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Gemeinderat Billigheim: Neubau ist günstiger als Sanierung

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		Gemeinderat Billigheim:  Neubau ist günstiger als Sanierung

Von Brunhild Wössner

Billigheim. Bei der Gemeinderatssitzung in Billigheim stimmte das Gremium einstimmig für den Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan Reutäcker im Ortsteil Waldmühlbach. Im Anschluss erläuterte Dipl.-Ing. Siegfried Gerst vom Erschließungsträger Gerst Ingenieure (Mühlacker) die letzten Änderungen, die das Neubaugebiet mit 33 Bauplätzen betreffen. Auf Bürgermeister Martin Dibliks Nachfrage teilte Gerst den Räten mit, dass er auch mit den Bauplatzerschließungen im Ortsteil Allfeld befasst sei und wahrscheinlich im Zuge der nächsten Ratssitzung diesbezüglich einen ersten Planungsentwurf vorlegen werde.

Etwas mehr Zeit in Anspruch nahm der Tagesordnungspunkt "Ertüchtigung der Abwasserpumpwerke Assulzerhof, Selbacherhof, Eichhof, Gänslacherhof, Schmelzenhof und Talhöfe". Mit diesen rund 30 Jahren alten Pumpwerken gab es in den letzten Jahren immer wieder Probleme. Das Ingenieurbüro Sack & Partner (Adelsheim) wurde beauftragt, Sanierungsmöglichkeiten zu untersuchen. Ein Begehungstermin vor Ort ergab, dass eine Sanierung nicht wirtschaftlich sei, da die Grundsubstanz der vorhandenen Pumpenschächte zu schlecht sei. Am wirtschaftlichsten stelle sich ein Ersatzneubau mit Tauchmotorpumpen dar.

Das Projekt soll von 2021 bis 2023 andauern und rund 645.000 Euro kosten. Fördermöglichkeiten gebe es keine, so der Vertreter des Ingenieurbüros, da es sich, auch wenn es anders klinge, um keinen Neubau, sondern baurechtlich um eine Sanierung handle. Der Rat beauftragte die Verwaltung, die weiteren Planungen an das Ingenieurbüro zu vergeben.

Mit Pumpen ging es auch weiter, nämlich mit der gemeinsamen Außenliegerentwässerung Billigheim-Elztal-Schefflenz. Dort muss die Abwasserdruckleitung gereinigt werden. 2008 war diese in Betrieb genommen worden und im Mai 2020 kam es zur Betriebsstörung auf Gemarkung Auerbach. Die Pumpstationen schalteten sich nicht mehr ab, und die Leitungen mussten frei gespült werden. Auf Nachfrage beim Planungsbüro Mohn wurde mitgeteilt, dass die Abwasserleitungen durch einen sogenannten "Molch" gereinigt werden müssten. Aufgrund der vorhandenen baulichen Gegebenheiten müssen deshalb drei weitere Spülschächte eingebaut werden. Die Kostenschätzungen dafür belaufen sich auf ca. 26.000 Euro, für die Molchreinigung kommen 15.000 Euro dazu. Die Maßnahme soll 2021 in Angriff genommen werden.

In der ursprünglichen Vereinbarung zwischen den Gemeinden Billigheim, Elztal und Schefflenz sind diesbezüglich keine Abreden über die Instandsetzungsmaßnahmen und deren Finanzierung geregelt. Auf der Grundlage des bestehenden Kostenteilungsschlüssels zwischen den Gemeinden beschloss der Gemeinderat einstimmig, eine Ergänzung der bestehenden Vereinbarung abzuschließen und den Auftrag an das Büro Mohn und die ausführenden Firmen zu vergeben.

Gleich mehrere Auftragsvergaben betrafen den Neubau des Kindergartens Billigheim. Pflanzarbeiten gingen für rund 40.000 Euro an die Firma Mackmull (Elztal). Mit Schreinerarbeiten auf der Dachterrasse wird für knapp 84.000 Euro die Firma Holzbau Hennrich (Billigheim) beauftragt. Da das Ausschreibungsergebnis die ursprünglichen Kostenberechnungen übersteigt, beschloss der Gemeinderat die Vergabe hier mit dem Zusatz "vorbehaltlich der geänderten Ausführung". Die Ausschreibung der vorgehängten Fassade wurde komplett aufgehoben und soll stattdessen freihändig vergeben werden. Grund war, dass das einzige eingereichte Angebot rund 68 Prozent über der ursprünglichen Kostenberechnung von rund 38.000 Euro lag.

Bei der Prüfung durch das Architekturbüro Huber (Billigheim) wurde festgestellt, dass ein Großteil der ausgewiesenen Angebotspreise auffällig hoch war. Die Auftragsvergabe von Zaunarbeiten an die Firma Tor- und Zaunbau Haller (Mosbach) mit knapp 25.000 Euro, die Tiefbau- und landschaftspflegerischen Leistungen mit ca. 94.000 Euro an die Firma Meny Bau (Mosbach) sowie eine Auftragsvergabe an Küchen Ludwig (Mosbach) mit rund 35.000 Euro wurden durchgewunken.

Jochen Lutz, Forstrevierleiter Billigheim, stellte den Waldbewirtschaftungsplan 2021 vor, der beschlossen wurde. Bei einem vorgesehenen Einschlag von rund 6600 Festmetern sieht dieser einen Zuschussbedarf von ca. 1600 Euro vor. Die voraussichtlichen Einnahmen belaufen sich auf über 366.000 Euro. Diesen stehen Ausgaben in Höhe von knapp 368.000 Euro gegenüber. Der Brennholzpreis bleibt wie im Vorjahr für langes Holz bei 55 Euro je Festmeter. Aufgrund des geringen Niederschlags stünden die Bäume unter extremem "Trockenstress", erläuterte Lutz. Das sorge u. a. für erhöhten Schädlingsbefall und schadhaftes Holz.

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