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Karlsruhe: Mehr als 100 Abhängige nutzen bislang Drogenkonsumraum (Update)

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		Karlsruhe:  Mehr als 100 Abhängige nutzen bislang Drogenkonsumraum (Update)

Karlsruhe. (dpa/lsw) -Knapp ein Jahr nach der Eröffnung des ersten baden-württembergischen Drogenkonsumraums in Karlsruhe haben die Verantwortlichen eine positive Bilanz gezogen. Die Mitarbeiter konnten in den ersten zwölf Monaten vier potenzielle Todesfälle durch eine Überdosis verhindern, wie die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Karlsruhe am Donnerstag mitteilte. Das Angebot werde bislang von mehr als 100 schwerst abhängigen Menschen genutzt.

In der Einrichtung in Karlsruhe können sie mitgebrachte Drogen wie Kokain oder Heroin unter hygienischen Bedingungen und Aufsicht konsumieren. Der Betrieb läuft den Angaben nach unauffällig und unspektakulär. Auch Befürchtungen, im Umfeld der Einrichtung könnte ein offener Treffpunkt für Drogenabhängige entstehen, haben sich laut Polizei und Staatsanwaltschaft nicht bestätigt. Beschwerden von Anwohnern seien ebenfalls nicht bekannt.

Bundesweit gibt es nach Angaben der Deutschen Aidshilfe 27 solcher Einrichtungen in sieben Bundesländern. Das Betäubungsmittelgesetz ermöglicht dies den Ländern bereits seit mehr als 20 Jahren. Der Drogenkonsumraum in Karlsruhe wurde im vergangenen Dezember eröffnet. In der grün-schwarzen Landesregierung war die Einrichtung zuvor heftig umstritten.

Update: Donnerstag, 26. November 2020, 13.17 Uhr


Drogenkonsumraum startet am 6. Dezember

Karlsruhe. (dpa-lsw) Nach langem, zähen Ringen wird am 6. Dezember in Karlsruhe der erste Drogenkonsumraum in Baden-Württemberg eröffnet. Derartige Einrichtungen - im Volksmund auch "Fixerstuben" genannt - gibt es schon in sechs anderen Bundesländern. Sie sollen jenen Süchtigen helfen, die von anderen Angeboten nicht erreicht werden. Wie die Stadt am Donnerstag mitteilte, wird zur Eröffnung neben Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) auch Sozialminister Manne Lucha (Grüne) erwartet.

In dem Drogenkonsumraum sollen bis zu vier Schwerstabhängige gleichzeitig mitgebrachte Rauschmittel wie Heroin und Kokain unter hygienischen Bedingungen und unter Aufsicht von geschultem Personal konsumieren können. Der etwa 30 Quadratmeter große Raum ist an einen schon bestehenden Kontaktladen für Suchtkranke in der Kriegsstraße angedockt. Betreiber ist die Arbeiterwohlfahrt (Awo).

Die Einrichtung soll auch Anwohner entlasten, die unter der illegalen Drogenszene am Karlsruher Werderplatz leiden. Dort hatten sich zeitweise bis zu 80 Süchtige am Tag getroffen. Die Karlsruher Drogenbeauftragte Cordula Sailer hofft auf eine deutliche Besserung der Situation rund um den Platz. Schon der zuvor eröffnete Alkoholkonsumraum für Suchtkranke habe - als Teil des Konzeptes - zu einer Entlastung geführt.

Der Gemeinderat hatte schon im Frühjahr 2018 einmütig für den Drogenkonsumraum gestimmt. Doch in der grün-schwarzen Landesregierung war die "Fixerstube" heftig umstritten. Der grüne Sozialminister Lucha stand von Anfang an hinter dem Karlsruher Anliegen. Bedenken hatten vor allem die CDU-Landtagsfraktion und das CDU-geführte Innenministerium. Erst nach Erlass der dafür notwendigen Landesverordnung konnte das Projekt starten.

Update: Donnerstag, 28. November 2019, 14.32 Uhr

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