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SV Sandhausen: Schiele-Elf verliert trotz früher Führung

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		SV Sandhausen:  Schiele-Elf verliert trotz früher Führung

Von Claus Weber

Darmstadt. Jetzt muss man sich um den SV Sandhausen wirklich Sorgen machen. Der Fußball-Zweitligist fiel zum Auftakt der Rückrunde auf den ersten Abstiegsrang zurück. Die Kurpfälzer verloren – trotz eines Blitzstarts, trotz einer ganz starken ersten halben Stunde und trotz guter Chancen in der Schlussphase – 1:2 (1:1) beim SV Darmstadt 98. Wie schon vor zehn Tagen beim 1:3 in Regensburg ließen sie sich nach einer Führung die Butter vom Brot nehmen und verpassten es, einen direkten Mitkonkurrenten in den Abstiegskampf hineinzuziehen. Wer solche Chancen auslässt, für den kann es ganz, ganz eng werden.

Entsprechend niedergeschlagen war Dennis Diekmeier. "Wir sind frustriert und mega-enttäuscht", sagte der Kapitän und stellte klar: "Für uns ist jetzt jedes Spiel ein Endspiel." Am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) in der Heimpartie gegen den 1. FC Nürnberg, fordert der Spielführer einen Sieg. Unbedingt.

Man kann Diekmeiers Frust verstehen. In der ersten halben Stunde boten die Sandhäuser die vielleicht beste Leistung in dieser Saison. Doch sie verpassten es, den Sack zuzumachen. "Das ist sehr bitter", seufzte SVS-Trainer Michael Schiele, "wir hatten nach dem frühen 1:0 drei, vier 100-prozentige Torchancen und der Gegner war die ersten 20, 25 Minuten total verunsichert."

Das kuriose Blitztor versetzte die Darmstädter in eine Schockstarre. Besar Halimi, der am Mittwochabend der Dreh- und Angelpunkt in der Sandhäuser Mannschaft war, schlug einen Freistoß in die Mitte auf den Kopf von Aleksandr Zhirov. Von dort sprang der Ball auf den Rücken von Nils Röseler und ins untere Toreck. Da waren gerade einmal 33 Sekunden gespielt. Es war der zweitschnellste Treffer in der achteinhalbjährigen Sandhäuser Zweitliga-Historie. Nur Julian Derstroff hatte am 6. November 2016 beim 3:2-Sieg über 1860 München schon mal früher getroffen. Damals zappelte der Ball schon nach zwölf Sekunden im Netz.

Röseler konnte sich trotzdem nicht freuen. "Das ist zwar eine schöne Randnotiz", sagte der Sandhäuser Schütze, "aber natürlich überwiegt die Enttäuschung über das verlorene Spiel.

Denn die Sandhäuser hätten nachlegen können, ja müssen. Doch erst schoss Kevin Behrens nach einem Konter und herrlicher Vorlage von Halimi vorbei (9.), dann scheiterte Alexander Rossipal an Torwart Marcel Schuhen (10.) und dann wollte Behrens den mitgelaufenen Diekmeier bedienen, statt selbst abzuschließen und verlor den Ball (13.). Michael Schiele seufzte: "Was wir in den ersten 20, 25 Minuten haben liegen lassen…"

Es sollte sich rächen. Nach einer halben Stunde hatten sich die Hessen gefangen, nahmen das Heft in die Hand. Erst traf Tobias Kempe aus der Drehung die Latte (31.), dann erzielte Marvin Mehlem ungedeckt den Ausgleich (36.). Auch beim 2:1 – erneut durch Mehlem in der 48. Minute – sah die Abwehr nicht gut aus.

Immerhin: Statt wie vor eineinhalb Wochen in Regensburg einzubrechen, blieb Sandhausen dran. Doch Taffertshofer (70., Außenpfosten), Behrens (86.), Diekmeier (88.) und Röseler (93.) scheiterten. "Heute sind die Köpfe unten, wir müssen uns schütteln und der Mannschaft die vielen guten Dinge aufzeigen, die sie heute geboten hat", sagte Schiele, "wir werden unsere Chancen wieder nutzen, dann werden wir wieder Spiele für uns entscheiden." Es wird höchste Zeit.

Darmstadt: Schuhen - Patrick Herrmann, Höhn, Mai, Holland - Rapp - Tobias Kempe (79. Schnellhardt), Mehlem (89. Palsson) - Clemens (73. Skarke), Berko (73. Honsak) - Dursun (79. Platte).

Sandhausen: Kapino - Röseler, Kister (67. Esswein), Zhirov - Diekmeier, Paurevic (77. Pena Zauner), Taffertshofer (84. Linsmayer), Rossipal (83. Bouhaddouz) - Halimi (67. Contento) - Behrens, Keita-Ruel.

Schiedsrichter: Reichel (Stuttgart); Tore: 0:1 Röseler (1.), 1:1 Mehlem (36.), 2:1 Mehlem (48.).

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