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Hirschberg: Einig war man sich nur bei Hallensanierung

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		Hirschberg:  Einig war man sich nur bei Hallensanierung

Von Stefan Zeeh

Hirschberg. In Babylon war es nach biblischer Überlieferung nur das Sprachgewirr, das den Bau des dortigen Turms verhinderte. Etwas komplizierter ist die Situation in Hirschberg, die dafür sorgt, dass weder die Sanierung der beiden Sporthallen so richtig voranschreitet, noch es konkrete Pläne zum Bau eines Bürger- oder Kulturhauses gibt.

Da ist einerseits die Vielzahl an Wünschen und Anforderungen, die mit einer Hallensanierung beziehungsweise einem Neubau einhergehen, andererseits fehlen der Gemeinde die finanziellen Mittel für eine Lösung, die zumindest die meisten Ansprüche erfüllt. Dabei "besteht seit Langem Handlungsbedarf", wie Bürgermeister Ralf Gänshirt bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag feststellte.

Um die Sache voranzutreiben, hatte der Gemeinderat im vergangenen Jahr eine Hallenkommission eingesetzt. Deren Ergebnisse stellten die beiden Architekten Bernd Kopp und Ulrich Schulz vor. Danach werden etwa alle bisher diskutierten Varianten nicht weiter verfolgt, die dazu führen, dass es am Ende vier Spielfelder gibt. Ebenso finden Varianten keine Berücksichtigung, die Fitnessräume oder einen Gastronomiebetrieb in einem möglichen Neubau beinhalten.

Für die Grundsanierung der Heinrich-Beck-Halle (HBH) setzt Bernd Kopp Kosten von 2,35 Millionen Euro an. Will man die Halle gleichzeitig noch tauglich für die Zweite Bundesliga machen, kommen noch mal rund 300.000 Euro dazu. Die Sanierung der Sachsenhalle (SH) wird rund 950.000 Euro kosten. Für einen Anbau an die SH, mit dem ein drittes Spielfeld geschaffen wird, veranschlagt Kopp Kosten von 4,1 bis 4,9 Millionen Euro.

Der von verschiedenen Vereinen geäußerte Wunsch, Räume für kulturelle Veranstaltungen zu schaffen, könnte etwa durch einen Anbau an die Nordseite der HBH gelöst werden. Ein solches Kulturhaus würde rund sechs Millionen Euro kosten. Dadurch würde ein neuer Platz zwischen evangelischem Kindergarten und dem Kulturhaus entstehen, wie Schulz anmerkte. Wollte man jedoch aus der HBH eine Trainingshalle mit Kulturbühne machen, wäre ein Neubau einer Sporthalle für rund 4,8 Millionen Euro auf der "grünen Wiese" unumgänglich.

"Wir sind in der Verantwortung für unsere kommunalen Gebäude", wies Gänshirt auf die Dringlichkeit der Sanierung der beiden Hallen hin. "Noch dieses Jahr sollten wir die Sanierung des Hallenbodens in der Heinrich-Beck-Halle planen, damit dieser im kommenden Jahr erneuert werden kann", präsentierte Alexander May (Freie Wähler) dazu einen Zeitplan. Die Erneuerung des Bodens sei unbedingt anzugehen, da dieser durchbrechen könnte und dann der Sportbetrieb in der HBH eingestellt werden müsste. Die Erweiterung der SH sah May als nächsten Schritt an, bevor auf der "grünen Wiese" eine neue Sporthalle gebaut werden könne und die HBH zur Trainingshalle und Kulturbühne umgestaltet werde.

Auch die anderen Gemeinderatsfraktionen sahen die Notwendigkeit einer Grundsanierung der beiden Hallen. Oliver Reisig (FDP) konnte sich allerdings mit der Lösung von May, die auf vier Spielfelder hinausläuft, nicht anfreunden. Er schlug vor, ein Kulturhaus in Leutershausen oder Großsachsen zu schaffen.

Jürgen Steinle (GLH) wies darauf hin, dass mit der Grundsanierung der Hallen keine energetische Gebäudesanierung verbunden sei. Diese würde noch weitere Kosten verursachen. Daher sprach er sich für eine Lösung mit einem Anbau an der SH aus. Für die Kultur gebe es noch Möglichkeiten an anderer Stelle im Ort. Matthias Dallinger (CDU) sah zudem ein Problem in der zeitlichen Verknüpfung der Hallensanierung mit der Schaffung von Räumen für die Kultur. Erst sollte man die Hallenproblematik angehen und dann für die Kultur innerörtlich etwas finden.

Eine innerörtliche Lösung für kulturelle Veranstaltungen präferierte auch Eva-Marie Pfefferle (SPD), wobei sie darauf verwies, dass Veranstaltungen in der Aula der Martin-Stöhr-Schule wegen der zunehmenden Auflagen, etwa bezüglich des Brandschutzes, immer schwerer machbar seien. Für eine zeitnahe Umsetzung von Hallensanierung, Neubau und Schaffung kultureller Räumlichkeiten sprachen sich auch Karlheinz Treiber (GLH) und Thomas Götz (CDU) aus.

Werner Volk (Freie Wähler) schlug vor in vier Wochen das Thema neu zu beraten und dann vielleicht einen Beschluss bezüglich des weiteren Vorgehens zu fassen. Bis dahin sollen weitere Gespräche mit den Vereinen – deren Vertreter zahlreich die Gemeinderatssitzung besuchten – bezüglich Räumen für kulturelle Veranstaltungen geführt werden, so Gänshirt. Um die Sanierung der HBH voranzutreiben, beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass die Verwaltung einen Antrag für Mittel aus dem Städtebauförderungsprogramm "Investitionspaket Sportstätten" stellen soll.

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