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Gewerbepark Hirschberg: Das sagt der Eigentümer des Erweiterungs-Areals zur Debatte

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		Gewerbepark Hirschberg:  Das sagt der Eigentümer des Erweiterungs-Areals zur Debatte

Von Annette Steininger

Hirschberg. Zu dem Boden, der als Erweiterungsfläche für den Gewerbepark dienen könnte, ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Insbesondere die Gegner der Erweiterung, die Bürgerinitiative "Bürgerbegehren Hirschberg", haben immer wieder auf die große Bedeutung und Wertigkeit des Bodens aufmerksam gemacht. Jetzt hat sich der Eigentümer des zehn Hektar großen Areals, Ferdinand Graf von Wiser, gegenüber der Presse zur Wertigkeitsdebatte geäußert. Apropos zehn Hektar: "Viele denken, dass das riesig ist, aber tatsächlich ist der Streifen nur knapp 150 Meter breit", betont Ferdinand Graf von Wiser.

Er bewirtschaftet gemeinsam mit Martin Krauch als Bio-Betrieb diese Fläche und weitere Areale, auf denen Getreide und Luzerne gedeihen. Jetzt ist der Boden aus Sicht von Ferdinand Graf von Wiser generell schon wertvoll, weil jeder Boden wertvoll sei. Und dieser ist auch noch sand-lehmig mit hohen Tonanteilen. Aber "das große Problem" erwartet einen nach 40 bis 60 Zentimetern Tiefe. "Da ist Kies", sagt Ferdinand Graf von Wiser. Einjährige Kulturen würden das Wasser unten nicht mehr erreichen.

"Ich kann aus dem Boden nicht viel rausholen, muss aber viel reinstecken", erklärt Graf von Wiser. Unter anderem durch viel Bewässerung. Gerade im Frühjahr sei diese erforderlich gewesen, weil es so wenig geregnet hätte.

Dass sich die Erweiterungsgegner teilweise so über die Wertigkeit des Bodens auslassen, empfindet er schon ein wenig als Hohn vor dem Hintergrund, dass sie die Fläche gar nicht kennen würden. So habe nie ein Vertreter der Bürgerinitiative mit ihm das Gespräch gesucht

Ferdinand Graf von Wiser ist ein klarer Befürworter der Erweiterung, nicht nur als Eigentümer. So sitzt er auch für die CDU im Gemeinderat wie einst schon sein inzwischen verstorbener Vater Adalbert Graf von Wiser. "Ich habe zwei Brillen auf", sagt er. Für ihn ist die Erweiterung derzeit die einzige Möglichkeit für die Kommune, um weitere Einnahmen zu generieren. "Wir haben doch die gleichen Aufgaben wie andere Gemeinden auch und müssen danach schauen, dass wir die Infrastruktur erhalten." So habe der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für die Erweiterung ja auch nicht einfach gefällt, "weil’s so schön ist". Die Gemeinde brauche das Geld.

Graf von Wiser ist auch überzeugt davon, dass es selbst nach allen Abzügen netto Zuflüsse geben wird. Aber das würden ja sicherlich auch die Ergebnisse einer nun stattfindenden Untersuchung zeigen. Ihm fehlen bei der Argumentation der Erweiterungsgegner auch Vorschläge, wie die Gemeinde denn dauerhaft mehr Geld generieren könnte. Aus seiner Sicht könne es ja nicht das Ziel sein, immer wieder die Steuern zu erhöhen.

Dass Graf von Wiser jetzt bereit ist, die zehn Hektar zu verkaufen, hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. So sei die Fläche ja erst in diesem Jahr in den Flächennutzungsplan als potenzielle Gewerbegebietsfläche aufgenommen worden. In einem Gespräch mit der Gemeinde, die ihn darauf angesprochen habe, erklärte er seine Bereitschaft, zu verkaufen. "Für uns ist das wirtschaftlich interessant. Es ist eine wirtschaftliche Perspektive für die Familie und den Betrieb", erklärt Ferdinand Graf von Wiser, der nicht nur den Bio-Betrieb hat, sondern auch als Vermögensverwalter tätig ist.

An wen er letztlich verkauft, ob an die Gemeinde oder einen Projektentwickler, stehe alles noch nicht fest. Zumal ja auch noch der Bürgerentscheid am 14. März 2021 über die Fläche aussteht. Im Rahmen der Diskussionen im Vorfeld haben SPD und Teile der GLH geäußert, dass sie eine Erweiterung bis fünf Hektar mitgetragen hätten. Auch hierzu hat Graf von Wiser eine klare Meinung. So wären fünf Hektar nur ein schmaler Streifen mit einer Breite von etwa 75 Metern. "Viel zu wenig", findet er. Vor allem vor dem Hintergrund, dass ein Großteil der Unternehmen am Rande gern erweitern würden.

Für ihn, dem mehr als die zehn Hektar an Fläche im Gebiet an der A5 gehören, ist aber auch klar, dass es in Zukunft nicht mehr als diese Größe wird. Und für die Gewerbeansiedlung wäre aus seiner Sicht besagte Fläche südlich des Gewerbeparks ideal. Zwar findet er auch die Idee eines Start-up-Zentrums im Ortskern charmant, aber dafür müsste man investieren. Und wenn die Erweiterungspläne durch den Bürgerentscheid gekippt werden? "Dann bewirtschaften wir hier weiter."

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