freue sich über die vielen Ideen der am Planungsprozess beteiligten Jugendlichen. Wieder nicht ganz ernst gemeint regte er einen Wettbewerb des Gemeinderats zur Einweihung des umgestalteten Skateparks an, "der Notarztstützpunkt ist ja ganz in der Nähe". Mit Blick auf diese Infrastruktur hielt Kachler wiederum für machbar, etwas Besseres als eine Chemie- oder Kompost-Toilette am Skaterpark zu installieren. Auf anderen Sportanlagen habe man im übrigen mehr Geld für ein WC ausgegeben, hob der SPD-Rat hervor.

Dass der Skaterpark attraktiver wird, sei "mehr als notwendig", meinte Nele Böhm (Grüne). Die Pläne sähen auf dem Papier gelungen aus, bei der Verwirklichung sollte man weiterhin die Jugendlichen mit einbeziehen, betonte sie. Ihr war auch wichtig, dass Basketballkorb, Bolzplatz und Grillstelle beibehalten werden – was die Verwaltung zusichern konnte: Sie seien von der Umgestaltung des Skaterparks nicht berührt. Nele Böhm hob ebenfalls die Bedeutung einer guten Beleuchtung hervor und die Sanitäranlage müsse "mehr als ein Dixi-Klo" sein.

Als "beliebten Treffpunkt" bezeichnete Dagmar Criegee den Skaterpark. Sie fand toll, dass sich die Verwaltung an den Wünschen der Jugendlichen orientiert und dabei auch an Ältere und Familien gedacht habe. Viele Anregungen der Nutzerinnen und Nutzer seien aufgenommen worden: "So soll es sein."

Ihre Freude drückte danach noch mal Bürgermeisterin Staab aus und sicherte zu, mögliche Toiletten oder Sanitäranlagen prüfen und die Kosten aufstellen zu lassen. Abschließend gab es Applaus aus dem Publikum: Die anwesenden Skater bedankten sich für das einstimmige Votum.

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