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50 Jahre Tatort: Die Spuren für Palu sicherte ein Mosbacher "Quotengarant"

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		50 Jahre Tatort:  Die Spuren für Palu sicherte ein Mosbacher

Mosbach. (schat) Das Casting lief ebenso unkonventionell wie zackig: "Den müsst ihr nehmen, dann braucht ihr euch keine Sorgen mehr um die Einschaltquote zu machen", verdeutlichte der ehemalige Mosbacher Oberbürgermeister Fritz Raff seinen zwei Tischnachbarn beim Arbeitsessen im "Ludwig". Die Angesprochenen waren Regisseure in Diensten des Saarländischen Rundfunks und Anfang der 2000er-Jahre vor allem mit der Produktion von kriminellen Beiträgen für den "Tatort" betraut. Fritz Raff führte seinerzeit den SR als Intendant – und seine im Ludwig ausgesprochene Empfehlung mündete kurze Zeit später in einer Rolle für den Mosbacher Thomas Anderer bei einem Saar-Tatort.

An seinen Auftritt mit Kommissar Palu kann sich Anderer auch 16 Jahre danach noch bestens erinnern: Als Mitarbeiter der Spurensicherung war der Mosbacher gemeinsam mit Hauptdarsteller Jochen Senf am Ort des Verbrechens, einem Atelier in Frankreich, zugange. "Schauen Sie mal da, Herr Kommissar", wies Spusi-Spezialist Anderer den knorrigen Ermittler kurz und prägnant auf ein gesichertes Beweisstück hin. Seinen Text hat er natürlich bis heute drauf, wie der Mosbacher Kreativgeist im Gespräch mit der Rhein-Neckar-Zeitung über den besonderen Tatort-Moment schmunzelnd bestätigt. "Lustig war, dass die Regieassistentin mich vor dem Dreh mindestens 20-mal gefragt hat, ob ich meinen Text kann..."

Mit Anderer am Set standen neben Jochen Senf auch Schauspielgrößen wie Sky Dumont oder Jessica Schwarz, auch der damalige saarländische Ministerpräsident Peter Müller hatte eine kleine Rolle. Allüren oder Bevorzugungen gab es aber überhaupt nicht, wie sich der 62-Jährige erinnert. "Jeder wurde gleich behandelt, egal ob Statist, Nebenrolle oder bekannter Hauptdarsteller", erzählt Thomas Anderer von seinem Tatort-Gastspiel.

Besonders spannend war für ihn der Einblick in die Abläufe einer professionellen Fernsehproduktion: "Das war schon beeindruckend." Für Anderer auch der bleibende Gewinn seines ersten und bis dato auch einzigen Ausflugs in die Schauspielerei. Wenngleich er für seinen Ein-Satz-Einsatz als Spurensicherer eine ordentliche Gage bekam: "Ich glaub, das waren so 150 Euro, wenn ich mich recht entsinne."

Ob die Prophezeiung von Fritz Raff, dem Thomas Anderer aus seiner Zeit als Mosbach Rathauschef bekannt war, sich erfüllt hat, weiß der 62-Jährige indes nicht. Welche Einschaltquote "Teufel im Leib" (so titelte die Tatort-Folge) erreichte, kann Thomas Anderer nämlich nicht mit Bestimmtheit sagen. Quote hin oder her, sein Tatort-Einsatz wird dem Mosbacher immer in guter Erinnerung bleiben.

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