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Absturz auf Platz 15: Ex-Würzburger Michael Schiele wird neuer Trainer beim SV Sandhausen (Update)

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		Absturz auf Platz 15:  Ex-Würzburger Michael Schiele wird neuer Trainer beim SV Sandhausen (Update)

Sandhausen. (dpa) Michael Schiele ist neuer Trainer des SV Sandhausen. Das gab der Fußball-Zweitligist am Donnerstag bekannt. Der 42-Jährige habe am Nachmittag bereits erstmals das Training am Hardtwald geleitet und werde am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt, teilte der Club mit. Schiele folgt auf Uwe Koschinat, von dem sich die Badener am Dienstag nach nur zwei Punkten aus den letzten fünf Partien und dem Sturz auf Tabellenplatz 15 getrennt hatten.

Schiele war einst schon als Spieler für Sandhausen aktiv. Zuletzt trainierte er die Würzburger Kickers und stieg mit diesen im Sommer in die 2. Liga auf. Nach drei Niederlagen in den ersten drei Pflichtspielen dieser Saison wurde er dort entlassen. Beim SVS soll er mit dem bestehenden Stab um die Co-Trainer Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits, Daniel Ischdonat (Torwarttrainer), Dirk Stelly (Athletiktrainer) und Phil Weimer (Videoanalyst) zusammenarbeiten. Zur Laufzeit seines Vertrages machte der Verein keine Angaben.

Update: Donnerstag, 26. November 2020, 15.32 Uhr


Sandhausen zieht zeitig die Reißleine

Von Claus Weber

Sandhausen. Uwe Koschinat war spätestens nach dem 0:1 bei Fortuna Düsseldorf am Samstag angezählt. Das fünfte sieglose Spiel in Folge, die vierte Pleite im vierten Auswärtsspiel – die Kritik am Trainer des SV Sandhausen wurde zunehmend lauter. Und doch hatten die Wenigsten mit der Pressemitteilung gerechnet, die der Fußball-Zweitligist am Dienstag um 14.45 Uhr herausgab und die folgendermaßen überschrieben war: "Der SV Sandhausen trennt sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Uwe Koschinat."

Das Fass zum Überlaufen könnte ein Ergebnis vom Montagabend gebracht haben. Nürnberg zog mit dem 4:1-Sieg in Osnabrück auch noch an den Kurpfälzern vorbei, die nun auf dem 15. Tabellenplatz stehen. Punktgleich mit Braunschweig auf dem Relegationsrang, nur ein Zähler weg von einem Abstiegsplatz.

Wichtiger noch als die Ergebnisse wogen aber die Erlebnisse. Trotz prominenter Verstärkungen spielte Sandhausen schlechter als in den Vorjahren. Ganz nüchtern betrachtet, sind die Kurpfälzer mit dem 15. Platz sogar noch gut bedient. Die beiden Siege gegen Darmstadt und St. Pauli – Vereine aus dem unteren Drittel – waren schmeichelhaft. Dabei wollte Sandhausen erstmals in neun Zweitliga-Jahren nicht gegen den Abstieg spielen. Koschinats Ziel: Den SVS unter den besten 25 Teams in Deutschland etablieren.

"Anspruch und Wirklichkeit liegen meilenweit auseinander", erklärte SVS-Präsident Jürgen Machmeier. Zum vierten Mal schon befände sich die Mannschaft unter Koschinat in einer brenzligen Situation, dreimal ging es – auch mit etwas Glück – gut. Ein viertes Mal hat man dem 49-jährigen Trainer nicht zugetraut, das Ruder herumzureißen. "Wir mussten handeln, um in der Rückrunde nicht jedes Spiel gewinnen zu müssen", sagte Machmeier. Dem Präsidenten tut die Trennung weh: "Eine solche Entscheidung ist immer eine persönliche Tragödie."

Auch Mikayil Kabaca bedauert die Entwicklung. "Uwe ist ein super Typ, die Zusammenarbeit war sehr gut,", sagte der Sportliche Leiter, "die Trennung hatte ausschließlich sportliche Gründe. Mit der Art und Weise der Entwicklung unseres Spiels können wir nicht zufrieden sein."

Die Kritik, man habe die falschen Spieler verpflichtet und zu sehr auf Routiniers gesetzt, wollte Machmeier nicht gelten lassen. "Ich stehe hinter der Entscheidung, diese Jungs zu holen", sagte der SVS-Chef, "die wollen hier noch was erreichen." Allerdings sei das Mannschaftsgefüge durcheinander geraten, gab Machmeier zu. Der neue Trainer müsse das Team hinter sich bringen, die Balance wieder herstellen.

So schnell es geht, am besten noch vor dem Heimspiel gegen Aue am Samstag, soll Koschinats Nachfolger feststehen. Mögliche Kandidaten sind Dimitrios Grammozis, der Darmstadt erfolgreich trainierte, Michael Schiele, der Würzburg in die Zweite Liga führte, oder Torsten Lieberknecht. Der Pfälzer, der einst mit Braunschweig in die Bundesliga aufstieg, war sogar schon mal Wunschkandidat am Hardtwald.

Oder kehrt gar Alois Schwartz zurück? Der Wahl-Mannheimer, der drei gute Jahre beim SVS hatte, ist seit seinem Rauswurf beim Karlsruher SC im Februar frei. "Wir bewegen uns in Richtung zweier Kandidaten", verriet Machmeier, "Schwartz ist da aber nicht dabei."

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