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Schlossbergschule Rotenberg: Das sind die Aufgaben von Jugendbegleiterin Anna Schiemann

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		Schlossbergschule Rotenberg:  Das sind die Aufgaben von Jugendbegleiterin Anna Schiemann

Von Sophia Stoye

Rotenberg. Gerade Abitur gemacht und schon sitzt Anna Schiemann wieder in der Schule. Den Alltag erlebt sie diesmal aber nicht als Schülerin, sondern aus Sicht der Lehrerinnen und Lehrer: Denn die 19-Jährige aus Rettigheim arbeitet ein Jahr lang als Jugendbegleiterin an der Schlossbergschule in Rotenberg.

Im RNZ-Gespräch berichtet sie über ihren Arbeitsalltag vor der coronabedingten Schließung der Schule. Während des jetzigen Lockdowns bleibt die Jugendbegleiterin dennoch nicht untätig: Sie unterstützt derzeit die Lehrerinnen bei der Notbetreuung der Schulkinder. "Wir wüssten gar nicht, was wir ohne ihre Unterstützung machen würden", ist Schulleiterin Ulrike Biesel- Weidig dankbar. "Anna ist eine wahnsinnige Unterstützung."

Der Alltag der Jugendbegleiterin ähnelt auf dem ersten Blick dem der Grundschülerinnen und Grundschüler: Um 7.50 Uhr, also zur ersten Stunde, beginnt die Schule. Dann liest Schiemann den Kindern etwas vor, die sich freiwillig für ihr Angebot angemeldet haben. "Damit können sie entspannter in den Tag starten", berichtet die 19-Jährige.

Danach werde sie einer Klasse zugeteilt, in der sie den Tag über hospitiert und die jeweilige Lehrerin unterstützt. Ab und zu ist sie auch kurzfristig alleine als Betreuerin in einer Klasse, unterrichten darf sie aber nicht. "Ich springe auch mal dort ein, wo Not am Mann ist", zum Beispiel, wenn ein Kind ein Problem hat, erklärt die Jugendbegleiterin. Denn gerade aus Konfliktsituationen heraus könne sie am meisten lernen.

Wie man dann am besten mit den Kindern umgeht, hat Schiemann von den anderen Lehrerinnen gelernt. "Ich überlege dann meistens, wie sich die Kinder gerade fühlen, das hilft, sie zu verstehen", erläutert sie. Ein bisschen Vorwissen habe sie aber auch schon durch ihr Abitur am sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Bruchsal bekommen. "Ich bin in solchen Situationen natürlich trotzdem sehr dankbar, wenn eine Lehrerin dabei ist und sieht, wie ich die Situation handhabe." Denn manchmal unterschätze man die Herausforderung, "es gibt viel, was man von außen nicht sieht".

Die Art der Probleme ist immer unterschiedlich. "Aber es sind vor allem Streitigkeiten zwischen den Schülerinnen und Schülern, die herausfordernd sind", so die Jugendbegleiterin. Wenn die Kinder etwas verloren haben, könne das ebenso zu Problemen führen, "das wirft sie manchmal völlig aus der Bahn".

Zudem greift Schiemann auch bei Sprachbarrieren zum Beispiel während eines Lese- oder Hörverstehens unterstützend ein. "Das betrifft nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund, sondern auch welche, die die Sprache von zuhause nicht richtig vermittelt bekommen, oder einfach nicht mitkommen", berichtet die 19-Jährige.

Wenn die Schule nicht coronabedingt geschlossen hat, begleitet Anna Schiemann vor allem die Kinder der ersten und zweiten Klasse, da hier noch die absoluten Grundlagen beigebracht werden. "Ich will auch mal Grundschullehrerin werden, deswegen liegt der Fokus auf diesen Klassen", erklärt sie. Deshalb sei für sie vor allem interessant zu lernen, wie man die Kinder an die Themen heranführe. Ab der dritten Klasse sei das Niveau dann vergleichsweise hoch.

In der sechsten Stunde bietet Schiemann je nach Wochentag unterschiedliche AGs an: Für die Erst- und Zweitklässler organisiert die Jugendbegleiterin in Kooperation mit der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Wiesloch eine Tanz-AG, schließlich ist sie selbst dort Trainerin.

Für die Klassen 3 und 4 bietet die Jugendbegleiterin eine Sport-AG an. Nach der sechsten Stunde dürfen die Kinder dann nach Hause gehen, die 19-Jährige auch – sofern keine Konferenzen stattfinden.

"Das Schönste dabei ist, dass die Kinder einem echt viel zurückgeben", meint Schiemann. Zwar gibt es der Jugendbegleiterin zufolge auch sehr anstrengende Tage: Gerade wenn man ohnehin nicht gut drauf sei, gerate man schnell an die Grenzen seiner Nerven. "Aber ich weiß, dass mir alles, was ich jetzt erlebe, etwas bringt", ist sich die 19-Jährige sicher.

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