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1899 Hoffenheim: Nur im Europapokal ist Hoeneß' Truppe hui

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		1899 Hoffenheim:  Nur im Europapokal ist Hoeneß' Truppe hui

Von Nikolas Beck

Heidelberg. Gute Laune hilft gegen akute Müdigkeit. Zumindest ließ sich Sebastian Hoeneß die denkwürdige Nacht zuvor nicht anmerken, als er am Freitagvormittag auf dem Podium Rede und Antwort stand. "Seh’ ich etwa so müde aus?", grinste der Hoffenheimer Trainer, der von der Kollegin auf seinen Schlaf angesprochen wurde. Spaß beiseite: In der Tat sei es "relativ spät" geworden, ehe der 38-Jährige dann endlich in seinem Bett in Heidelberg gelegen habe. Bei der Rückreise vom Eintagesausflug ins tschechische Liberec musste der TSG-Tross in Stuttgart landen – erst gegen zwei Uhr nachts kamen die Kicker am Trainingszentrum in Zuzenhausen an.

Ausschlafen durften sie immerhin. Weil das Training nach hinten geschoben wurde, blieb Baumann, Kramaric und Co. also ein bisschen mehr Zeit, das Geleistete zu reflektieren. Historisch war’s. Zum ersten Mal überhaupt hat Hoffenheim die Gruppenphase in einem europäischen Wettbewerb überstanden. "Die Freude ist groß", sagte Hoeneß. Wenige Stunden zuvor, im Anschluss an den 2:0-Erfolg bei Slovan Liberec, hatte er noch betont, mit seiner Mannschaft "Geschichte geschrieben" zu haben.

Die Geschichte des vierten Europa-League-Erfolgs im vierten Spiel war schnell erzählt. "Es war sicherlich kein Leckerbissen", räumte Hoeneß ein. "Damit hatte ich aber auch ehrlich gesagt nicht gerechnet", so der "Hoffe"-Coach, der fleißig durchgewechselt hatte. Gegen die spielerisch limitierten, aber aufopferungsvoll verteidigenden Gastgeber tat sich seine B-Elf lange schwer.

Vor allem für die Angreifer Joao Klauss und Maximilian Beier, die mal von Beginn an eine Chance bekamen, war es ein undankbares Spiel mit viel Ballbesitz, aber wenig Zielstrebigkeit. Sebastian Rudy, der einzige Corona-Rückkehrer in der Startformation, erwischte einen ganz schwachen Tag.

Sei’s drum. Christoph Baumgartner und Andrej Kramaric machten mit ihren späten Toren alles klar. "Der Sieg hilft in vielerlei Hinsicht", freute sich Hoeneß. Einerseits, weil man bei der Auslosung der K.o.-Runde am 14. Dezember nun definitiv im Lostopf dabei ist. In den verbleibenden beiden Gruppenspielen am kommenden Donnerstag (18.55 Uhr) in Belgrad und eine Woche später in der eigenen Arena gegen Gent (21 Uhr) geht es "nur" noch um den Gruppensieg. Die "Belastungssteuerung" – ein Wort, das Fußballtrainer in Corona-Zeiten mit vollbepackten Terminkalendern besonders lieb gewonnen haben – fällt dadurch deutlich leichter.

Andererseits hofft Hoeneß aber auch, dass seine Mannschaft den Schwung aus dem Europapokal mitnehmen kann, um in der Liga wieder Zählbares einzufahren. Am besten bereits am Sonntag (18 Uhr/Sky) in Mainz – "und wenn möglich mit mehr als einem Punkt", so Hoeneß.

Fernab der Auftritte auf internationalem Parkett herrschte im Ligaalltag zuletzt zumeist Tristesse. Seit dem 4:1-Coup am zweiten Spieltag gegen Meister München wartet "Hoffe" auf einen Dreier. Das war Ende September. Höchste Zeit also, nach den zahlreichen positiven Corona-Tests und den vielen negativen Ergebnissen eine Aufholjagd zu beginnen. Von einem zweiten Saisonstart wollte Hoeneß zwar nicht sprechen, die entspannte Personallage nimmt der Münchner aber wohlwollend zur Kenntnis: "Wenn mal alle dabei sind, ist es ein Gefühl, das bisher noch nicht da war." Auf Kapitän Benjamin Hübner, seinen "verlängerten Arm", wie es Hoeneß nannte, muss er jedoch weiterhin verzichten. "Ich hoffe, dass diese unsägliche Verletzung bald ein Ende nimmt", sagte der TSG-Trainer.

Gegen die Nullfünfer müssen es andere richten. Vor allem die Offensivabteilung wird wieder mehr Lösungen finden müssen als noch am Donnerstag. Denn Kellerkind Mainz erwartet Hoeneß ähnlich defensiv wie in der Vorwoche gegen Freiburg. Da haben sich die "Mainzelmännchen" beim 3:1 im Breisgau zum ersten Saisonsieg gemauert und gekontert.

Hoeneß und ganz "Hoffe" hoffen dennoch, dass die gute Laune auch übers Wochenende hinaus anhalten wird.

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