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Heidelberg: Aussichtsplattform auf dem Königstuhl gesperrt (Update)

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		Heidelberg:  Aussichtsplattform auf dem Königstuhl gesperrt (Update)

Heidelberg. (pne) Fotos wie dieses, das RNZ-Redakteurin Julia Lauer letztes Wochenende auf dem Königstuhl aufgenommen hat, wird es so schnell nicht mehr geben. Die Aussichtsplattform auf dem Heidelberg Hausberg ist ab sofort gesperrt.

Seit dem Jahreswechsel sei es dort immer wieder zu größeren Menschenansammlungen und Verstößen gegen die Corona-Verordnung gekommen, erklärte die Stadt am Freitag. Die Entscheidung sei in Abstimmung mit der Polizei erfolgt.

Der Königstuhl wurde zuletzt teilweise regelrecht gestürmt. Die RNV setzte auf Bitte der Polizei am vergangenen Wochenende sogar zusätzliche Busse ein, um das Aufkommen in den Fahrzeugen zu entzerren.

Nun verkehrt die Linie 39 aber wieder regulär, auch um nicht noch mehr Ausflügler anzuziehen, wie ein Pressesprecher der RNV auf Nachfrage erklärte: "Im Moment wäre es das falsche Signal, die Linie dauerhaft zu verstärken."

Update: Freitag, 15. Januar 2021, 16.27 Uhr


Ein bisschen Schneespaß im Lockdown auf dem Königstuhl

Von Karin Katzenberger-Ruf

Heidelberg. Riesenandrang auf dem Königstuhl: Zahlreiche Menschen zog es am Sonntag auf den schneebedeckten Hausberg Heidelbergs – und besonders zum traditionellen Rodel-Treffpunkt der Stadt: den Kohlhof. Zu viele – wie die Polizei befand. Gegen 11 Uhr wurden alle Zufahrtswege zum Königstuhl gesperrt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Parkplätze bereits voll, es kam zu Behinderungen des öffentlichen Nahverkehrs durch Wildparker, die sich auch an den Fahrbahnrand stellten. Durch die Sperrung sollte laut Polizeisprecher Norbert Schätzle ein Verkehrschaos vermieden, aber auch gewährleistet werden, dass es nicht zu größeren Menschenansammlungen und damit verbundenen Verstößen gegen die Corona-Verordnung kommt.

Schon am Vormittag amüsierten sich viele Menschen – laut Polizei rund 500 – auf dem Rodelhang des Kohlhofs. Besonders junge Familien zog es in den Schnee, darunter auch eine Familie aus Sinsheim, die es noch rechtzeitig vor der Sperrung auf Heidelbergs Hausberg geschafft hatte. Lucy, der Familienhund, ein Dobermann-Schäferhund-Mischling, wurde kurzerhand vor einen Rodelschlitten gespannt, den sie dann zu Tal ziehen sollte.

Unterdessen kamen die Busse der Linie 39 trotz Sperrung zum Königstuhl – wenn auch teilweise mit starken Verspätungen, wie Moritz Feier, Sprecher der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, auf RNZ-Anfrage erklärt. Der Andrang in der Linie 39 sei aber überschaubar geblieben. "Die Busse waren nicht zu voll", so Feier.

Auf dem Weg zum Königstuhl kamen die Mitfahrenden ins Plaudern. "Wir wären jetzt eigentlich im Skiurlaub in Südtirol", erzählte eine Frau. Ihre Mitfahrerin verriet, dass sie mit ihrer Familie schon eine Woche im Schwarzwald gebucht hatte – wegen Corona fielen beide Winterurlaube aus.

"Da haben wir ja Glück gehabt, dass wir den Bus genommen haben", sagte ein Vater, der mit seinen beiden Söhnen in der Linie 39 saß, im Hinblick auf die Sperrungen der Zufahrtswege.

Ein älteres Ehepaar aus Kirchheim, das auf dem Parkplatz an der Posseltslust aus dem Auto stieg, erinnerte sich: "Auf dem Kohlhof haben wir als Jugendliche Skifahren gelernt und das später dort auch unseren Kindern beigebracht." Es habe vor Ort früher einen kleinen Schlepplift mit Haltegriffen gegeben. Für einen Nachmittag habe allerdings die Zehner-Punkte-Karte reichen müssen. Also habe man die Bretter zwischendurch auch mal den Berg hochgetragen.

Bei dem Riesenandrang am Sonntag hätte die Glühweinhütte am Alten Kohlhof sicher guten Umsatz gemacht. Doch auch sie war natürlich wegen Corona geschlossen. Elena und Eric aus Neuenheim hatten dies schon vermutet und sich daher für ihre Winterwanderung eine Thermoskanne in den Rucksack gepackt. Die gemütliche Rast auf geparkten Schlitten mit belegten Brötchen und Tee: Daran haben viele Familien bei ihrem Ausflug auf den Kohlhof gedacht.

"Ich hätte noch den Flachmann mit einem Himbeergeist mitnehmen sollen", meinte Günther aus Großsachsen. Zusammen mit seiner Frau hatte er noch überlegt, ob er den Weißen Stein oder den Königstuhl beziehungsweise den Kohlhof ansteuern soll. "Wenn die Ampel in Dossenheim grün ist, biegen wir links ab", lautete die Abmachung – sie war aber rot. Also ging es auf den Königstuhl.

Gegen 15 Uhr nahm der Andrang laut Polizei dann spürbar ab und Zufahrtswege konnten wieder freigegeben werden. Weil zuvor aber viele die Hinweise auf die Sperrungen der Polizei ignoriert hatten und verbotenerweise ihre Fahrzeuge in den abzweigenden Waldwegen abstellten, wurden 66 Verstöße wegen Falschparkens und eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige wegen falscher Bereifung – das Auto war noch mit Sommerreifen unterwegs – festgestellt.

Update: Sonntag, 3. Januar 2021, 19.30 Uhr

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