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Corona-Ticker Baden-Württemberg: 32 Personen in Plankstadter Seniorenheim infiziert  (Update)

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		Corona-Ticker Baden-Württemberg:  32 Personen in Plankstadter Seniorenheim infiziert  (Update)

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Plankstadt. (RNZ) In einem Seniorenheim in Plankstadt haben sich 32 Personen mit SARS-CoV-2 infiziert, teilt das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises mit. Nachdem am Dienstag bekannt geworden war, dass eine Mitarbeitende positiv auf das Coronavirus getestet worden war, hatte das Gesundheitsamt am Donnerstag 44 Mitarbeitende sowie 59 Bewohnerinnen und Bewohner testen lassen. Es gab dabei in der Einrichtung insgesamt 31 positive Abstriche (9 Mitarbeitende/22 Bewohner). Ein geringer Teil des Personenkreises wurde über niedergelassene Ärzte und nicht über die Flächentestung abgestrichen – daher liegen momentan noch nicht alle Ergebnisse vor. 

Von dem Ausbruchsgeschehen aktuell betroffen sind zwei von drei Wohnbereichen des Seniorenheims – für beide Bereiche bestehen ein Aufnahmestopp sowie ein Verlegungs- und Besuchsverbot. Der dritte Wohnbereich wurde noch nicht getestet. Das Gesundheitsamt ermittelt die Kontaktpersonen und entscheidet in Absprache mit der Heimleitung über die weiteren Maßnahmen.

Update: Sonntag, 25. Oktober 2020, 16.47 Uhr


Heidelberg ist jetzt Risikogebiet

Von Jonas Labrenz und Denis Schnur

Heidelberg. Die Corona-Fallzahlen steigen immer höher – und schneller. Jetzt ist das Virus wieder in einem Seniorenheim angekommen: 13 Bewohner des "Agaplesion Maria von Graimberg" in Rohrbach sind am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Insgesamt meldete das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises 39 Neuinfektionen in Heidelberg. Im Moment gibt es 108 aktive Fälle, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg damit auf 65. Das Landesgesundheitsamt weist für Heidelberg sogar 48 neue Fälle im Vergleich zum Vortrag aus. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrage demnach 73,7. Dass die Zahlen sich unterscheiden, liegt daran, dass die Daten in Stuttgart zum Teil mit Verzögerung ankommen. Außerdem zählt der Kreis Fälle, die sich zum Zeitpunkt des Befundes in Heidelberg aufgehalten haben. Die Zahlen des Landes beziehen sich dagegen auf die Meldeadressen der Personen.

Damit ist der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage in Heidelberg deutlich überschritten. In Baden-Württemberg müssen Städte, die den Grenzwert überschreiten, eine Sperrstunde für die Gastronomie beschließen. Wie ein Stadtsprecher der RNZ mitteilte, wird Heidelberg dies aller Voraussicht nach am Montag tun. Dann müssten vermutlich ab Dienstag Restaurants und Kneipen um 23 Uhr schließen, freitags und samstags wäre zudem der sogenannte Gassenausschank – also der Verkauf alkoholischer Getränke außer Haus – ab 22 Uhr verboten.

Im Seniorenheim "Agaplesion Maria von Graimberg" wurden die betroffenen Bewohner des Wohnbereichs "Rohrbach-Markt" isoliert und "unter Einhaltung aller behördlichen Vorgaben und Hygienestandards versorgt", teilte das Seniorenheim in einer Pressemitteilung mit. In dem Wohnbereich leben, neben den 13 positiv Getesteten, sieben weitere Personen – bei sechs von ihnen war der Test negativ, einer verweigerte den Test und wurde ebenfalls isoliert. Der Bereich wurde unter Quarantäne gestellt und es besteht ein Besuchsverbot. "Wir werden alles dafür tun, die anderen Bewohner zu schützen. Wir befolgen alle Anweisungen des Gesundheitsamtes, die auch entsprechend der Agaplesion Verfahrensanweisungen umgesetzt werden. Dazu gehört zum Beispiel die sofortige strikte räumliche Trennung der betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner von den übrigen", sagt Michael Thomas, Geschäftsführer der Einrichtung. Auch zwei Mitarbeiter des betroffenen Wohnbereichs hätten sich mit dem Coronavirus infiziert. Alle weiteren Mitarbeiter des Bereichs haben sich, so heißt es in der Pressemitteilung "umgehend zur Testung angemeldet". Die Ergebnisse stehen teilweise noch aus. Sie arbeiten nun mit FFP2-Masken und Schutzausrüstung.

Anfang April hatten sich erstmals Bewohner eines Heidelberger Seniorenheims mit dem Coronavirus infiziert. Im "Agaplesion Bethanien Lindenhof" wurde es bei zwölf Bewohnern und zwei Mitarbeitern nachgewiesen. Die Heimleitung hatte damals auch die Wohngruppe abgeschottet und ein striktes Besuchsverbot verhängt. Alle Betroffenen hatten die Infektion im Frühjahr überstanden.

Update: Freitag, 23. Oktober 2020, 21.15 Uhr


Heidelberger Inzidenz bei 65 - Mehr Corona-Kontrollen im Land

Heidelberg. (RNZ) Mit 39 registrierten Neu-Infektionen, darunter 13 in einem Pflegeheim in Rohrbach, in den vergangenen 24 Stunden springt die 7-Tage-Inzidenz für Heidelberg auf 65,0. Jetzt wird es wahrscheinlich, dass die Stadtverwaltung verschärfte Maßnahmen, wie etwa eine Sperrstunde ab 23 Uhr, verordnet. Der Rhein-Neckar-Kreis ist mit einer 7-Tage-Inzidenz von 48 knapp unter der nächsten Pandemie-Warnstufe. 75 Menschen wurden hier in den letzten 24 Stunden positiv auf das Coronavirus getestet. Mittlerweile sind 392 Menschen als aktive Fälle in Quarantäne - am Donnerstag waren es noch 287.

1747 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen hat sich in Baden-Württemberg im Vergleich zum Donnerstag um 1747 Fälle erhöht. Insgesamt haben sich damit mindestens 66.815 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag (Stand: 16 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 9 auf 1966. Als genesen gelten 50.748 Menschen - 488 mehr als am Vortag.

Landesweit liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei 67,4 und damit deutlich über der Schwelle von 50 für die höchste Warnstufe im Land. Fünf Kreise liegen bei der 7-Tage-Inzidenz zudem über der Schwelle von 100. Die höchste Inzidenz weist der Stadtkreis Heilbronn mit 127,2 auf. Der Stadtkreise Mannheim sowie die Kreise Böblingen, Esslingen und der Alb-Donau-Kreis liegen ebenfalls über dem Wert vom 100. In der Landeshauptstadt Stuttgart ist der Wert auf 95 gestiegen.

Corona-Kontrollen im Südwesten - Lage laut Innenminister sehr ernst

Maske, Abstand und Quarantäne - Ordnungsamt und Polizei in Baden-Württemberg kontrollieren verstärkt das Einhalten von Corona-Regeln. Die aktuelle Lage ist nach Angaben des Innenministers Thomas Strobl (CDU) sehr ernst. "Die Polizei wird dazu im öffentlichen Raum konsequent kontrollieren, etwa ob der Maskenpflicht nachgekommen wird, und sie wird verbotene Ansammlungen konsequent auflösen", teilte Strobl am Freitag mit.

Ordnungsämter im ganzen Südwesten haben in den vergangenen Tagen unter anderem überprüft, ob Menschen Abstände einhalten und einen Mund-Nasen-Schutz tragen. In der Freiburger Altstadt informierten Behörden am Donnerstag 1250 Menschen, die nach Angaben eines Stadt-Sprechers "aus Unwissenheit" über neue Regeln den Mund-Nasen-Schutz nicht trugen. Vier Personen weigerten sich demnach auch danach, eine Maske zu tragen und erhielten ein Bußgeld. In Mannheim verzeichneten Behörden bei stärkeren Kontrollen einen deutlichen Anstieg bei fehlenden Mund-Nasen-Bedeckungen, wie eine Sprecherin mitteilte.

Nach Angaben eines Stadtsprechers überprüfte das Ordnungsamt in Stuttgart, ob Menschen die Quarantänepflicht einhalten. Die "überwiegende Mehrheit" der Menschen habe sich an die Vorgaben gehalten. Nur in wenigen Fällen seien Verstöße festgestellt worden. Die Mehrheit der Heidelberger in Quarantäne hält sich an Auflagen, wie eine telefonische Kontrolle ergeben habe, sagte eine Sprecherin.

Die Maskenpflicht gilt in Fußgängerzonen und auf Marktplätzen, wo der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Treffen sind auf zehn Menschen begrenzt. Die Anzahl darf überschritten werden, wenn Menschen aus zwei Haushalten zusammenkommen oder sie nah miteinander verwandt sind.

Gericht weist Eilantrag gegen Maskenpflicht im Unterricht ab

Mannheim. (dpa) Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) hat einen Eilantrag gegen die Maskenpflicht im Unterricht abgelehnt. Zwei Schüler aus dem Landkreis Ravensburg wollten das Verbot kippen. Aus ihrer Sicht ist es unklar, ob es an Schulen ein hohes Infektionsrisiko gibt. Zudem sei nicht nachgewiesen, dass ein einfacher Mund-Nasen-Schutz die Ausbreitung des Coronavirus wirksam bekämpfe.

Die Richter sahen das anders: Die Maskenpflicht sei ein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Es sei nicht zu beanstanden, diese Maskenpflicht an Schulen landesweit zu verhängen. Auch wenn im Landkreis Ravensburg derzeit weniger Menschen als im Landesdurchschnitt infiziert sind: Dies könne sich jederzeit schnell ändern. Landkreisgrenzen würden von Schülern und Lehrern "in vielen Fällen täglich überschritten", teilte der VGH in Mannheim am Freitag mit. (Az. 1 S 3201/20)

Update: Freitag, 23. Oktober 2020, 11.54 Uhr


Mannheim. (RNZ) Seitdem die Temperaturen gesunken sind, stellt die pandemiebedingte Anforderung nach regelmäßigem und langem Lüften in Klassenzimmern die Schulen und Lehrkräfte vor eine riesige Herausforderung. Der Mannheimer Landtagsabgeordnete Stefan Fulst-Blei (SPD) fordert deshalb vom Land, nach Alternativen zu suchen.

,"Kinder und Lehrkräfte halten sich den ganzen Tag in teilweise völlig unterkühlten Zimmern auf. Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, Decken mitzubringen, um sich warmzuhalten", so Fulst-Blei, der auch bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist. "Auch für Lehrkräfte ist die Situation körperlich extrem belastend." Er warnte vor einer Erkältungswelle mit entsprechend hohen Krankheitsständen. "Ich muss kritisch fragen: Hat die Kultusministerin dies erneut nicht rechtzeitig gesehen? Es ist ja schließlich seit März bekannt, dass die Temperaturen im Herbst und Winter kalt sind."

Er erwarte vom Land, dass schnell und entschlossen alle technischen Alternativen ausgelotet würden, um den Unterricht mit einem vertretbaren Risiko zu ermöglichen. Die Kommunen bräuchten zentrale Unterstützung. Fulst-Blei verwies auf die technischen Möglichkeiten, um einen schnellen Luftaustausch oder eine Luftfilterung zu gewährleisten. Diese müssten nun sehr schnell geprüft und wenn nötig zum Einsatz gebrach werden, so der Abgeordnete.

"Die Maskenpflicht im Unterricht wird bei der aktuellen Pandemielage nicht zu vermeiden sein", gibt der Sozialdemokrat zu bedenken. "Den Unterricht in dauerhaft unterkühlten Räumen abzuhalten, halte ich bis Mai aber nicht für tragbar. Wir dürfen nicht auf breiter Ebene Erkrankungen durch Covid-19 ersetzen durch massive Erkältungen samt Ausfallzeiten von Lehrkräften und Schülern."

Im Südwesten sind 1950 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert 

Stuttgart. (dpa/lsw) In Baden-Württemberg sind nach jüngsten Zahlen insgesamt 65.068 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - 1950 mehr als am Mittwoch. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg dabei um 7 auf 1957. Das teilte das Regierungspräsidium Stuttgart am Donnerstag nach vorab übermittelten Daten mit. Der tägliche Lagebericht des Landesgesundheitsamts verzögerte sich wegen Übermittlungsschwierigkeiten.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 61,2 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. Über der Schwelle von 50 lagen am Donnerstag 28 Stadt- und Landkreise. Am höchsten war der Wert weiterhin in Heilbronn: Er kletterte auf 140,6.

Update: Donnerstag, 22. Oktober 2020, 20.30 Uhr


Zahlen in der Region steigen enorm - Heidelberg knapp unter 50er-Inzidenz

Heidelberg. (RNZ) Die Corona-Zahlen in der Region sind am Donnerstag fast doppelt so stark gestiegen wie zuletzt. Demnach meldete das Landrats insgesamt 74 neue Infektionen. In den Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis - die Übersicht finden Sie hier - gibt es 58 neue Fälle. Im Bammentaler Anna-Scherer-Seniorenheim als Hotspot gab es 33 Corona-Infektionen. In Heidelberg sind 16 Menschen neu an Covid-19 erkrankt. 

Der 7-Tage-Inzidenz-Wert im Kreis steigt daher auf 39,9 an. In Heidelberg zieht der Wert nach dem leichten Rückgang am Mittwoch ebenfalls wieder an und steht mit 49,5 nun knapp unter der 50er-Marke.

Sozialministerium: Derzeit kein Anlass für Shutdwon

Das baden-württembergische Sozialministerium sieht derzeit keinen Anlass für einen landesweiten Shutdown. "Das Überschreiten der 50er-Grenze bei der 7-Tage-Inzidenz landesweit ist kein Grund für einen Shutdown. Die Fallzahlen allein können hierfür nicht den Ausschlag geben", sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag. Er betonte jedoch auch: "Die Zahlen sind besorgniserregend. Wir sind mitten in der zweiten Welle. Jetzt kommt es darauf an, sie schnell zu brechen." Mit der Corona-Verordnung seien am Samstag landesweit noch einmal schärfere Maßnahmen ergriffen worden. Ob das alles wirke, sehe man erst in ein bis zwei Wochen.

Mit Blick auf die bereits ergriffenen Maßnahmen sagte der Sprecher, es gebe aber auch Orte, wie etwa den Kreis Ravensburg, wo die Inzidenz derzeit eher niedrig sei. "Wir beobachten, dass einzelne Ausbrüche die Inzidenz schnell hoch treiben lassen. Doch landesweite Maßnahmen müssen auch im ganzen Land angemessen sein."

Angesichts der steigenden Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus müssten nun die Bürger Verantwortung übernehmen. Das heiße konkret: Kontakte mindestens um die Hälfte reduzieren, auf nicht notwendige Reisen verzichten und die Abstands- und Hygieneregeln konsequent einhalten.

Ohne Maske auf dem Pausenhof - Präsenzunterricht an den Schulen ist oberstes Ziel

Das baden-württembergische Kultusministerium setzt trotz steigender Corona-Infektionszahlen auf den Präsenzunterricht. Manche Corona-Regeln werden an Schulen im Südwesten ebenso wieder gelockert. Während der Pause auf dem Schulhof, also außerhalb des Schulgebäudes im Freien, darf die Maske wieder abgenommen werden, sofern der Abstand zu anderen Personen mindestens 1,5 Meter beträgt, wie  Eisenmann am Donnerstag verkündete. Mehr dazu lesen Sie hier.

Update: Donnerstag, 22. Oktober 2020, 15.03 Uhr


Land überschreitet Warnwert für Corona-Neuinfektionen

Stuttgart/Heilbronn. (dpa/lsw) In Baden-Württemberg ist der kritische Wert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen landesweit überschritten. Wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, liegt der Wert für den Südwesten bei 53,4.

Am höchsten war der Wert im Südwesten weiterhin in Heilbronn: Er kletterte auf inzwischen 123,2. Am Dienstag lag der Wert noch bei 115,3. Während in und nach den Sommerferien viele Reiserückkehrer das Virus in die Stadt getragen hätten, spiele diese Gruppe zurzeit kaum mehr eine Rolle, sagte eine Sprecherin der Kommune. "Nach wie vor ist das Infektionsgeschehen in Heilbronn diffus", fügte sie am Mittwoch hinzu. Allerdings würden "zahlreiche familiäre Häufungen" auftreten. Eine Rolle dürften demnach auch Berufspendler spielen, die "die Infektion von Kommune zu Kommune weitertragen."

Die Landesregierung hatte die Bürger im Südwesten eindringlich zur Vermeidung von Kontakten aufgerufen. Die Bürger müssten nun diszipliniert sein, sonst werde man auf einen Lockdown zurückgreifen müssen mit enormen Kollateralschäden, warnte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Man habe nicht mehr viele Dinge im Köcher bis zu dieser großen Maßnahme, sagte er mit Blick auf Beschränkungen.

Zur Eindämmung der Pandemie gelten im ganzen Land seit Montag strengere Regeln. Dazu gehören eine erweiterte Maskenpflicht sowie verschärfte Kontaktbeschränkungen - und zwar unabhängig davon, ob die jeweilige Stadt oder der Landkreis die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschreitet. Privat wie öffentlich dürfen sich nur noch maximal zehn Menschen treffen - es sei denn, sie leben in höchstens zwei unterschiedlichen Haushalten.

Update: Mittwoch, 21. Oktober 2020, 18.54 Uhr


37 neue Fälle im Kreis, leichte Entspannung in Heidelberg 

Heidelberg. (RNZ) Die Corona-Zahlen in der Region schießen weiter in die Höhe: Am Mittwoch meldete das Landratsamt insgesamt 45 neue Infektionen. Während es in Heidelberg acht neue Fälle gibt und die Erhöhung damit vergleichsweise moderat ausfällt, wurden in den Gemeinden des Kreises 37 neue Erkrankungen festgestellt. Allein im Bammentaler Anna-Scherer-Seniorenheim gab es aber 33 Corona-Infektionen.

Der 7-Tage-Inzidenz-Wert stieg damit auf 32,6. In Heidelberg dagegen entspannte sich der Wert und sank von 48,1 auf nun 45.

Update: Mittwoch, 21. Oktober 2020, 13.26 Uhr


Stuttgart. (dpa/lsw) In Baden-Württemberg sind nach jüngsten Zahlen insgesamt 61.680 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - 972 mehr als am Vortag. Das teilte das Landesgesundheitsamt am Dienstag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg dabei um 10 auf 1946. Als genesen gelten den Angaben zufolge 49.220 Menschen.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 48,8 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. Über der Schwelle von 50 lagen am Dienstag 15 Stadt- und Landkreise. Am höchsten war der Wert weiterhin in Heilbronn: Er kletterte auf inzwischen 115,3.

Update: Dienstag, 20. Oktober 2020, 20.23 Uhr


Die ersten Kliniken schränken Besuche ein

Stuttgart. (dpa) Wegen der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen schränken erste Kliniken wieder Besuche ein. Damit soll das Risiko einer Ansteckung für Patienten und Mitarbeiter minimiert werden, teilten etwa die SRH-Kliniken Sigmaringen mit. Einen Riegel für Besucher schieben auch die Kreiskliniken Reutlingen an den Standorten Reutlingen, Münsingen und Bad Urach vor.

Wer länger als fünf Tage im Klinikum Stuttgart bleiben muss, muss eine Person nennen, die zu Besuch kommen darf. Diese darf keine Symptome einer Infektion haben. Im Olgahospital des Klinikums Stuttgart, Deutschlands größter Kinderklinik, gelten etwas großzügigere Regelungen: Kinder dürfen ab dem ersten Tag Besuch von einer Person erhalten.

Der Besucherstopp der SRH-Kliniken gilt an allen drei Standorten in Sigmaringen, Pfullendorf und Bad Saulgau. Ausgenommen seien etwa Angehörige, die einen im Sterben liegenden Patienten besuchen wollten. Auch dürfe eine Person eine Schwangere bei der Geburt begleiten.

Seit Dienstag dürfen Patienten zudem an der Helios Rosmann Klinik in Breisach nur noch in Ausnahmesituationen von einem Angehörigen besucht werden. "Mir ist sehr bewusst, wie schwierig es ist, Menschen den Besuch bei kranken Angehörigen zu versagen. Wir ergreifen diese Maßnahmen, um unsere Patienten und Mitarbeiter vor einer Übertragung von Infektionskrankheiten so gut wie möglich zu schützen", erklärte Klinikgeschäftsführerin Beatrice Palausch.

Eine landesweite Vorgabe zu Besucherstopps gibt es laut Gesundheitsministerium nicht. Derzeit seien keine weitergehenden landesweiten Kontaktbeschränkungen über die bereits bestehenden hinaus für die Pflegeeinrichtungen angedacht, sagte ein Sprecher. Momentan seien grundsätzlich zwei Besucher pro Tag für jeden Pflegebedürftigen erlaubt. Für eine landesweite Regelung sei die Lage im Land zu heterogen. Es gehe darum, "regional durch die zuständigen Vor-Ort-Behörden auf das Pandemiegeschehen zu reagieren", sagte der Ministeriumssprecher.

Kretschmann rechtfertigt strenge Regeln für Trauerfeiern

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Beschränkung der Teilnehmerzahl für Trauergottesdienste und Bestattungen im Freien verteidigt. "Eine Trauerfeier mit 100 Personen ist jetzt nicht gerade an der Grenze der Pietät", sagte er am Dienstag in Stuttgart. "Es muss ja niemand Angst haben, dass wir auf Friedhöfe gehen und sagen: Du darfst da nicht stehen." Die Landeskirchen und Diözesen seien gut organisiert. "Da haben wir uns über nichts zu beschweren." Die Probleme lägen bei muslimischen und freikirchlichen Trauerfeiern, wo sich Hunderte Personen treffen würden. "Das sind die Problemzonen", sagte Kretschmann. "Da wir das immer für alle gleich machen müssen, sind wir aufgrund solcher Vorkommnisse leider dazu gezwungen." Ausnahmegenehmigungen seien zudem möglich, sofern ein Konzept vorliege.

Für religiöse Veranstaltungen im Freien gilt grundsätzlich die Grenze von 500 Personen. An Trauerfeiern und Bestattungen im Freien dürfen wegen der sich ausweitenden Corona-Pandemie in Baden-Württemberg nur noch 100 Personen teilnehmen.

28 neue Corona-Fälle in der Region

Die Zahlen in der Region steigen weiter: Am Dienstag meldet das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises 28 neue Fälle. In den Gemeinden des Kreises gibt es demnach 21 neue Infektionen (die Übersicht über die einzelnen Gemeinden finden Sie hier). Sieben neue Fälle gibt es in Heidelberg, die Zahl bleibt hier demnach konstant zum Vortag. 

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Rhein-Neckar-Kreis liegt aktuell bei 29,7, in Heidelberg steht der Wert knapp unter der 50er-Marke bei 48,1.

Update: Dienstag, 20. Oktober 2020, 19.15 Uhr


Heidelberg. (RNZ/dpa) Das Gesundheitsamt meldet am Montag 7 neue Corona-Infektionen im Stadtkreis Heidelberg. Die 7-Tages-Inzidenz erhöht sich damit auf 48,1. Insgesamt sind derzeit 84 Personen an Covid-19 erkrankt.

Im Rhein-Neckar-Kreis werden dagegen 19 neue Corona-Fälle gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz liegt hier bei 29,5. Insgesamt sind im Kreis derzeit 211 Menschen nachweislich an Covid-19 erkrankt.

669 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg ist um weitere 669 gestiegen. Insgesamt gebe es im Land nun 60.708 bestätigte Fälle, teilte das Landesgesundheitsamt am Montag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen ist um vier auf 1936 gestiegen. Die Zahl der Genesenen gab das Landesgesundheitsamt mit 48.815 an.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 47,5 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. Über der Schwelle von 50 lagen am Montag 17 Stadt- und Landkreise. Am höchsten war der Wert mit 104,3 in Heilbronn.

Update: Montag, 19. Oktober 2020, 18.30 Uhr


Verschärfte Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen ab Montag

Stuttgart/Mannheim. (dpa) Zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelten in ganz Baden-Württemberg von Montag an nochmals strengere Regeln. Dazu gehören eine erweiterte Maskenpflicht sowie verschärfte Kontaktbeschränkungen - und zwar unabhängig davon, ob die jeweilige Stadt oder der Landkreis die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschreitet.

So muss nun überall in öffentlichen Bereichen, etwa Fußgängerzonen, eine Maske vor Mund und Nase getragen werden, sofern nicht sicher ist, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen eingehalten werden kann. In Schulen gilt die Maskenpflicht ab Klasse 5 nun auch im Unterricht. Zudem dürfen sich im privaten Rahmen nur noch maximal zehn Menschen treffen - es sei denn, sie leben in höchstens zwei unterschiedlichen Haushalten.

Als Reaktion auf die stark steigenden Infektionszahlen hatte die Landesregierung am Samstag die höchste Pandemiestufe und damit die "kritische Phase" ausgerufen. Es müsse nun alles getan werden, um den Trend zu stoppen und das Ruder herumzureißen, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

Seit Samstag sind 674 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der bestätigten Fälle im Land auf 60.039 (Stand: 16 Uhr), wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag mitteilte. Der Warnwert stieg den Angaben zufolge von 42,9 auf 46,3 Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen erhöhte sich um 4 auf 1932. Als genesen gelten geschätzt 48.544 Menschen - 308 mehr als am Vortag.

Baden-Württemberg ruft die höchste Corona-Alarmstufe aus

Wegen des starken Anstiegs der Infektionszahlen ruft Baden-Württemberg die höchste Corona-Alarmstufe aus. Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie eine verschärfte Maskenpflicht in der Öffentlichkeit und zusätzliche Kontaktbeschränkungen sollen am Montag in Kraft treten, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Samstag nach einer außerordentlichen Kabinettssitzung mitteilte.

Man müsse aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sich die Pandemie entwickele, die Maßnahmen verschärfen, sagte Kretschmann. Die Menschen sollten unnötige Reisen und Kontakte vermeiden. "Das ist das Gebot der Stunde, damit nicht alles aus dem Ruder läuft." (Mehr hier)

Fachleute erwarten erneut Verschiebung von Trauungen im Südwesten

Wegen der Corona-Pandemie haben etliche Paare ihre Trauungen in Baden-Württemberg verschoben. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Stuttgart wurden in Baden-Württemberg zwischen Januar und August etwa 29.000 Ehen standesamtlich geschlossen. 2019 gaben sich demnach in derselben Zeit 34.000 Menschen das Ja-Wort. Die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen haben nach Angaben der Statistiker vor allem im April und im Mai zu einem deutlichen Rückgang der Eheschließungen geführt. Die anschließenden Lockerungen hätten dann eine gewisse Normalisierung der Hochzeitszahlen gebracht. 

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen drohten aber erneut strengere Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. "Es ist deshalb zu erwarten, dass ein Teil der für die kommenden Monate geplanten Hochzeiten auf das nächste Jahr verschoben wird, vor allem dann, wenn diese in einem größeren Rahmen stattfinden sollen", heißt es vom Landesamt. Wegen des starken Anstiegs der Infektionszahlen hat Baden-Württemberg am Samstag die höchste Corona-Alarmstufe ausgerufen. 

Weitere Regeln zur Eindämmung der Pandemie wie eine verschärfte Maskenpflicht in der Öffentlichkeit und zusätzliche Kontaktbeschränkungen sollen von Montag an in Kraft treten, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Samstag nach einer außerordentlichen Kabinettssitzung mitteilte. 

In Mannheim gab es am Wochenende dennoch eine Hochzeitsmesse. Wie Veranstalter Frank Schumacher der Deutschen Presse-Agentur sagte, konnte die bereits genehmigte Messe stattfinden, da ein umfassendes Hygienekonzept vorlag. Mannheim ist Corona-Risikogebiet. Um die Ansteckungsgefahr gering zu halten, warben in Mannheim statt der üblicherweise anwesenden 150 Aussteller nur 100 Geschäftsleute um Kunden. 2019 seien durchschnittlich 4000 Menschen zur Hochzeitsmesse in die Stadt gekommen. Diesmal, sagte Schumann, rechne man für beide Tage mit insgesamt 2500 Besuchern.

Corona-Test bei Innenminister Strobl negativ

Nach dem Kontakt mit einem infizierten Personenschützer ist Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das sagte ein Sprecher am Sonntag. Strobl bleibe aber vorerst in der Quarantäne. Er sei zu Hause voll arbeitsfähig. Über das weitere Vorgehen, inwieweit weitere Tests und Quarantänemaßnahmen notwendig seien, werde nun mit den Ärzten beraten. Strobl hatte sich in Quarantäne begeben und alle Termine abgesagt, nachdem ein Personenschützer, der mit ihm zusammen im Auto unterwegs war, positiv getestet worden war.

Ruhige Nacht in Stuttgart trotz strengerer Corona-Regeln

In der Innenstadt von Stuttgart hat es am Wochenende nur wenige Verstöße gegen die strengeren Corona-Regeln gegeben. Es sei bei den Kontrollen im wesentlichen bei Ermahnungen geblieben, sagte ein Polizeisprecher in der Nacht zu Sonntag. Bußgelder seien nicht verhängt worden. In der Landeshauptstadt galten in den Fußgängerzonen sowie auf einigen öffentlichen Plätzen eine Maskenpflicht und von 23 Uhr an das Verbot, Alkohol im Freien zu konsumieren. Außerdem durften Geschäfte nach 21 Uhr keinen Alkohol mehr verkaufen.

Die Polizei war ab 22 Uhr mit vielen Einsatzkräften präsent und kontrollierte auch Ausweise. Bekannte Plätze, an denen sich junge Menschen üblicherweise zum Feiern treffen, waren weitgehend verwaist. Dichtes Gedränge herrschte zum Teil vor und in einigen Bars. In den genehmigten Außenbereichen durfte nach den Auflagen der Stadt weiterhin Alkohol ausgeschenkt werden.

Update: Sonntag, 18. Oktober 2020, 18.15 Uhr


Infektionen steigen extrem - 45 in der Region, 1198 im Land

Heidelberg. (RNZ) Die Corona-Zahlen sind am Freitag extrem angestiegen. Nach Mitteilung des Landratsamtes gibt es insgesamt 45 neue Fälle in der Region. In Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis haben sich 31 Menschen neu mit Covid-19 infiziert. 14 Personen in Heidelberg sind erkrankt. Die 7-Tage-Inzidenz im Kreis liegt nun bei 31,4, in Heidelberg erhöhte sich der Wert auf 39,4.

1198 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg nimmt weiter deutlich zu. Im Vergleich zum Vortag kamen 1198 hinzu, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag mitteilte. Damit liegt die Zahl der bestätigten Fälle nun bei 58.640 (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 7 auf 1927. Als genesen gelten laut Behörde 47.818 Menschen - 392 mehr als am Dienstag.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 42,2 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. Im Landkreis Esslingen war der sogenannte Inzidenzwert mit 89,3 am höchsten. In Stuttgart ging er leicht auf 79,6 zurück. Über der kritischen Schwelle von 50 lagen auch der Alb-Donau-Kreis (51,2) die Landkreise Ludwigsburg (67,7), Schwäbisch Hall (54,4), Tübingen (66) sowie der Schwarzwald-Baar-Kreis (61,2). Auch die Städte Mannheim (58,3), Baden-Baden (54,4), Heilbronn (74,3) und Ulm (50,5) überschritten den Wert.

Kretschmann erwartet kritische Pandemiestufe - Maskenpflicht im Unterricht

Wegen dramatisch steigender Infektionszahlen steht Baden-Württemberg vor der Ausrufung der höchsten Corona-Alarmstufe - und vor weiteren Einschränkungen des Alltags. Ab kommender Woche gilt die Maskenpflicht an weiterführenden Schulen auch im Unterricht. "Die Erweiterung der Maskenpflicht ab Klasse 5 auf den Unterricht gilt ab einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von über 35", teilte eine Sprecherin des Kultusministeriums am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. "Wir werden heute die Schulen darüber informieren, dass dies dann ab kommenden Montag zu beachten ist."

Am Freitag lag die Inzidenz im Südwesten bei 42,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche. Im Landkreis Esslingen war dieser Wert mit 89,3 am höchsten.

Bislang galt die Maskenpflicht ab Klasse 5 und an weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg lediglich auf sogenannten Begegnungsflächen wie Schulfluren, Aula und Toiletten. An Grundschulen müssen weiterhin keine Masken getragen werden. Im Corona-Hotspot Stuttgart gilt bereits eine Maskenpflicht im Unterricht.

"Wenn die Zahlen so steigen wie jetzt in ganz Baden-Württemberg, müssen wir striktere Maßnahmen ergreifen", sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Freitag bei einer Veranstaltung des Städtetags. "Ich bin zuversichtlich, dass das die Schulen hinbekommen." Derzeit befänden sich gut 600 von 67 500 Klassen in Quarantäne. "Das verteilt sich gut."

"Das halte ich für konsequent", kommentierte die Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doro Moritz, die Maskenpflicht. Die Lüfterei in den Klassenzimmern funktioniere nicht wirklich. Man müsse jede weitere Maßnahme nutzen. Am wichtigsten sei aber Abstand. Moritz plädierte für einen Schichtbetrieb an den Schulen. So könnte beispielsweise im Tausch die halbe Klasse im Klassenzimmer lernen und die andere Hälfte den Unterricht digital verfolgen. Moritz sagte, sie denke nicht, dass man um eine erneute Einschränkung des Präsenzunterrichts herumkomme.

Die Landesregierung hatte im September ein dreistufiges Alarm-System im Kampf gegen eine zweite Corona-Welle eingeführt. Entscheidend für die Einstufung dabei ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz. Aber auch andere Faktoren spielen bei der Bewertung eine Rolle, etwa die absoluten Infektionszahlen, die Zahl der Tests oder der Reproduktionswert (R-Wert), der angibt, wie viele Menschen ein Erkrankter im Schnitt mit dem Virus ansteckt.

Vergangene Woche wurde die "Anstiegsphase" ausgerufen, in der Ausbrüche zunehmen, Landkreisgrenzen überschreiten und zunehmend nicht mehr nachzuvollziehen sind. Diese Stufe 2 wird begleitet von verschärften Kontrollen und Appellen.

Die dritte, kritische Phase beinhaltet weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens - unter anderem die landesweite Maskenpflicht im Unterricht. Sie gilt vor allem ab einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von 35 Fällen auf 100 000 Einwohner. Dann besteht ein starker, möglicherweise exponentieller Anstieg der Fallzahlen mit diffusen, häufig nicht mehr nachvollziehbaren Infektionsketten.

Nach dem Konzept der Landesregierung soll dann im Einzelhandel die Anzahl der Personen pro Verkaufsstelle eingeschränkt werden. In der Gastronomie könnten dann der Ausschank von Alkohol eingeschränkt und der Betrieb auf Außenbereiche beschränkt werden. Veranstaltungen und Kontaktmöglichkeiten sollen eingeschränkt, Hygienemaßnahmen sowie Sanktionen bei Verstößen ausgeweitet werden. Die Regelversorgung in Krankenhäusern soll auf das Nötigste beschränkt werden. Mit diesen Maßnahmen soll ein allgemeiner Lockdown - die Schließung von Schulen und Betrieben - möglichst vermieden werden.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann kündigte am Freitag an, dass die Bürger damit rechnen müssten, dass spätestens am Montag die dritte Pandemiestufe ausgerufen werde. Wenn es so weitergehe, werde Baden-Württemberg am Wochenende bei mehr als 50 Neuinfektionen per 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche liegen, sagte der Grünen-Politiker bei der Hauptversammlung des Städtetags Baden-Württemberg, die per Videokonferenz stattfand.

Die SPD vermisst allerdings Konsequenz im Krisenmanagement der Landesregierung. "Die meisten Inhalte des Landeskonzepts zur zweiten Stufe stehen bisher nur auf dem Papier", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch. "Daher habe ich die Befürchtung, dass es bei der dritten Stufe auch nicht anders wird. Aber die zweite Welle lässt sich nicht nur wegappellieren."

Kretschmann appellierte am Freitag erneut an die Bevölkerung. "Wir können die Welle nur dann brechen, wenn wir jetzt handeln." Mehr denn je komme es auf die Eigenverantwortung der Menschen an. Wenn die Infektions-Dynamik nicht gebrochen werde, werde es selbstverständlich auch keine Weihnachtsmärkte geben, sagte Kretschmann.

Im Streit um Beherbergungsverbote und das Krisenmanagement von Bund und Ländern machte sich Kretschmann für den Föderalismus stark und forderte ein Ende der "Debatte um Kleinstaaterei". In Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern gebe es eben vergleichsweise niedrige Infektionszahlen. "Die müssen doch nicht dieselben Regeln machen wie wir." Mit dem Föderalismus sei man gut gefahren verglichen mit den Nachbarländern Deutschlands.

Update: Freitag, 16. Oktober 2020, 19 Uhr


Maskenpflicht auch im Schulunterricht

Stuttgart. (RNZ) Nachdem in Baden-Württemberg am Donnerstag der Inzidenzwert von 35 überschritten wurde, gilt künftig für Schüler ab Klasse 5 auch im Unterricht Maskenpflicht. Bisher musste nur auf den "Begegnungsflächen" wie Fluren und Schulhof die Maske getragen werden. Über eine entsprechende Verordnung informierte das Kultusministerium am frühen Nachmittag, am Abend meldete das Landesgesundheitsamt eine Inzidenz von 38,0. Grundschüler sind von dieser Regelung ausgenommen. Ab wann die Pflicht tatsächlich gilt, war nicht ganz klar – laut Kultusministerium soll erst offiziell die "Pandemiestufe 3" ausgerufen werden. Das dürfte spätestens Freitag der Fall sein - hier unser ausführlicher Bericht.

Mannheimer Inzidenzwert bei 56,7

Damit wird die Quadratestadt zum Corona-Hotspot. In Privaträumen dürfen sich maximal zehn Personen aus zwei Hausständen treffen, auch im öffentlichen Raum liegt die Obergrenze bei zehn. Die Sperrstunde für Gaststätten wird auf 23 Uhr vorverlegt, Clubs und Bars müssen ganz schließen.

Polizei-Gewerkschaft hält neue Corona-Regeln für nicht kontrollierbar

Stuttgart. (dpa) Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält die von Bund und Ländern vereinbarten Corona-Regeln für nicht umsetzbar. GdP-Landeschef Hans-Jürgen Kirstein sagte dem Südwestrundfunk am Donnerstag: "Die Vorschriften, wie sie jetzt angekündigt worden sind, sind gar nicht kontrollierbar, zumindest nicht flächendeckend für Baden-Württemberg." Zum einen fehle das Personal, zum anderen könnten sich die Bestimmungen von Ort zu Ort ändern. Die Polizisten müssten sich deshalb jedes Mal tagesaktuell informieren, was im Schichtdienst kaum leistbar sei.

Vor allem die Kontrolle privater Feiern hält Kirstein für problematisch: "Ich halte es rechtlich für bedenklich und glaube auch, dass sowohl die Bundesregierung wie auch die Landesregierung gut daran tun, sich hier rechtlich ein Feedback zu holen." Nach Auffassung des GdP-Landesvorsitzenden ist es nicht einfach möglich, "in eine Geburtstagsfeier hereinzuschneien und nach der Corona-Verordnung zu kontrollieren". Dafür brauche es konkrete Anlässe.

Schon jetzt sei die baden-württembergische Polizei durch die Sonderkontrollen ausgelastet: "Die sind schon intensiv, und ich glaube, dass es auch wieder intensiver wird, sobald es in der kälteren Jahreszeit auch noch schlimmer wird." Kirstein geht davon aus, dass stärker als bisher an die Vernunft der Menschen appelliert werden müsse. Vorgaben hätten nur dann Sinn, wenn die Menschen sie auch verstünden.

Beherbergungsverbot gekippt - Kläger fahren gleich in Urlaub

Der Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg hat mit Beschluss vom Donnerstag einem Eilantrag gegen das Beherbergungsverbot in dem Bundesland stattgegeben. Dieses gilt bislang für Gäste aus deutschen Regionen, in denen 50 oder mehr neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen registriert wurden. Die Antragsteller kommen aus dem Kreis Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen, der über dieser Marke liegt. Sie hatten einen Urlaub im Kreis Ravensburg gebucht.

Das Beherbergungsverbot ist in Baden-Württemberg damit vorläufig mit sofortiger Wirkung außer Vollzug gesetzt, wie das Gericht am Donnerstag in Mannheim mitteilte. Es können keine Rechtsmittel eingelegt werden.

Das Gericht sah den Einschnitt in das Grundrecht auf Freizügigkeit als unverhältnismäßig an. Das Land habe auch nicht darlegen können, dass Hotels und Pensionen "Treiber" des Infektionsgeschehens seien, so dass drastische Maßnahmen nötig seien. Es sei den Antragstellern auch nicht zumutbar, bis zu 48 Stunden vor Ankunft genommene negative Corona-Tests vorzulegen. Man könne nicht gewährleisten, dass Reisende in so kurzer Zeit einen Corona-Test erlangen könnten.

Anwältin: Familie aus NRW fährt nach Gerichtserfolg in Urlaub

Die Familie, die per Eilantrag vor dem Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg das dortige Beherbergungsverbot gekippt hat, tritt nun ihren Urlaub im Kreis Ravensburg an. Das sagte die Anwältin der Familie, Elisabeth Rahe, der Deutschen Presse-Agentur. Die Familie sei bei dem Urlaub in einer Ferienwohnung unter sich und in keinem Hotel, betonte die Anwältin.

Die Antragsteller hatten laut Gericht für die Zeit vom 16. Oktober 2020 bis zum 23. Oktober 2020 einen Urlaub im Kreis Ravensburg gebucht. Am 10. Oktober 2020 wurde im Kreis Recklinghausen, in dem die Familie wohnt, der Neuinfektions-Wert von 50 überschritten. Damit gilt der Kreis seitdem als Risikogebiet.

Die Urlauber aus NRW argumentierten gegenüber dem Gericht unter anderem, die Vorlage eines negativen Corona-Tests diskriminiere Gäste aus Regionen mit schlechten Testkapazitäten und Familien. Sie hätten es nicht geschafft, ein Testergebnis innerhalb von weniger als 72 Stunden zu erlangen - wobei es nur 48 Stunden alt sein darf. Weiterhin müsse der Test privat bezahlt werden und belaste die Antragsteller mit ihren drei Kindern erheblich.

Kretschmann mahnt trotzdem Reiseverzicht an

Auch nach dem Aus für das Beherbergungsverbot im Südwesten sollten die Menschen aus Corona-Risikogebieten nach Ansicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nur unbedingt notwendige Reisen machen. Das Verbot werde aufgehoben, sagte er nach einer entsprechenden Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes (VGH) am Donnerstag. Es gebe in diesem Punkt unterschiedliche Sichtweisen von Exekutive und Judikative - die rechtsprechende Gewalt habe im Rechtsstaat das letzte Wort. Der VGH sieht den Eingriff, der dem Gastgewerbe die Aufnahme von Gästen aus Hochrisikogebieten ohne aktuelles Corona-Test-Ergebnis untersagt, als unverhältnismäßig und verfassungswidrig an.

Der Regierungschef betonte hingegen, Hotels gehörten sicherlich nicht zu den Treibern der Infektion. "Aber das Virus verbreitet sich nun mal auch durch Reisen. So kam es ja aus China in die ganze Welt und zum Beispiel im März aus Ischgl zu uns nach Baden-Württemberg."

Touristische Reisen gehörten zum Angenehmen, nicht zum Notwendigen. "Deshalb hatten wir uns, wie viele andere Länder auch, zu einem Beherbergungsverbot entschieden - und wir hätten Geschäfts- und Dienstreisen als notwendige Reisen davon ausgenommen."

Menschen, die auf nicht erforderliche Reisen verzichteten, trügen dazu bei, das Virus wieder einzudämmen und Möglichkeiten der Verbreitung zu unterbinden. Kretschmann: "Da sind wir alle gefordert. Denn steigen die Zahlen weiter, dann werden die Maßnahmen nur umso härter."

26 neue Fälle in der Region

Heidelberg. (pol/mare) Das Landratsamt meldet am Donnerstag 26 neue Corona-Fälle in der Region. 18 Menschen haben sich demnach im Rhein-Neckar-Kreis neu mit Covid-19 infiziert. In Heidelberg gibt es acht neue Infektionen. Die 7-Tage-Inzidenz im Kreis beträgt 30,3, in Heidelberg steht sie genau auf der kritischen Vorwarnstufe 35.

967 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

Stuttgart. (dpa-lsw) Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg nimmt weiter deutlich zu. Im Vergleich zum Vortag kamen 967 hinzu, wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag mitteilte. Damit liegt die Zahl der bestätigten Fälle nun bei 57.442 (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg um 1 auf 1920. Als genesen gelten laut Behörde 47.426 Menschen - 358 mehr als am Dienstag.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 38 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. Da damit nun die Schwelle von 35 landesweit überschritten sei, sei voraussichtlich in den kommenden Tagen mit der Ausrufung der Pandemiestufe 3 zu rechnen, hieß es. Das ist die höchste Stufe in dem im September im Südwesten eingeführten dreistufigen Alarm-System.

In Stuttgart war der sogenannte Inzidenzwert mit 82,9 am höchsten. Auch der Landkreis Esslingen lag mit 82,4 deutlich über der kritischen Schwelle von 50.

Darüber liegen nun mit Mannheim (56,7), dem Schwarzwald-Baar-Kreis (56) und dem Landkreis Tübingen (63,4) noch drei weitere Regionen. Über dem Wert von 50 lagen weiterhin auch die Städte Heilbronn (58,5) und Baden-Baden (52,6) sowie die Landkreise Schwäbisch Hall (51,3) und Ludwigsburg (51,2).

Update: Donnerstag, 15. Oktober 2020, 13.03 Uhr


Tourismusminister Wolf: Müssen Beherbergungsverbot abschaffen

Stuttgart (dpa/lsw) - Tourismusminister Guido Wolf hat seine Kritik am Beherbergungsverbot nach dem Treffen von Bund und Ländern zu dem Thema bekräftigt. "In Baden-Württemberg ist uns kein Infektionsgeschehen durch Beherbergungen bekannt", sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Daher ist das Beherbergungsverbot nicht verhältnismäßig." Eine solche Belastung für Hoteliers wie für Reisende sei nicht zu rechtfertigen. "Wir können nicht für die Hotels einen Lockdown durch die Hintertür einführen, wenn wir wissen, dass diese Maßnahme wenig wirksam ist." Er habe auch Zweifel, ob die jetzige Regelung vor Gericht Bestand hätte. "Wir müssen das Beherbergungsverbot abschaffen und uns auf die Maßnahmen konzentrieren, die wirklich helfen, das Infektionsrisiko zu senken."

Eine Übernachtung in Hotels oder Gaststätten im Land ist Menschen aus Risikogebieten derzeit nur erlaubt, wenn man einen negativen Corona-Test vorlegen kann, der nicht älter als 48 Stunden ist. Als Risikogebiete gelten Städte oder Landkreise, in denen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100 000 Einwohner gab. Auf einen einheitlichen Kurs beim umstrittenen Beherbergungsverbot konnten sich Bund und Länder noch nicht einigen.

Auch Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) und CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart sprachen sich für eine Aussetzung des Beherbergungsverbots aus. "Das Verbot bringt praktisch nichts im Kampf gegen das Virus, stellt aber eine zusätzliche und unnötige Erschwernis für die Beherbergungsbranche und alle Geschäftsreisenden dar", sagte Reinhart.

Update: Donnerstag, 15. Oktober 2020, 09.07 Uhr


32 neue Fälle in der Region, 850 im Land

Heidelberg. (RNZ) Die Corona-Zahlen klettern immer weiter: Am Mittwoch wurden vom Landratsamt insgesamt 32 neue Fälle gemeldet. Demnach gibt es in den Kreis-Gemeinden 19 neue Infektionen. In Heidelberg sind 13 Menschen neu an dem Virus erkrankt. Die 7-TAge-INzidenz im Kreis beträgt 29,7, in Heidelberg steigt der Wert von 30,6 am Vortag auf nun 36,2. Damit ist die Vorwarnstufe von 35 erreicht.

Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg erhöhen sich um 850

In Baden-Württemberg hat sich die Zahl der neu mit dem Coronavirus Infizierten im Vergleich zum Vortag um 850 erhöht. Damit liegt die Zahl der bestätigten Fälle bei 56.475, teilte das Landesgesundheitsamt am Mittwoch mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen stieg um 10 auf 1919. Als genesen gelten laut der Behörde 47.068 Menschen - 342 Personen mehr als am Dienstag.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 34,5 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. In Stuttgart lag der Wert bei 71,4 und damit deutlich über der kritischen Schwelle von 50. Für den Landkreis Esslingen wurde am Dienstag eine Inzidenz von 80,2 angegeben.

Über dem Wert von 50 lagen auch die Städte Heilbronn (51,3) und Baden-Baden (52,6) sowie die Landkreise Schwäbisch Hall (50,3) und Ludwigsburg (51,2).

Stuttgart. (dpa/lsw) Mit neuen Regeln geht die Landeshauptstadt Stuttgart ab Mittwoch gegen die Ausbreitung des Coronavirus vor. Dazu gehört etwa eine Maskenpflicht in der Innenstadt. Sie gilt für Erwachsene aber auch für Kinder im Alter von mindestens sechs Jahren. Auch bei öffentlichen Veranstaltungen muss nun eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Wie es weiterhin in der aktuellen Allgemeinverfügung heißt, wird der nächtliche Straßenverkauf und Konsum von Alkohol an bestimmten Orten in der Stadt von Donnerstag bis Samstag verboten.

Am Samstag war der Wert von 50 Neuinfektionen in Stuttgart pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten worden. Am Montag lag der Wert bei 70. Um die Situation in den Griff zu bekommen, müssen Lehrer von Mittwoch an eine Mund-Nasen-Bedeckung in Klassenzimmern und anderen Räumen tragen. Schüler ab der fünften Klasse müssen ebenfalls Masken im Unterricht anziehen. Außerdem sollen die Unterrichtszeiten entzerrt werden: Schüler ab der achten Klasse beginnen mit dem Unterricht erst in der zweiten Schulstunde.

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) bekräftigte, die neue Allgemeinverfügung habe das Ziel, den Anstieg der Neuinfektionen wieder zu senken. "Nur so können wir Schulen, Kitas, Wirtschaft und Handel offenhalten. Nur so kann es gelingen, dass wieder alle Fälle durch das Gesundheitsamt nachvollzogen werden können", bekräftigte der Rathauschef. Gerade die Nachvollziehbarkeit der Infektionsketten sei entscheidend um gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorzugehen.

Indes regelt die neue Allgemeinverfügung auch Bereiche der Freizeitgestaltung. So dürfen Gaststätten weiterhin Alkohol ausschenken. Bei Feiern in privaten Räumen dürfen allerdings maximal zehn Personen zusammenkommen. Ist ein Saal oder ein Raum für eine Feier gemietet, dürfen nicht mehr als 25 Personen teilnehmen.

Bei öffentlichen Veranstaltungen müssen die Menschen außerdem im gesamten Stadtgebiet durchgängig eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Bei Fußballspielen sind von Mittwoch an nicht mehr als 200 Zuschauer zugelassen. Eine Ausnahmegenehmigung für die Teilnahme von 500 Zuschauern gilt bei den beiden Heimspielen der Stuttgarter Kickers am Mittwoch, 14. Oktober, und am Samstag, 17. Oktober. Die Stadt begründet das mit dem Umstand, dass die Tickets für die Spiele bereits verkauft waren.

Update: Mittwoch, 14. Oktober 2020, 18.02 Uhr


Neuinfektionen erhöhen sich um 700

Stuttgart. (dpa-lsw) In Baden-Württemberg hat sich die Zahl der neu mit dem Coronavirus Infizierten im Vergleich zum Vortag um 700 erhöht. Damit liegt die Zahl der bestätigten Fälle bei 55.625, teilte das Landesgesundheitsamt am Dienstag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen stieg um 6 auf 1909. Als genesen gelten laut der Behörde 46.726 Menschen - 264 Personen mehr als am Montag.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 32,3 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt. In Stuttgart lag der Wert fast unverändert bei 69,7 und damit weiter deutlich über der kritischen Schwelle von 50. Für den Landkreis Esslingen wurde am Dienstag eine Inzidenz von 77,6 angegeben.

Fünf Stadt- beziehungsweise Landkreise liegen mit mehr als 45 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern nur noch knapp unter dem kritischen Wert von 50. Am nächsten dran am Warnwert ist die Stadt Mannheim mit 48,3 Infizierten pro 100.000 Einwohner.

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Stuttgart hat sich die Zahl der Infizierten auf 49 erhöht. 31 Bewohner und 18 Mitarbeiter sind positiv auf das Virus getestet worden, wie ein Stadtsprecher am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Alle Bewohner und Mitarbeiter seien getestet worden. Es liegen aber noch nicht alle Ergebnisse vor. 

Vier Bewohner werden den Angaben zufolge stationär in einer Klinik behandelt. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, seien nicht betroffene Teile der Einrichtung abgesondert worden. Zudem erließ das Heim ein vorübergehendes Besuchsverbot. 

Rhein-Neckar-Kreis vermeldet Corona-Toten

Heidelberg. (RNZ) Im Rhein-Neckar-Kreis wurde ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus bestätigt. Wie das Gesundheitsamt mitteilt, handelt es sich dabei um einen über 70 Jahren alten Mann aus dem Rhein-Neckar-Kreis, der am Samstag, 10. Oktober, in einer Klinik in Heidelberg verstarb. Es ist der 42. Tote seit Ausbruch der Pandemie im Kreis.

Die Infektionszahlen stiegen im Vergleich zum Vortag weiter an. Im Rhein-Neckar-Kreis waren es 22 neue Fälle (177 aktive Fälle) und im Heidelberger Stadtgebiet 7 neue Fälle (59).

Update: Dienstag, 13. Oktober 2020, 13 Uhr


Gastgewerbe: Beherbergungsverbot ist unsinnig und unpraktikabel

Stuttgart. (dpa) Das Gastgewerbe im Südwesten findet das Beherbergungsverbot für Menschen aus Risikogebieten unsinnig, unpraktikabel und unverhältnismäßig. Damit werde eine bereits gebeutelte Branche massiv geschädigt, sagte ein Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Baden-Württemberg am Dienstag in Stuttgart. "Das was noch funktioniert, wird nun auch noch kaputt gemacht - das ist ein Lockdown durch die Hintertür".

Es sei nicht einzusehen, dass Menschen aus Risikogebieten sich in anderen Orten den ganzen Tag aufhalten, aber nicht im Hotel übernachten dürften. Zudem seien Hotelübernachtungen bislang nicht als Ansteckungsherde bekannt geworden und es sei nicht untersagt, etwa bei Freunden zu schlafen. Der Verband lehnt auch die Verpflichtung des Hoteliers ab, die Herkunft seiner Gäste zu kontrollieren.

Wichtige Fragen seien ungelöst, betonte der Sprecher. Ungeklärt sei etwa, wie der Hotelier mit einem Gast aus einem Gebiet umgehen soll, wo erst am Anreisetag der kritische Wert überschritten wird. "Soll er ihn dann unter die Brücke schicken?"

Eine Übernachtung in Hotels oder Pensionen im Land ist Menschen aus Risikogebieten derzeit nur erlaubt, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist. Als Risikogebiete gelten Städte oder Landkreise, in denen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100 000 Einwohner gab.

Update: Dienstag, 13. Oktober 2020, 12.30 Uhr


28 neue Fälle im Kreis und in Heidelberg

Heidelberg. (RNZ) Für die Region hat das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises am Montag 28 neue Corona-Fälle gemeldet. Während es in den Kreis-Gemeinden 15 Neuinfektionen gibt, haben sich in Heidelberg 13 Menschen mit Covid-19 angesteckt. Somit gibt es aktuell 167 aktive Fälle im Kreis und 55 in Heidelberg. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis bei 25,6 und in Heidelberg bei 29,3. Die Stadt bereitet sich daher darauf vor, auf dem Bismarckplatz und in der Hauptstraße die Maskenpflicht einzuführen.

595 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg ist am Montag im Vergleich zum Vortag um 595 gestiegen. Insgesamt gebe es im Land nun 54.925 bestätigte Fälle, teilte das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg am Montag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen ist um zwei auf 1903 gestiegen. Die Zahl der Genesenen gab das Landesgesundheitsamt mit 46.462 an.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 31,5 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt - in Stuttgart lag der Wert bei 70 und damit deutlich über der kritischen Schwelle von 50. Für den Landkreis Esslingen wurde am Montag sogar eine Inzidenz von 76,6 angegeben.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg ist am Montag im Vergleich zum Vortag um 595 gestiegen. Insgesamt gebe es im Land nun 54.925 bestätigte Fälle, teilte das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg am Montag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen ist um zwei auf 1903 gestiegen. Die Zahl der Genesenen gab das Landesgesundheitsamt mit 46.462 an.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 31,5 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt - in Stuttgart lag der Wert bei 70 und damit deutlich über der kritischen Schwelle von 50. Für den Landkreis Esslingen wurde am Montag sogar eine Inzidenz von 76,6 angegeben.

Stuttgart im Fokus des Corona-Infektionsgeschehens im Land

In einem Altenheim in Stuttgart ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. In der Einrichtung seien 30 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, sagte ein Sprecher der Stadt am Montag auf Anfrage. Unter den Infizierten seien zahlreiche Mitarbeiter und einige Bewohner. Weitere Details blieben zunächst offen. 

Beim Blick auf das Infektionsgeschehen in Baden-Württemberg rückt die Landeshauptstadt immer mehr in den Fokus. In Stuttgart war am Samstag der Wert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten worden. Am Montag lag der Wert bei 70. Die Stadtverwaltung zog angesichts der Lage die Notbremse, am Mittwoch sollen strengere Regeln in Kraft treten. So wird etwa in der Innenstadt das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend. Zuerst hatte die "Stuttgarter Zeitung" über den Ausbruch berichtet.

In den vergangenen Wochen hatte es im Land immer wieder Corona-Ausbrüche in Senioren- und Pflegeheimen gegeben, etwa im Kreis Karlsruhe. In einer Einrichtung in Bad Schönborn wurden sieben Bewohner und vier Mitarbeiter positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet. In einem Heim in Marxzell sind derzeit 34 Bewohner und zwölf Mitarbeiter infiziert. Ein Bewohner starb. Wie es zu den Ausbrüchen kommen konnte, war am Montag weiter unklar.

Neben Stuttgart ist der Kreis Esslingen der "Hotspot" im Land. Dort lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag bei 74,4. Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen im ganzen Land stieg am Sonntag im Vergleich zum Vortag um 477 auf 54.330 Fälle. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus nahm nicht zu, sie liegt bei 1901.

Update: Montag, 12. Oktober 2020, 18.20 Uhr


Bordelle und Laufhäuser dürfen wieder öffnen

Stuttgart. (dpa) Viele Bordelle und Laufhäuser in Baden-Württemberg können nach dem coronabedingten Verbot von Prostitution nun wohl wieder öffnen. Die Landesregierung hat dafür die Coronaverordnung geändert. Sie sollte noch am Sonntag verkündet werden. Die wichtigsten Punkte daraus: Nur 1:1-Prostitution ist erlaubt. Das heißt kein Gruppensex, sondern eine Prostituierte und ein Freier dürfen in einem Raum Sex haben. Ferner ist ein Mund-Nasen-Schutz Pflicht und der Kunde muss seine Kontaktdaten hinterlassen. Die Coronaverordnung ist laut dem Sozialministerium aber nur bindend für Kommunen, die nicht per Allgemeinverfügung ein komplettes Prostitutionsverbot ausgesprochen hätten.

Daria Oniér, Stuttgarter Sprecherin des Bundesverbands sexuelle Dienstleistungen (BSD), ist froh. "Ganz große Klasse, dass wir wieder öffnen dürfen. Aber mal schauen wie die Umsetzung in Stuttgart wird.". Sieben Monate nicht arbeiten zu dürfen, sei ein Desaster gewesen. "Die meisten Sexarbeiterinnen wie ich arbeiten als selbstständige Unternehmerinnen. Dafür gab es drei Monate Soforthilfe. Aber ich bin auch gemeldet und habe eine Steuernummer", sagt die 42-Jährige, die seit acht Jahren unter anderem Tantra-Massagen und Sexualassistenz für Menschen mit Behinderungen anbietet. "Wer aber nicht gemeldet war, ist in die Illegalität abgerutscht. Preise wurden gedrückt, Hygienemaßnahmen gab es da auch nicht."

477 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg ist am Sonntag im Vergleich zum Vortag um 477 gestiegen. Insgesamt gebe es im Land nun 54.330 bestätigte Fälle, teilte das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg am Sonntag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen liegt weiter bei 1901. Die Zahl der Genesenen gab das Landesgesundheitsamt mit 46.295 an.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 28,6 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt - in Stuttgart lag der Wert bei 55,8 und damit über der kritischen Schwelle von 50. Für den Landkreis Esslingen wurde am Sonntag sogar eine Inzidenz von 74,4 angegeben.

Update: Sonntag, 11. Oktober 2020, 16.06 Uhr


Stuttgart (dpa/lsw) - Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat in eindringlichen Worten die Bürger zur Einhaltung der Corona-Regeln aufgefordert. "Überlegen Sie es sich, ob die nächste Feier oder Party wirklich sein muss", sagte der Grünen-Politiker in einer vorab verbreiteten Ansprache, die er am Freitag im "SWR" vorlesen wollte. "Und meiden Sie große Gruppen oder Gedränge." Freiheit gebe es nicht ohne Verantwortung.

"Und das bedeutet, dass wir in der Pandemie auch mal etwas lassen sollten, obwohl es erlaubt ist." Nach mehr als einem halben Jahr mit Corona seien viele Pandemie-müde geworden. Er rief die Bürger auf, trotzdem vorsichtig zu bleiben. "Wir stehen an einer Wegscheide", sagte er. "Lassen Sie uns nun auch die zweite Corona-Welle gemeinsam brechen."

Update: Freitag, 9. Oktober 2020, 17.06 Uhr


32 neue Fälle im Kreis und in Heidelberg

Heidelberg. (RNZ) Die Corona-Zahlen in der Region steigen weiter. Laut Mitteilung des Landratsamtes gibt es bis Freitagnachmittag 32 neue Fälle in der Region. 25 davon verteilen sich auf Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis, sieben neue Fälle wurden in Heidelberg registriert. Damit gibt es aktuell 199 Infizierte in den Kreis-Gemeinden und 42 in Heidelberg.

Großteil der Intensivbetten im Land ist belegt

Stuttgart. (dpa/lsw) In Baden-Württemberg sind derzeit (Stand: 9. Oktober, 11 Uhr) 2326 von 3221 verfügbaren Intensivbetten belegt. Zudem besteht eine Notfallreserve von 1528 zu

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