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Neckargemünd: Klares Nein zu fast 4 Meter hohen Stützmauern beim Reihenhaus-Projekt

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		Neckargemünd:  Klares Nein zu fast 4 Meter hohen Stützmauern beim Reihenhaus-Projekt

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Die weitgehend fertiggestellten Reihenhäuser auf dem ehemaligen THW-Gelände zwischen der Wiesenbacher Straße, der Julius-Menzer-Straße und dem Alten Postweg ziehen derzeit die Blicke auf sich: Denn hier fehlt zwar nur noch die Gartengestaltung, doch diese ist dafür umso aufwändiger. Riesige Stützwände sollen in der Hanglage ebene Gärten ermöglichen. Doch nun funkte der Bauausschuss in einer öffentlichen Sitzung dazwischen.

"Aus Sicht der Verwaltung ist das ein eindeutiger Fall", meinte Bürgermeister Frank Volk. Thomas Hauser von der Stadtverwaltung berichtete, dass es um einen Bauantrag des Unternehmens "BSP Wohnkonzepte" zur Errichtung von Stützmauern geht. "Der Bauträger hat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan dort eigentlich selbst erstellt", gab Hauser zu bedenken. "Die Gärten sollten mit Böschungen abgefangen werden." Doch die neuen Hausbewohner wollten nun wohl mehr Gartenfläche, sodass die Böschungen durch Stützmauern ersetzt werden sollen, was der Bebauungsplan auch zulasse. Die Landesbauordnung erfordere jedoch ab einer Höhe von zwei Metern eine Befreiung. "Und das ist an mehreren Stellen der Fall", so Hauser. Hinzu komme, dass die Mauern vom S-Bahn-Haltepunkt Altstadt gut einsehbar seien. "Aus städtebaulicher Sicht halten wir eine bis zu 3,89 Meter hohe Stützmauer nicht für machbar", erklärte Volk.

"Die L-Stücke auf der Baustelle zeigen schon, worauf es hinauslaufen soll", meinte Thomas Schmitz (Grüne). Diese würden dort bereits einige Zeit stehen. "Das geht überhaupt gar nicht und sieht fürchterlich aus", meinte er. Schmitz hielt Gabionen – also mit Steinen befüllte Metallgeflechte – als ansprechendere und naturnähere Gestaltung für sinnvoller, auch möglich als Verkleidung von Stützmauern. Er gab noch zu bedenken, dass sich bei anderen Bauvorhaben wie zum Beispiel in der Bürgermeister-Müßig-Straße gezeigt habe, dass die L-Steine nur einem gewissen Druck standhalten würden. Dort sei eine Böschung abgebrochen und es habe einen Streit zwischen dem Eigentümer und der Baufirma gegeben. "Ich sehe nun eine ähnliche Naturgewalt auf die L-Steine einwirken", meinte Schmitz. Er brachte auch das Anheben der Stellplätze unterhalb der Stützmauer als einfache Lösung ins Spiel.

Winfried Schimpf (SPD) zeigte Verständnis für die Bewohner, die keinen abschüssigen Garten wollten. Er sprach sich aber auch gegen Gabionenwände aus – zumindest ohne Bewuchs darüber. "Dieser würde die Steine kaschieren und es ansehnlicher machen", fand er.

"Da ist irgendwas schiefgelaufen", meinte Jens Hertel (SPD). Entweder es sei zu tief gegraben oder zu hoch gebaut worden. Er meinte, dass es nicht bei 3,89 Meter bleibe, sondern obendrauf noch ein Zaun müsse. "Der Bauträger muss sich etwas einfallen lassen", forderte er. Felix Konrad (Grüne) gab zu bedenken, dass die geplanten Stellplätze ohne die Stützmauer nicht umsetzbar seien. Teilweise seien die L-Steine schon aufgestellt. "Im Zweifelsfall müssen diese zurückgebaut werden", merkte Volk an. Konrad meinte, dass der Ausschuss bei der Genehmigung zu unaufmerksam gewesen sei: "Wir haben unsere Aufgaben nicht gemacht."

"Ich sehe viele Versäumnisse beim Planer", sagte Giuseppe Fritsch (fraktionslos) und beklagte: "Oft wird an manche Sachen nicht gedacht und wir werden dann vor vollendete Tatsachen gestellt." Die Häuser seien gebaut und die Stellplätze müssten nachgewiesen werden. "Ich bin stinksauer", betonte er.

Petra Groesser (Grüne) interessierte sich derweil für einen Hinweis in den Sitzungsunterlagen auf den Hollmuth-Tunnel. Thomas Hauser erklärte, dass sich dieser zwar nicht direkt unter den Stützwänden befinden würde, aber möglicherweise sogenannte "Zuganker" für den Tunnel. "Ob sich die Stützmauern auf diese auswirken würden, können wir aber nicht beurteilen", so Hauser. "Die Projektentwickler müssen nun das Problem lösen", meinte Volk. Der Ausschuss lehnte eine Befreiung einstimmig ab.

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