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Bahnverkehr: Ohne Umsteigen von Karlsruhe nach Straßburg

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		Bahnverkehr:  Ohne Umsteigen von Karlsruhe nach Straßburg

Von Carsten Blaue

Karlsruhe/Straßburg. Der grenzüberschreitende Nahverkehr zwischen Frankreich und Deutschland soll ab dem Jahr 2024 deutlich verbessert werden. Insgesamt werden sieben Zugverbindungen neu ausgeschrieben, unter anderen die Strecke zwischen Karlsruhe, Wörth, Lauterburg und Straßburg. Bis die Züge hier jedoch täglich im Stundentakt und durchgehend verkehren können, muss die Bahn auf deutscher Seite noch an der Infrastruktur feilen. Das bestätigte ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Stuttgart auf RNZ-Anfrage.

Im ersten Schritt sollen demnach durchgehende Züge zwischen Wörth und Straßburg eingesetzt werden. Damit entfällt das Umsteigen im französischen Grenzbahnhof Lauterburg. Zwischen Wörth und Lauterburg gibt es den Stundentakt an allen Tagen in der Woche bereits seit der Reaktivierung dieser Strecke im Jahr 2002, nachdem der Personenverkehr hier im Jahr 1984 eingestellt worden war. Auf dem französischen Abschnitt zwischen Lauterburg und Straßburg ist das heutige Zugangebot noch deutlich geringer.

Durchgehende Züge von Straßburg über Wörth nach Karlsruhe seien voraussichtlich erst nach einem Ausbau der Infrastruktur im Bereich des Bahnhofs von Wörth möglich, so der Ministeriumssprecher. So müssen hier zusätzliche Weichenverbindungen eingesetzt werden. Wahrscheinlich muss zumindest auch ein Teilstück zwischen Wörth und Lauterburg für den Begegnungsverkehr zweigleisig ausgebaut werden. Derzeit ist die Strecke noch eingleisig. Ob das nötig sei, so der Sprecher, werde aber von der genauen Gestaltung des Fahrplans abhängen. Die Abstimmung erfolgt zwischen den Partnern, die an dieser Strecke beteiligt sind, also der Région Grand Est auf französischer Seite, dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV) sowie den Ländern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Die Strecke Wörth – Lauterburg wird im Moment von der DB Regio Mitte im Auftrag des ZSPNV bedient. Für die Zeit ab Dezember 2024 werden die Verkehre nicht nur auf dieser Strecke und weiter nach Straßburg neu ausgeschrieben, sondern auch weitere Verbindungen zwischen Baden-Württemberg und Frankreich, zum Beispiel die Strecken Müllheim – Mülhausen und Offenburg – Straßburg. Für die grenzüberschreitenden Verkehre habe die Région Grand Est bereits 30 Fahrzeuge des Typs Coradia Polyvalent beim Hersteller Alstom bestellt, die im Verkehr mit Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland eingesetzt werden sollen, so der Sprecher. Es handele sich um vierteilige Züge, die mit dem deutschen und dem französischen Bahnstromsystem betrieben werden können. Sie verfügen aber auch über Dieselmotoren, weil Teile der Strecken nicht elektrifiziert sind.

DIE GUTE NACHRICHT

Der Ministeriumssprecher wies zudem darauf hin, dass die wesentlichen Taktverdichtungen vor allem die französische Seite betreffen. Auf deutscher Seite gebe es heute schon einen Stundentakt. Sicher ist aber, dass es nach der Neuausschreibung wesentlich mehr Fahrtmöglichkeiten nach Straßburg geben wird. Außerdem müssen Fahrgäste im besten Fall zwei Mal weniger umsteigen – am Knotenbahnhof Wörth und in Lauterburg. Das erhöht den Fahrkomfort. Und: "Auch aus dem Rhein-Neckar-Raum entfällt das Umsteigen in Lauterburg", betonte der Sprecher.

Das Land verspricht sich von den Verbesserungen eine spürbare Steigerung der Nachfrage: "Wir gehen davon aus, dass durch die Direktverbindungen die Fahrgastzahlen im grenzüberschreitenden Verkehr erheblich gesteigert werden können, nicht nur im Berufsverkehr, sondern auch im Freizeitverkehr", so der Ministeriumssprecher. Er rechnete damit, dass gerade nach Karlsruhe "als attraktivem Ziel zum Einkaufen, Museums- oder Zoobesuch" wesentlich mehr Besucher aus dem Elsass als bisher mit der Bahn kommen werden.

Schon jetzt sehr stark ist der Bahn-Pendlerverkehr zwischen dem Nord-Elsass, der Südpfalz und der Region Karlsruhe. Das ist bedingt durch die hohe Arbeitsplatzdichte – vor allem in Karlsruhe und in Wörth. So gibt es zwischen der Südpfalz und Karlsruhe schon heute ein dichtes Angebot auf der Schiene. Hier fahren Regional-Express-Züge, Regionalbahnen und den Stadtbahnlinien S 5, S 51 und S 52.

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