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Hirschberg: Was für die Erweiterung des Gewerbeparks spricht

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		Hirschberg:  Was für die Erweiterung des Gewerbeparks spricht

Von Stefan Zeeh

Hirschberg. Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag hatten die Vertreter der "Initiative Bürgerbegehren" Gelegenheit zu erläutern, warum sie gegen eine Erweiterung des Hirschberger Gewerbeparks sind. Die Gegenseite kam damals nicht zu Wort. Deshalb schilderten bei einem Pressegespräch am Donnerstag die Fraktionsvorsitzenden von CDU, FDP und Freien Wählern, weshalb aus ihrer Sicht eine Erweiterung des Gewerbeparks um zehn Hektar notwendig ist.

"Wir sind darauf angewiesen, die Gemeinde auf solidere Beine zu stellen", ging Christian Würz (CDU) sogleich auf die Gründe ein. So habe die Gemeinde in den kommenden Jahren zahlreiche mit hohen Kosten verbundene Aufgaben vor sich. Dazu zähle nicht nur der Neubau des evangelischen Kindergartens, sondern auch die Sanierung der anderen beiden in der Gemeinde von kirchlichen Trägern betrieben Kindertagesstätten. Ebenso müsste die Grundschule Großsachsen erweitert werden, und die gemeindeeigenen Gebäude, darunter auch die Sporthallen, seien zu erhalten. "Ohne zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen bliebe uns nur eine Erhöhung der Grundsteuer", sagte Würz. Er wies damit auf eine Alternative hin, die die Einwohner der Gemeinde aber finanziell belasten würde.

Bei den Einnahmen durch die Erweiterung des Gewerbeparks dürfe man nicht nur die Gewerbesteuer selbst sehen, fand der CDU-Fraktionsvorsitzende. Über die Grund- oder die Umsatzsteuer, die über die Schlüsselzuweisungen des Landes an die Gemeinde fließen, würden weitere Einnahmen generiert. Zudem schaffe ein Gewerbegebiet Arbeitsplätze in der Gemeinde, wie Werner Volk (Freie Wähler) anhand einiger historischer Daten belegte. "Bevor das heutige Gewerbegebiet entstand, wanderten einige Firmen aus Hirschberg nach Heddesheim ab, da sie hier keinen Platz für eine Erweiterung ihres Betriebs hatten", wusste Volk. Das sei der Auslöser gewesen, um mit den Planungen für den Gewerbepark zu beginnen.

Anhand der Zahl der Beschäftigten in der Gemeinde ließe sich dies gut nachverfolgen. Im Jahr 1999 waren etwas mehr als 1000 Menschen in Hirschberg in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen. Zwei Jahre später waren es aber nur noch 877. Als sich dann die ersten Firmen im Gewerbegebiet ansiedelten, stieg die Zahl der Beschäftigten rasch wieder über die 1000er Marke und lag im Jahr 2019 bei knapp über 4000. "Von diesen sind mindestens 2500 durch das Gewerbegebiet nach Hirschberg gekommen", schätzte Volk. Auch die oftmals aufgestellte Behauptung, ein Gewerbegebiet koste der Gemeinde mehr, als sie dadurch einnehme, konnte Volk nicht nachvollziehen. "Die Gemeinde hat damals kein Geld für das Gewerbegebiet ausgegeben", erklärte er. Einzig den Bebauungsplan habe die Gemeinde aufgestellt. Die Grundstücke habe der Projektentwickler gekauft, für deren Erschließung gesorgt und sie anschließend an die Firmen weiter verkauft. Derart könnte man auch bei der Erweiterung des Gewerbegebiets vorgehen.

Auf die von der Bürgerinitiative in der Gemeinderatssitzung genannte Zahl von zehn Prozent aller Hirschberger Unternehmen, die in das Gewerbegebiet in den vergangenen Jahren umgesiedelt seien, ging Oliver Reisig (FDP) ein. Tatsächlich seien einige Unternehmen aus dem Dorf ins Gewerbegebiet gezogen. Den Begriff "Hirschberger Unternehmen" wollte er aber nicht auf diese "Alteingesessenen" beschränkt sehen. So seien für ihn alle Firmen, die in den letzten Jahrzehnten von außen ins Gewerbegebiet gezogen sind, "Hirschberger Unternehmen", da sie sich zu der Gemeinde bekennen.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende gestand jedoch ein, dass es einen zu großen Flächenverbrauch in Deutschland gibt. Das könne aber nicht Hirschberg lösen, sondern nur eine überregionale Flächenplanung. Denn die Gemeinde habe keine andere Möglichkeit als weitere Gewerbeflächen auszuweisen, wenn in der Umgebung alle Kommunen dies tun und Unternehmen darüber nachdenken, aus Hirschberg dorthin abzuwandern.

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