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Daisbach: Bei Strom und Wasser einst hinten, beim Internet jetzt vorn

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		Daisbach:  Bei Strom und Wasser einst hinten, beim Internet jetzt vorn

Waibstadt-Daisbach. (wig) Der schlechte Handyempfang und schwaches Internet waren in Daisbach jahrelang ein Ärgernis für die Bürger, man fühlte sich abgehängt. Mit der Verlegung des Glasfaserkabels im Jahr 2019 wurde aus dem Rückstand dann aber ein Vorsprung: Gerade noch rechtzeitig vor Ausbruch der Corona-Pandemie und vor umliegenden Gemeinden konnte der private Betreiber BBV sein Glasfaserkabel in die Erde bringen und die Häuser mit schnellem Internet versorgen. Mit dem Handy-Empfang geht es auch voran – der neue Mobilfunkmast der Telekom ist gebaut, muss aber noch angeschlossen werden. Dabei ist Daisbach seinerzeit auch bei anderer Infrastruktur, etwa bei der Versorgung mit Elektrizität und fließendem Wasser weit hinterher gehinkt, wie ein Blick in die Ortsgeschichte ergibt.

Erst 1921, vor genau 100 Jahren hat im "Bergdorf Daisbach", wie es ein Chronist genannt hat, der elektrische Strom Einzug gehalten. "Nun brennt auch in unserer Gemeinde das elektrische Licht", hieß es in einem Bericht des Evangelischen Kirchenboten. In Waibstadt beispielsweise wurden schon 1898 die ersten Kunden mit Elektrizität versorgt – für die Christbaumbeleuchtung. 1902 gab es bereits zwölf Kunden. Fast 20 Jahre früher als in Daisbach wurde 1902 auch in Neidenstein die Elektrizität eingeführt.

Leider brachte der Strom auch Gefahren mit sich. "Im vergangenen Monat kam die sehnlichst erwartete Dreschmaschine für elektrischen Betrieb an und funktionierte tadellos", berichtete der Gemeindebote im Spätsommer 1921. Dabei kam es jedoch gleich zu Unfällen: Heinrich Kaufmann erlitt eine leichtere Kopfverletzung, während Konrad Heller II. drei Finger der rechten Hand weggerissen wurden. Letzterer kam in die chirurgische Klinik Heidelberg und schwebte wegen Blutvergiftung in Lebensgefahr. Noch schlimmer kam es aber im Jahr 1943, als der erst 16-jährige Helmut Lenz durch einen elektrischen Stromschlag tödlich verunglückte.

Die Wasserleitung vor 70 Jahren hätte eigentlich viel früher kommen sollen. Schon 1907 wurde die Ergiebigkeit der Röhrlein-Quellen "Tuchbleiche" und "Eichbrunnen" untersucht. 1908 lehnten die Gemeinderäte den Bau einer Wasserleitung ab, weil noch Schulden aus dem 1893 erbauten Schulhaus zu tilgen waren. 1914 war dann Baubeginn geplant, den der Erste Weltkrieg vereitelte.

Nach 1934 hatten sich die Grundwasserverhältnisse verschlechtert, eine Wasserleitung wurde immer dringlicher. Genügend Wasser ergaben Bohrungen im Quelltopf der Fröhli-Quelle, aber erneut unterbrach ein Krieg die Planungen.

Erst 1949 ging der Gemeinderat mit Bürgermeister Heinrich Freymüller daran, den Traum von Generationen zu verwirklichen. Im März 1951 wurde das Pumpenhaus unweit der Fröhli-Quelle und der Hochbehälter im Gewann "Vogeläcker" gebaut. Sechs Kilometer Hauptleitung und 1,5 Kilometer Hausanschlussleitungen wurden verbaut, bis jedes Haus angeschlossen war. Daisbach war eine der letzten Gemeinden des alten Landkreises Sinsheim, die eine öffentliche Wasserleitung bekommen hat.

Mit einem Wasserfest beim neuen Hochbehälter hat die Bevölkerung dieses Ereignis damals gefeiert.

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