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BASF: Geplanter Stellenabbau verunsichert die Mitarbeitern

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		BASF:  Geplanter Stellenabbau verunsichert die Mitarbeitern

Von Barbara Klauß

Ludwigshafen. Arbeitnehmervertreter kritisieren die geplante Neuausrichtung des Chemiekonzerns BASF heftig. "Wir sehen die Gefahr, dass durch die geplante Stellenreduzierung nicht nur Personalkosten, sondern auch Wissen und Knowhow eingespart wird", teilte die Gewerkschaft IG BCE Ludwigshafen am Mittwoch mit. Zudem führe die derzeit unklare Situation zu großer Verunsicherung bei den Mitarbeitern.

Der Konzern hatte angekündigt, im Dienstleistungsbereich (Global Business Services) bis Ende 2022 weltweit bis zu 2000 streichen zu wollen, rund 600 davon am Stammsitz in Ludwigshafen. Die rund 8400 Mitarbeiter dieses Bereichs weltweit (etwa 1400 davon in Ludwigshafen) erbringen Dienstleistungen für die BASF-Geschäftseinheiten. Sie kümmern sich etwa um Personal, Finanzen, Logistik, Gesundheit und Sicherheit sowie Kommunikation. Ein Großteil der Tätigkeiten werde ab März in den BASF-Dienstleistungszentren – so genannten Hubs – in Berlin, Kuala Lumpur (Malaysia) und Montevideo (Uruguay) angesiedelt, erklärte eine BASF-Sprecherin in der vergangenen Woche. "Die Stellen werden in diesen Hubs teilweise wieder aufgebaut."

In Ludwigshafen sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2025 durch eine Standortvereinbarung ausgeschlossen. Für einen Stellenabbau nutze der Konzern natürliche Fluktuation und Aufhebungsvereinbarungen mit Abfindungen, so die Sprecherin. Beschäftigte, deren Stellen wegfallen und für die eine solche Vereinbarung nicht in Frage komme, würden auf andere offene Stellen in der BASF vermittelt.

Trotz der Standortvereinbarung hätten viele Mitarbeiter Angst um ihren Arbeitsplatz und ihre Existenz, heißt es nun in einem Schreiben der Vertrauensleute-Leitung der BASF, das in dieser Woche an die Mitarbeiter ging. Die Folgen der Ankündigungen würden nicht klar kommuniziert. "Die betroffenen Mitarbeiter werden im Dunkeln gelassen."

Die Neuausrichtung und der Stellenabbau würden von den betroffenen Beschäftigten "äußerst kritisch gesehen", erklärte die IG BCE. Von einer Gefahr, dass Wissen und Knowhow eingespart werde, spricht René Dillmann, Vorsitzender der gewerkschaftlichen Vertrauensleute-Leitung der BASF. "Die Kolleginnen und Kollegen haben nicht nur Wissen, sondern auch ein Netzwerk, welches sich nicht durch Auslagerung oder Digitalisierung ersetzen lässt", sagte er laut Mitteilung. Das trage wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg der BASF bei, meint er: "Die Mitarbeiter hier in Ludwigshafen wissen eben, wie ,ihre BASF’ tickt."

Die IG BCE befürchtet eine weitere Verdichtung von Arbeit, weil viele der verbleibenden Prozesse nun von weniger Kollegen erbracht werden müssten. Wobei die Belastung den Vertrauensleuten zufolge ohnehin seit Jahren extrem hoch sei. Zudem zeigen sich die Arbeitnehmervertreter überzeugt, dass sich facettenreiche Prozesse nicht so einfach digitalisieren lassen. Ein Mitarbeiter sei immer der Schlüssel, "um schnell individuelle und passende Lösungen zu finden".

"Der Anspruch der BASF SE, wettbewerbsfähig zu bleiben und Geld einzusparen, ist zwar verständlich", schreiben die Vertrauensleute. "Allerdings muss das Unternehmen doch auch aus früheren Fehlern lernen!" In den vergangenen Jahren sei mehr als deutlich geworden, dass Kosteneinsparung oft auch Qualitätsverlust bedeute.

Mit der Neuausrichtung will die BASF ab 2030 jährlich rund 200 Millionen Euro sparen. Bei der Einheit arbeiten weltweit rund 8400 Beschäftigte, davon rund 1400 in Ludwigshafen.

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