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Corona-Impfstoff: Walldorfer SAP erwägt, Mitarbeiter selbst zu impfen

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		Corona-Impfstoff:  Walldorfer SAP erwägt, Mitarbeiter selbst zu impfen

Von Matthias Kros

Walldorf. Ein einziger Mitarbeiter kann ein ganzes Unternehmen lahmlegen, wenn er das Corona-Virus einschleppt. Die positiven Impfstoffnachrichten von Pharmaunternehmen wie Biontech/Pfizer, Moderna und Dietmar Hopps Curevac lassen daher auch die großen Arbeitgeber hoffen, dass es ein Leben nach der Pandemie gibt und sich das Virus in absehbarer Zeit bekämpfen lässt wie ein gewöhnlicher Grippeausbruch. In manchen Unternehmen gibt es daher bereits Gedankenspiele, ob man eigene Impfstoffkontingente für die Belegschaft beschaffen und den Mitarbeitern selbst verabreichen könnte. Schließlich bieten viele Konzerne ihren Belegschaften in den Herbstmonaten ohnehin bereits "normale" Grippeschutzimpfungen an.

Bei der SAP, mit über 15.000 Mitarbeitern zweitgrößter Arbeitgeber der Region, steht man einer Mitwirkung bei der Impfung gegen Corona beispielsweise offen gegenüber: "Wir werden das prüfen und schauen, wie wir gegebenenfalls sinnvoll helfen können", sagte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage. "Also ähnlich wie wir es bei der normalen Grippeimpfung anbieten in Zusammenarbeit etwa mit den Krankenkassen."

Die Pläne seien aber noch vage und würden intern diskutiert. Der Sprecher will auch nicht den Eindruck entstehen lassen, dass SAP beabsichtigen könnte, sich bei der Beschaffung des Impfstoffs auf Kosten der Allgemeinheit Vorteile zu verschaffen. Stattdessen betonte er, dass in diesem besonderen Corona-Fall die Impfung nach sinnvoller Reihenfolge erfolgen solle, also etwa nach Risikogruppen unterschieden wird oder medizinisches Personal bevorzugt wird. "Insofern sind wir natürlich genau wie andere zu behandeln", sagte er.

Beim mit etwa 40.000 Beschäftigten größten Arbeitgeber der Region, der BASF in Ludwigshafen, verschließt man sich dem Thema ebenfalls nicht. Für genaue Antworten sei es zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch zu früh ist, sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag. "Die Verteilung und Priorisierung muss von den Verantwortungsträgern der Politik entsprechend der Möglichkeiten und Verfügbarkeit des Impfstoffes festgesetzt werden."

Diese Vorgaben gelte es nun abzuwarten. Die "normale" Grippeschutz-Impfung werde bei BASF bereits seit 1990 angeboten und durchgeführt, erklärte die Sprecherin. Zuletzt hätten sich am Standort Ludwigshafen durchschnittlich rund 3000 Mitarbeiter pro Jahr geimpft. Im laufenden Jahr sei aufgrund von Corona die Nachfrage sogar noch deutlich höher gewesen. Rund 10.000 Mitarbeiter hätten sich gegen die Grippe impfen lassen.

In anderen deutschen Großunternehmen haben die Geschäftsführungen auch beim Corona-Schutz ihrer Belegschaften schon genauere Pläne. Konzerne wie Bayer oder Volkswagen gaben bei einer Umfrage des "ManagerMagazin" an, dass sie für den Zeitpunkt, ab denen ihnen Vakzine zur Verfügung stehen, flächendeckende Impfmaßnahmen auf ihrem Werksgelände planen. Der medizinische Dienst von Volkswagen werde sich dabei wohl auch für die Bevölkerung im Umfeld großer deutscher Standorte wie Wolfsburg oder Braunschweig für Impfmaßnahmen zur Verfügung stellen, heißt es in dem Wirtschaftsmagazin.

Am weitesten gekommen scheint dem Bericht zufolge der Essener Energiekonzern RWE. Sobald sich ein Serum über den Apothekengroßhandel beziehen lasse, wolle man den systemrelevanten Kern der eigenen Belegschaft durchimpfen lassen, teilte RWE mit. Das würde rund 1000 Mitarbeiter betreffen – keine Vorstände und andere Hierarchen, sondern Betriebsärzte und Feuerwehrleute.

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