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Waibstadt: Bergung des verunglückten Holzlasters dauerte mehrere Stunden (Update)

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		Waibstadt:  Bergung des verunglückten Holzlasters dauerte mehrere Stunden (Update)

Von Anjoulih Pawelka

Waibstadt. Seit 7 Uhr sind Pascal Roncone und sein Team an diesem Donnerstag schon im Wald am Dr. Weil-Weg zugange. Sie bereiten alles vor, damit die Bergung des Lkw, der am Dienstag auf dem Waldweg umgekippt ist und ein Stück den Hang hinunterrutschte, am Vormittag ohne Probleme funktioniert. Sie müssen den Weg ebnen, damit die Stützen, die den Kran stabilisieren, gut und vor allem sicher stehen.

130 Tonnen kann der Koloss heben. Sein ganzes Können muss er an diesem Tag aber nicht zeigen. Gerade einmal 18,5 Tonnen wiegt der Lkw samt Anhänger. Trotzdem ist die Bergung relativ aufwendig, weil der Zugang zu den Waldwegen nicht ganz einfach ist. Doch zuerst muss noch ein Baum gefällt werden. Der steht in der Schneise, die eigentlich schon am Vortag vorbereitet wurde. "Wir wollen so wenig wie möglich wegmachen", sagt Roncone. Also befestigt er ein Seil an der Baumkrone, so weit oben wie möglich. Dazu sichert sich Roncone mit einem Gurt, der Kran zieht ihn hoch.

Da hängt er also, so hoch wie die Baumkronen, kann auf die Stadt schauen und auf die B 292. Doch dafür hat Roncone gerade keinen Blick. Er bringt das Stahlseil am Baum an, damit dieser später hochgehoben werden kann, und ruft dabei immer wieder Anweisungen an seinen Kranführer. Das sei die einfachste Lösung gewesen, erzählt Roncone später. Man hätte auch den Baum hochklettern können, doch das braucht Zeit. Zeit, die die Arbeiter nicht haben. Immerhin ist Winter, es wird schnell dunkel, und keiner weiß, ob die Bergung auch wirklich so funktioniert wie geplant. Keine zehn Minuten später hängt der abgesägte Baum in der Luft und wackelt ein wenig hin und her. Er ist ja auch ein "Federgewicht" mit seinen 800 Kilogramm, wie Roncone später sagt.

Mittlerweile ist es kurz vor 11 Uhr. Ein Bauhofmitarbeiter fährt mit dem Teleskoplader mit Kehrmaschine den Waldweg bis zum Parkplatz entlang und macht diesen dadurch weniger rutschig für den Abschleppwagen. Das hätte vielleicht auch Joel Pinto zwei Tage zuvor geholfen. Er ist den Lkw gefahren. Pinto wollte den leeren Laster oben am Mausoleum wenden, nachdem er den unteren Weg in den Wald, vorbei an der Orchideenwiese, genommen hatte. Doch das war nicht möglich. Also musste er notgedrungen den Dr. Weil-Weg runterfahren. Schon bald habe er gemerkt, dass der Weg ziemlich rutschig ist, erzählt der 46-Jährige. Also wollte er wieder rückwärts hoch, vergebens. Es habe nur eine Möglichkeit gegeben: Sehr langsam das steile Stück nach unten fahren. Pinto erzählt, wie er zwischen vier und sechs Kilometer pro Stunde gefahren sei. Das steilste Stück hatte er schon passiert, dann neigte sich der Weg ein bisschen nach rechts. Links war kein Platz zum Gegensteuern. Es kam, wie es kommen musste: Erst ist der Lkw den Hang hinabgerutscht und dann gefallen. Als er unten war, sei der Laster gekippt. Das sei ihm in 27 Jahren noch nie passiert, sagt der Langholzfahrer, der den Unfall ohne einen Kratzer überstanden hat. "Irgendwann ist immer das erste Mal."

Für Roncone ist es nicht das erste Mal. Aber: "Bergungen sind zum Glück kein tägliches Geschäft", sagt er. Der Kran bekommt nun Gegengewichte. 42 Tonnen insgesamt, damit er nicht umkippt. Das Begleitfahrzeug ist nur da, um die Gewichte zu transportieren. Zehn Tonnen wiegt eines davon. "Das sind zehn Kleinwagen, die da hängen", sagt Förster Thomas Glasbrenner, der so ein Spektakel auch noch nie erlebt hat. Das sei ein "riesen Rattenschwanz", der da dranhänge, um den Lkw zu bergen.

Auch ein Auto der Feuerwehr ist da. Aus reiner "Vorsichtsmaßnahme", wie ein Bauhofmitarbeiter erklärt. Da die Männer des Bauhofs auch bei der Feuerwehr sind, haben sie das Auto gleich mitgenommen. Ein großer Traktor steht unmittelbar auf dem Weg vor der Unfallstelle. An ihm ist ein Stahlseil befestigt, das zu einem Baum führt. Dort trennt sich das Seil und spannt sich zum Lkw. Dieser ist mit einem weiteren Seil an einem weiteren Baum befestigt. Fünf Mann stehen um den Laster, krabbeln teilweise unter den 3,5 Tonnen schweren Selbstlenker, den Anhänger. Roncone gibt Anweisungen. Sie überlegen, wo sie die Ketten des Krans am besten befestigen.

Mittendrin auf den Trümmern seines Stahlkolosses steht Pinto in seinem schwarz-blauen Holzfällerhemd und hilft mit. Irgendwann sind sie dort zu dritt. Die Männer überlegen, ob sie womöglich eine Platte am Selbstlenker entfernen sollen, entscheiden sich aber dagegen.

Es ist kurz vor 12 Uhr, als der Anhänger, an vier Ketten befestigt, in der Luft schwebt. Es knackt. Kurzes Innehalten, dann geht es weiter. Nichts passiert. Nur der Ast eines Baumes. Langsam schwebt der Anhänger durch die Luft und wird einige Meter weiter in der Schneise abgelegt. Dann ist die Zugmaschine dran. Stück für Stück bewegt sie sich ein wenig über dem Boden Richtung unterer Waldweg. Die Bauhofmitarbeiter vespern derweil. Immer in Sichtweite des Unglücksfahrzeugs. Es ist ja auch schon 12.30 Uhr. Neben ihnen stehen ein Kanister mit Sand und zwei Wannen, um gegebenenfalls Flüssigkeit aufzusammeln, die aus dem Lkw laufen könnte. Bist jetzt ist alles ruhig. Roncone spricht in sein "Walky Talky" und kommuniziert mit dem Kranführer. Plötzlich rennt einer der Bauhofmitarbeiter los, das Mittagessen noch im Mund. Am Lkw läuft etwas aus. Schnell legt er die Wanne unter die Stelle, verteilt Sand daneben und wartet ab. Es ist nur ein klein wenig Kühlwasser. "Noch schwebt er nicht", sagt Förster Glasbrenner. Doch das dauert nicht mehr lange.

Wenige Minuten später schwebt der Laster dann auch in der Luft und wird neben dem Anhänger abgesetzt. Es sei alles gut verlaufen, sagt Roncone und betont, dass der Wald keinen großen Schaden davongetragen hat. Alles andere würde wieder hergerichtet. Und das Wichtigeste: "Wir sind vor der Dunkelheit fertig."

Update: Donnerstag, 26. November 2020, 19.36 Uhr


Holztransporter stürzt in den Wald

Der Lastwagen rutschte auf einem schmalen Weg ab und einen Hang hinunter. Der Fahrer blieb unverletzt,

Waibstadt. (jubu) Unverletzt blieb der Fahrer eines Holztransporters, nachdem er mit seinem Gefährt einen Hang hinabgerutscht und dann umkippt war. Der Fahrer hatte seinen Anhänger rückseitig auf die Zugmaschine aufgeladen und wollte aus dem Wald Richtung Dr.-Weil-Straße in Waibstadt fahren.

Der gewählte Weg war nicht nur schmal, sondern wurde Richtung Waibstadt auch immer steiler. Dies erkannte der Lastwagen-Fahrer jedoch zu spät. Das schwere Gefährt rutschte auf dem nassen und von Blättern und Matsch bedeckten Waldweg nach rechts ab und geriet auf den aufgeweichten Waldboden. Hier sackte es ein, kippte auf die rechte Seite und rutschte den Abhang herunter, der sich direkt neben dem Weg befand.

Die Bergung, die erst für Donnerstag geplant ist, wird sich schwierig gestalten und soll deswegen gut vorbereitet werden. Ob Betriebsstoffe ausgelaufen sind, ist derzeit nicht bekannt. Im Einsatz waren Feuerwehrkräfte aus Waibstadt, der Rettungsdienst und die Polizei.

Update: Dienstag, 24. November 2020, 16.24 Uhr

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