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Rhein-Neckar Löwen: Dritter Sieg in der European League in Ungarn (Update)

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		Rhein-Neckar Löwen:  Dritter Sieg in der European League in Ungarn (Update)

Von Tillmann Bauer

Heidelberg. Haben Sie schonmal eine spontane Kaffeefahrt nach Ungarn gewagt? Auch wenn sich die Handballer der Rhein-Neckar Löwen nicht unbedingt auf den 850 Kilometer langen Weg in Richtung Osten gemacht haben, um an einer dubiosen Verkaufsveranstaltung teilzunehmen, war der Ausflug ins ungarische Györ eine wirklich kurzfristige Aktion. Noch am Freitag wurde das ursprünglich für diesen Dienstag angesetzte Heimspiel in der EHF European League gegen die Kadetten Schaffhausen abgesagt, wenige Stunden später stiegen Alexander Petersson und Co. – passenderweise mit Kaffeetasse in der Hand – in den dunklen Schlafbus, um sich noch am Sonntag auf die lange Reise zum Nachholspiel bei Grundfos Tatabanya KC zu machen. Nach einem Zwischenstopp im österreichischen Linz ließen sich die Löwen aber gar nicht erst auf krumme Geschäfte ein – mit einem vor allem im ersten Abschnitt souveränen 32:26 (21:15)-Auswärtssieg im dritten Gruppenspiel verdeutlichte die Mannschaft von Martin Schwalb, wie gut sie momentan in Form ist. Acht Pflichtspiele in Folge konnte sie mittlerweile gewinnen. Es läuft aktuell – oder wie die Busfahrer sagen würden: grüne Welle.

"Wir sind in der kritischen Phase nicht hektisch geworden", sagte Schwalb: "Wir wissen, was wir können und haben das Spiel dann auch verdient nach Hause geschaukelt."

Im kuscheligen, eigenen Bett anstatt der engen Koje im Bus schlafen durften Albin Lagergren, Jesper Nielsen, David Späth (geschont) und Lukas Nilsson (Bänderverletzung). Das Torwart-Duo bildete also diesmal Junglöwe Niklas Gierse gemeinsam mit Routinier Nikolas "Katze" Katsigiannis – so richtig glänzen mussten die beiden aber nicht.

Der Grund? Es gab scheinbar genug koffeinhaltige Getränke für alle, schließlich war die Abwehr von der ersten Minute an hellwach. Angeführt von Ymir Örn Gislason zeigte sich die Defensive zwar extrem offensiv, dafür aber auch aufmerksam und aggressiv. Die Löwen traten gegen die Ungarn – bei denen übrigens durchweg jeder Spieler mit dem Coronavirus infiziert war – so auf, wie man das von einem Spitzenteam kennt: Sie nutzten ihre Chancen konsequent, drückten dann aufs Tempo, wenn es notwendig war und verloren dennoch nicht die Ruhe und Genauigkeit in ihren Aktionen. Kurzum: Dass die Begegnung nur in der zweiten Halbzeit kurz auf der Kippe stand, spielte Trainerfuchs Martin Schwalb in die Karten – "Rotation" ist mittlerweile fast schon "Schwalbes" zweiter Vorname.

Erfreulich: Nach seinem Kurzeinsatz-Comeback gegen Wetzlar durfte Routinier Alexander Petersson diesmal von Beginn ran. Der Isländer zeigte, dass ein Alter von 40 Jahren noch lange kein Grund ist, die Handballschuhe an den Nagel zu hängen. Mit der Leichtigkeit eines 20-Jährigen sprintete "Lexy", wie er von seinen Mitspielern nur genannt wird, fast im Minutentakt die Grundlinie entlang. "Ich fühle mich gut", sagte Petersson: "Aber man hat auch gesehen, dass ich am Ende etwas müde war."

Die Wirkung des Kaffees ist scheinbar begrenzt.

Tatabanya: Bozovic 1, Ancsin 4, Sunajko 2/2, Sipos 2, Zdolik 5, Balogh 2, Györi 1, Debreczeni 4, Molnar 1, Juhasz 2, Hornyak 2.

Löwen: Kirkelokke 2, Gensheimer 7/1, Schmid 3, Petersson 6, Kohlbacher 3, Lagarde 4, Tollbring 4, Baena 1, Ahouansou 1, Groetzki 1.

Update: Montag, 30. November 2020, 21.02 Uhr

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