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Faszination Helfen: Was die Freiwilligen des THW antreibt

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		Faszination Helfen:  Was die Freiwilligen des THW antreibt

Von Maria Stumpf

Heidelberg. "Die Feuerwehr ist bei den Einsätzen der Sprinter, wir sind die Langstreckenläufer" – so umschreibt Ortsbeauftragter Peter Schollmeier die Arbeit des Technischen Hilfswerks (THW). Seine ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hatten im vergangenen Jahr zwölf Einsätze im Rhein-Neckar-Kreis. Die Hilfe beim Aufbau des Impfzentrums gehörte genauso dazu wie die Sicherung des Bürgerfests oder die Suche von vermissten Personen. Das THW wurde aber durch Corona vor weitere Herausforderungen gestellt.

"Unser Einsatzbereich ist groß und spannend", erklärt Schollmeier, der im vergangenen Jahr bereits zum dritten Mal in Folge zum Ortsverbandsvorsitzenden gewählt wurde. Die Schwerpunktbereiche heißen "Wasserschaden/Pumpen", "Ortung" (technisch und mit Rettungshunden) und seit Sommer 2020 "Fachgruppe für unbemannte Luftfahrzeuge" (Drohnen). Das neue Gerät kann bei Personensuchen nicht nur Bilder machen, sondern auch Luftproben nehmen. "Unsere Leute sind Allrounder, spezialisieren sich aber meist nach der Grundausbildung", fügt Michael Freiberg hinzu, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

"Aktuell waren wir beim Aufbau des Impfzentrums in Patrick-Henry-Village dabei", so Freiberg. Ein Mitglied war über Weihnachten/Neujahr beim Auslandseinsatz in Bosnien beim Aufbau eines Flüchtlingscamps. Neben den bereits genannten Einsätzen leistete das THW in der Region auch Hilfe mit Gerüstsystemen bei Dachstuhleinstürzen oder Sturmschäden. Zu den Dienststunden kommen die Ausbildungskurse hinzu. "Hier haben wir zeitnah auch auf Online-Kurse umstellen können", ist Freiberg stolz.

Die Struktur des THW gilt als ziemlich einmalig in der Welt: Es wird nur auf Aufforderung von Behörden aktiv und gehört mit seinen bundesweit knapp 80.000 ehrenamtlich Engagierten und rund 2000 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums.

"Spaß an Technik und Freude am Helfen?" – mit diesem Slogan wird bundesweit um Mitglieder geworben und in der Studentenstadt Heidelberg ist das THW damit sehr erfolgreich. Rund 180 Helferinnen und Helfer hat der Ortsverband, der Frauenanteil liegt bei rund 20, der Mädchenanteil bei zwölf Prozent. "Das sind gute Zahlen", freuen sich Schollmeier und Freiberg. "Es ist die Faszination des Helfens. Das Thema Ehrenamt schlummert doch irgendwie in jedem von uns." Die Heidelberger waren gar Trendsetter in Baden-Württemberg, weil sie nicht nur Jugendliche im Fokus haben, sondern vor neun Jahren auch eine Abteilung für Sechs- bis Zehnjährige gründeten. Heute zählen die "Minis" zum festen Bestandteil. "Nachwuchsprobleme haben wir nicht", sagt Schollmeier. Gerade bereiten sich 23 neue Anwärterinnen und Anwärter auf ihre Prüfung für die Grundausbildung vor, fünf Helferinnen und Helfer haben sie schon bestanden.

Mit Blick in die Zukunft steht noch eine Herausforderung an. Am Standort im Wieblinger Gewerbegebiet wird es zu eng: Das Gebäude ist Baujahr 1972, veraltet und zu klein, die Garagenhallen sind nicht groß genug, sodass die drei neuen Einsatzfahrzeuge, die das THW im letzten Jahr bekam, nicht durch die Tore passen. Das Gelände gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Ein geplanter Neubau zieht sich seit Jahren hin. "Eigentlich sollten wir seit einem Jahr umgezogen sein", seufzen die Männer. "Die Planung steht und die Mittel sind seit 2017 da", so Schollmeier. Die Alternative scheint nun endlich gefunden: Wohl ab Ende 2021 werden Container auf dem Airfield für das THW aufgestellt, das alte Gebäude in Wieblingen wird abgerissen und dort dann ein Neubau aufgebaut. Wirklich begeistert ist Schollmeier nicht. Er kämpft schließlich schon seit seinem Amtsantritt vor nun bald zehn Jahren für ein neues Gebäude.

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