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Buchen: Vorbesitzer hat seine geliebte Ducati nach 21 Jahren wieder (Update)

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		Buchen:  Vorbesitzer hat seine geliebte Ducati nach 21 Jahren wieder (Update)

Bödigheim. (ahn) "Vor sechs Jahren habe ich angefangen zu suchen", sagte Michael Blüthgen am Freitag über seine geliebte Ducati, die er vor 21 Jahren verkauft hatte und die er gerne wieder zurückkaufen wollte. Er und seine Schwester Tanja Blüthgen wussten, dass das Motorrad irgendwo in der Umgebung von Buchen sein musste. Sie hatten alles versucht – doch vergeblich. So wandten sie sich an die Rhein-Neckar-Zeitung, die sie mit einem Aufruf bei ihrer Suche unterstützten. Und das mit Erfolg. Tatsächlich meldete sich der Besitzer der Ducati: Eike Kühner aus Bödigheim hatte die Maschine damals gekauft und seitdem gehegt, gepflegt und umgebaut. Er war sofort bereit, das Ducati-Modell 851 wieder an Michael Blüthgen zu verkaufen. Und so kam es, dass das Geschwisterpaar gestern aus dem Wendland in Niedersachsen nach Bödigheim fuhr, um die lang gesuchte Ducati quasi als vorweihnachtliches Geschenk wieder mit in ihre Heimat zu nehmen.

"Eigentlich hatte ich nicht vor, die Maschine zu verkaufen", sagte der 30-jährige Eike Kühner. Denn schließlich ist sie ja Teil seiner beachtlichen Ducati-Sammlung. Vier von den roten Flitzern hat er inzwischen in seiner Garage stehen, dazu noch zwei andere Motorräder und drei Mopeds. "Doch dann habe ich morgens den Aufruf in der Zeitung gelesen. Da war mir sofort klar: Das kann nur mein Motorrad sein. Denn die 851 gibt es nur einmal bei uns in der Region", berichtet der Bödigheimer Motorrad-Experte, der sofort die Papiere rausgeholt hat. Und tatsächlich – nach Abgleich der Fahrgestellnummer stand es fest: Die gesuchte Maschine stand in seiner Garage.

Er nahm sofort über Facebook Kontakt zu den Blüthgens auf und überbrachte die freudige Nachricht. "Ich hätte die Maschine niemals Hinz und Kunz verkauft. Aber nachdem ich das mit Michael gelesen hatte, war sofort klar, dass ich ihm die Ducati zurück verkaufe", so Kühner.

"Ich habe mich natürlich über Eikes Nachricht wahnsinnig gefreut", sagte Blüthgen. "Wir haben wirklich alles versucht und haben auch im Internet gesucht. Aber meine Maschine habe ich nie gefunden. Doch dank der Rhein-Neckar-Zeitung geht mein Traum nun in Erfüllung. Für mich war immer klar: Wenn ich wieder eine Ducati kaufe, dann nur die. Schließlich hängen auch viele Erinnerungen an der Maschine", so Blüthgen, der das Motorrad so bald wie möglich wieder in seinen Besitz nehmen wollte.

So kam es, dass Schwester und Bruder gestern die sechs Stunden Fahrt aus dem Norden Deutschlands nach Bödigheim auf sich nahmen. "Wir sind nachts um 3 Uhr losgefahren", informierte Tanja Blüthgen. Bereits am Vormittag standen sie dann bei Eike Kühner und der Ducati in der Garage.

Dort zeigte der Bödigheimer dem Vorbesitzer, was er alles an der Maschine umgebaut hatte. Da Kühner die Originalteile größtenteils aufgehoben hatte, will Michael Blüthgen nun das Motorrad wieder so weit wie möglich in den Ursprungszustand zurückbringen. "Ich denke, dass sie 2022 dann fertig sein wird – pünktlich zu ihrem 30. Geburtstag", so der 49-jährige Schlosser.

Wie man sieht, stecken beide viel Zeit und Geld in ihr Hobby, über das sie sich einig sind: "Motorradfahren ist wie eine Sucht. Man ist an der frischen Luft, kann abschalten und das Gefühl der Freiheit genießen." Und das geht mit einer Ducati am besten. "Sie ist der Ferrari unter den Motorrädern und das absolute Nonplusultra. Eine Ducati ist Emotion pur."

Und besonders das gesuchte und nun gefundene Exemplar hat es den beiden angetan. "Sie war meine erste Ducati", sagte Blüthgen, während Kühner ergänzt: "Als ich sie damals mit 18 Jahren gekauft habe, war sie mein erstes Motorrad. Ich habe mich sofort in sie verliebt." Und alte Liebe rostet ja bekanntlich nicht. Das gilt auch für die Ducati, die, wie sich beide Experten einig sind, "für ihr Alter noch sehr gut dasteht".

Eike Kühner, der nun seine erste große Motorrad-Liebe wie selbstverständlich an ihren vormaligen Besitzer abgibt, will auf jeden Fall für Ersatz sorgen. "Ich kaufe dafür eine andere Maschine. Ich brauche nämlich noch einen richtig scharfen Renner."

Und das Kapitel mit der 851 ist für ihn noch nicht ganz abgeschlossen, denn ein Hintertürchen hat sich der Bödigheimer noch aufgehalten. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich das Kaufrecht habe, wenn ich 50 bin." Dann ist Michael Blüthgen knapp 70. Bis dahin fährt die Ducati noch durchs niedersächsische Wendland. Und wer weiß: Vielleicht ist der rote Blitz ja in 20 Jahren wieder im Odenwald zu sehen – und natürlich auch zu hören.

Update: Freitag, 4. Dezember 2020, 17.10 Uhr


Wer weiß, was mit dieser Ducati geschah?

Buchen/Dannenberg. (rüb) Ducati verzweifelt gesucht: Wer kennt das rote Motorrad, Modell 851 S3? Dieser Hilferuf aus dem Norden der Republik hat die RNZ vor Kurzem erreicht. Die Schwester des Vorbesitzers ist auf der Suche nach dem PS-starken Gefährt. Zu seinem 50. Geburtstag hätte er gerne seine alte Maschine zurück. Aus dem Wendland in Niedersachsen wurde das Motorrad 1999 nach Lübeck verkauft. Die Spur der Ducati verliert sich 2017 in Buchen ...

Fangen wir aber zunächst ganz von vorne an: Der Name "Ducati" hat bei Motorradfans einen besonderen Klang: Als "Ferrari auf zwei Rädern" wurden die italienischen Motorräder schon bezeichnet, sie stehen für Lifestyle pur, sind elegant, schnell und feuerrot. Im fernen Wendland, ehemaliges Zonengrenzgebiet und bekannt durch die Castortransporte nach Gorleben, erfüllte sich 1994 ein junger Mann den Traum, eine Ducati zu fahren: Michael Blüthgen aus Dannenberg. Er kaufte eine Ducati 851 S3, Baujahr 1992.

Fünf Jahre lang genießt der Schlosser die Fahrten auf der Maschine, ehe sich in seinem Leben – wie bei so vielen – die Prioritäten verschieben: Seine familiären Umstände veränderten sich, die Familie wird größer und für das Hobby Motorradfahren bleibt kaum noch Zeit.

"Seine Maschine verkaufte er damals nach Lübeck", erinnert sich seine Schwester Tanja Blüthgen, die sich auf die Suche nach dem Motorrad gemacht hat, um ihrem Bruder zu seinem runden Geburtstag im kommenden Jahr eine besondere Überraschung zu bereiten. Denn seine Traummaschine beschäftigte Michael Blüthgen auch in den Folgejahren noch: Im Internet verfolgt er den Weg des Motorrads und schaut häufig nach, ob die Maschine irgendwo angeboten wird.

Eines Tages fasst er den Entschluss, die Ducati, wenn möglich, zurückzukaufen – egal, in welchem Zustand. "Durch den Tipp eines Freundes führte ihn die Spur nach Buchen", berichtet seine Schwester. Dort sei das Motorrad bis 2017 noch angemeldet gewesen.

Aber wo ist es jetzt? Wurde es weiterverkauft, liegt es auseinandergebaut in der Werkstatt eines Bastlers oder steht es unbeachtet im hintersten Eck eines Schuppens?

Über die Fahrgestellnummer (ZDM 851S3003506) ließe es sich zweifelsfrei identifizieren. Außerdem hat oder hatte es einen Schriftzug "Inge’s", das war der Spitzname von Michael Blüthgen.

Wenn der Besitzer des Motorrads diesen Artikel liest, wäre es schön, wenn er sich bei der RNZ melden würde (Kontaktdaten unten) – auch wenn er kein Interesse daran haben sollte, die Maschine zu verkaufen. Auf Wunsch vermitteln wir den Kontakt zu Tanja Blüthgen.  Wer den Besitzer kennt, der sollte ihn auf den Artikel und die Suche nach der Ducati aufmerksam machen.

Wird Michael Büthgen an seinem 50. Geburtstag wieder auf seinem Traummotorrad sitzen oder wenigstens erfahren, was aus der Maschine geworden ist?

Kontakt: RNZ-Redaktion Buchen, Rüdiger Busch, Tel. 06281/5240-7072, E-Mail: ruediger.busch@rnz.de 

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