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Schwetzingen: Kohlegesetz trieb Jugendliche zur "Fridays for Future"

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		Schwetzingen:  Kohlegesetz trieb Jugendliche zur

Schwetzingen. (vkn) Rund 90 Teilnehmer haben am Freitagnachmittag in Schwetzingen für mehr Klimaschutz demonstriert. Aufgerufen zu der Kundgebung in der Bahnhofsanlage hatte die Ortsgruppe von "Fridays for Future" (FFF) in Schwetzingen. "Das katastrophale Kohleausstiegsgesetz war für mich ein Hauptgrund dafür, wieder zu demonstrieren", berichtete Linh Ngo von FFF. Die überwiegend von Schülern getragene Klimaschutz-Bewegung hatte im vergangenen Jahr die öffentliche Debatte weitgehend mitbestimmt. Auch in Schwetzingen gab es mehrere Demonstrationen von "Fridays for Future".

Aufgrund der Corona-Pandemie blieb es 2020 in dieser Hinsicht jedoch weitgehend ruhig. Aber: "Mit dem Kohleausstiegsgesetz hat die Bundesregierung total versagt", erklärte Ngo in ihrer Begrüßungsrede. Deshalb habe FFF mitten in der Pandemie wieder zu einem Klimastreik und einer Demo aufgerufen.

In Schwetzingen stemmte eine kleine dreiköpfige Schülergruppe gemeinsam mit rund 25 Helfern und Ordnern – auch von befreundeten Umweltverbänden – die erste "Fridays"-Demonstration dieses Jahres. Die Kundgebung stand unter dem globalen Motto "Kein Grad mehr", zugelassen waren maximal 100 Teilnehmer. Plastikhütchen markierten den notwendigen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern, zudem mussten die Teilnehmer eine Maske tragen.

Ihre politischen Forderungen hatten sie auf Plakaten notiert. Neben dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Radwegenetzes plädierten die Demonstranten für eine höhere CO2-Besteuerung und ein Verbot der Massentierhaltung. Andere wiederum reklamierten: "Keine fetten SUVs". Auf einem Schild war auch der Slogan "Kurzstreckenflüge nur für Insekten" zu finden.

"Ich möchte vielleicht Kinder haben, und die sollen die Möglichkeit haben, in die Natur zu gehen", erklärte die Studentin Franka Müller. Dieter Rösch, Vorsitzender des BUND-Ortsverbands Hockenheimer Rheinebene, erinnert sich noch gut an die Anfänge von "Fridays for Future" im vergangenen Jahr. "Für mich war es wie ein Befreiungsschlag, als diese Bewegung aufgekommen ist", berichtete Rösch. "Das gibt endlich den dringend notwendigen Push, um das Pariser Klimaziel zu erreichen."

Dieses sieht vor, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu senken. Seit mehr als drei Jahrzehnten widme er sich dem Thema Klimawandel, erzählte Rösch: "Da braucht es einen langen Atem." Auf ihn folgte als Redner Andre Baumann. Der Staatssekretär ist derzeit Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund und tritt bei der Landtagswahl 2021 für die Grünen im Wahlkreis Schwetzingen an.

Er bezeichnete den Stopp des Klimawandels als dringendste Aufgabe der nächsten Legislaturperioden und wies auf das "enge Zeitfenster" hin. "Klimaschutz ist ökonomisch sinnvoll, muss aber auch sozial verträglich sein", betonte Baumann. Diese Forderung spitzte Egzon Fejzaj von den Jusos Schwetzingen noch einmal zu, indem er vom "Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Klimawandel" sprach. Das Zusammenspiel von Wirtschaft, Klima und Sozialpolitik war auch das Thema von Daniel Born (SPD-Landtagsabgeordneter) und Florian Reck (Die Linke). Für Heiterkeit sorgten die Ausführungen von Felix Illert ("Die Partei"). Endlich sei es wieder so weit, "mit Schule schwänzen und streiken eine so schöne Debatte auszulösen".

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