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Raiffeisen-Sektor: BAG Franken denkt über Fusion nach

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		Raiffeisen-Sektor:  BAG Franken denkt über Fusion nach

Buchen/Eppingen. (rüb/ag) Verliert die Bezugs- und Absatzgenossenschaft (BAG) Franken ihre Eigenständigkeit? Derzeit laufen Sondierungsgespräche über eine Fusion der BAG Franken, die im Landkreis Standorte in Buchen, Adelsheim, Billigheim und Rosenberg hat, mit dem Kraichgau-Raiffeisenzentrum (KRZ) mit Sitz in Eppingen und der Labag-Raiffeisen e.G. aus Marbach am Neckar. Das letzte Wort haben aber die Mitglieder der drei Genossenschaften.

Das KRZ ist schon die größte Primärgenossenschaft in Baden-Württemberg, doch sie könnte bald noch erheblich wachsen: Bereits in einigen Wochen wäre eine Fusion mit der BAG Franken (Sitz: Bad Friedrichshall) und der Labag-Raiffeisen e.G. möglich. Voraussetzung dafür ist, dass die jeweiligen Mitglieder in dieser Möglichkeit mehr Chancen als Risiken sehen und den Plänen zustimmen. Entsprechende Gespräche und Vorbereitungen laufen. Das bestätigten KRZ-Vorstandssprecher Jürgen Freudenberger und Finanzvorstand Stephan Buchholz der RNZ auf Nachfrage.

Ein möglicher Zusammenschluss sei bereits seit Jahren ein Thema – aber mehr als Gedanke im Hinterkopf. Durch die wirtschaftliche schwierigen Zeiten werde das Thema nun aber forciert, bestätigt Martin Schwarz aus Götzingen, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BAG. Nach der Trennung vom bisherigen Geschäftsführer Uwe Schöttle obliegt die Geschäftsführung der BAG bereits seit dem Herbst den Herren Freudenberger und Buchholz von der KRZ. Dafür wurde ein so genannter Geschäftsbesorgungsvertrag abgeschlossen.

Eine komplette Fusion ist damit naheliegend, auch wenn die BAG bei einem Jahresumsatz von 55 Millionen Euro zuletzt ein "unbefriedigendes Ergebnis" eingefahren habe, so Freudenberger. Er sehe jedoch gute Chancen, die BAG wieder in ruhigeres Fahrwasser zu steuern.

"Alleine schaffen wir es auf Dauer nicht", erklärt Martin Schwarz und verweist auf die angespannte Situation in der Branche. "Wir müssen nicht fusionieren, wir wollen", stellt Schwarz klar. Um den Standort Buchen müsse man sich keine Sorgen mache: Erst vor dreieinhalb Jahren wurde hier am Stadtrand ein neues Agrarzentrum mit 15 Silotürmen gebaut. Zudem gebe es Überlegungen, den Haus- und Gartenmarkt in der Eisenbahnstraße zu erweitern und zu modernisieren.

Was mit den gegenüberliegenden Gebäuden und dem Getreidespeicher wird, ist dagegen weiter offen: Hier befinde man sich in guten Gesprächen mit der Stadt, so Schwarz. Hier könnte möglicherweise eine Annahmestelle für Bio-Getreide entstehen. Diese Option werde gerade überprüft.

Das Geschäftsgebiet der BAG Franken erstreckt sich von Heilbronn bis Buchen. Die BAG betreibt elf Standorte, darunter fünf Raiffeisenmärkte und die Getreidemühle in Heuchlingen mit angeschlossenem Wasserkraftwerk. Sie beschäftigt über 120 Mitarbeiter und vermarktet rund 80.000 Tonnen Getreide von Landwirten aus der Region.

Die Labag – laut Buchholz "klein, aber fein und kerngesund" – ist mit umfangreichen Dienstleistungs- und Einzelhandelsangeboten auf dem Markt erfolgreich, beschäftigt 50 Mitarbeiter, hat zuletzt 27 Millionen Euro umgesetzt und erzielt Gewinn. Der Hintergrund der Fusionsgespräche ist daher eher in den nicht eben rosigen mittelfristigen Prognosen für die landwirtschaftlichen Geschäftsfelder zu suchen. "Der Markt wird definitiv nicht einfacher", bestätigt Finanzvorstand Stephan Buchholz Das KRZ ist mit einem Jahresumsatz von 155 Millionen Euro, 2000 Mitgliedern und 260 Beschäftigten der gewichtigste Partner im möglichen Fusionstrio. Freudenberger und Buchholz betonen aber, dass es nicht um die schiere Größe gehe, sondern um eine möglichst breite Ausrichtung der Geschäftsfelder, um nicht so stark von der Entwicklung von einem einzelnen abhängig zu sein.

Spannend wird die Fusionsfrage vor allem für die 900 BAG-Mitglieder. In einer Generalversammlung sollen sie über die mögliche Fusion abstimmen. Wann die Versammlung stattfindet? Ein Termin steht aber – coronabedingt – wie bei so vielen Organisationen noch aus. Auch in den beiden anderen Genossenschaften steht das Mitgliedervotum noch aus. KRZ-Vorstandssprecher Jürgen Freudenberger stellt aber bereits jetzt klar: "Im Falle einer Fusion werden wir eine landwirtschaftlich orientierte Genossenschaft bleiben. Das ist unser Auftrag, und dem werden wir auch gerecht werden."

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