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Bürgerbegehren Hirschberg: Vertrauensperson wehrt sich gegen Aussagen von Gemeinderat

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		Bürgerbegehren Hirschberg:  Vertrauensperson wehrt sich gegen Aussagen von Gemeinderat

Hirschberg. (zg/ans) "Wie gut ist der ,schlechteste Boden’ Hirschbergs?", überschreibt Vertrauensperson Arnulf Tröscher vom Bürgerbegehren gegen die Gewerbepark-Erweiterung eine Replik auf die jüngsten Äußerungen von Gemeinderat und Obstbaumeister Werner Volk. Dieser hatte bei der Jahreshauptversammlung der Freien Wähler zum Gewerbeerweiterungsgebiet des Rotthofs, dass es sich "um den schlechtesten Boden Hirschbergs" handele. Er sei morgens zu nass und abends zu trocken.

Agraringenieur Tröscher wehrt sich nun gegen Volk, der seine Kompetenz in Sachen Bodenqualität mit scharfen Worten angegriffen habe. Der Freie Wähler hatte gesagt: "Jeder Landwirt hat einen Schlepper. Aber nicht jeder, der einen Schlepper hat, ist auch ein Landwirt." Volk habe "in einer für einen Landwirt schäbigen Art und Weise die Bodenqualität schlecht geredet, mit dem einzigen Ziel, die Böden, die über Generation hinweg die Versorgung der Region mit Lebensmitteln garantierten, zur leichten Beute des Wachstums zu machen".

Tröscher betont, dass ein schlechter Boden in Hirschberg immer noch ein wertvoller Boden sein könne, "wenn man den Blick etwas weiter schweifen lässt und sich nicht auf den eigenen Kirchturm beschränkt". "Ohne die Ortskenntnis eines Ur-Hirschbergers" so Tröscher, sei ihm aus Erzählungen bekannt, dass die Heddesheimer Bauern immer eifersüchtig auf die guten Böden der Hirschberger Bauern gewesen waren. Einen noch objektiveren Vergleich bietet aus seiner Sicht ein Blick in den Flächennutzungsplan des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Mannheim vom Februar 2020.

Hier finden sich auf Seite 297 Bemerkungen zum Bodenbestand Rotthof unter dem Stichwort "Bestandsbeschreibung und -bewertung der Schutzgüter und des Konfliktpotenzials". Dabei bedeute die dort aufgeführte Farbe Orange, "hohe Gesamtbewertung der Böden", "Sonderstandorte für naturnahe Vegetation mit sehr hoher Funktionserfüllung". "Auf einer Skala von 1 bis 5 wäre das eine 4", so der Agraringenieur. Ausdrücklich würde hier darauf hingewiesen, sagt Tröscher, dass die Böden hochwertig seien und, dass sie unwiederbringlich verloren gehen.

Nun müsse man nur noch einen "Lebenserfahrungszuschlag" machen, findet der Agraringenieur: "Gutachten, die eine Bebauung zum Ziel haben, untertreiben immer den ökologischen Istzustand, wie die Bodengüte, und dann ist man schon bei der Farbe Rot, die das Bebauen eigentlich verbietet." Man müsse also nicht über Meinungen diskutieren, sondern könne über Fakten sprechen. "Und diese sprechen für sich", findet Tröscher weiter. Anstatt den Verlust des Bodens zu bedauern und zu verhindern, wie es die Pflicht eines jeden Landwirts sein sollte, versuche Volk nun, die Böden schlecht zu machen. Er habe viel Verständnis für Landwirte, aber nur Mitleid für solche, "die bereit sind, ihre und unsere Lebensgrundlage zu verramschen und dafür auch noch Fakten zu verbiegen".

"Eine üble Tour" nennt Tröscher "die offene Drohung", all die "Nettigkeiten" wie Bürgerhaus oder dritte Halle ohne das Gewerbegebiet nicht finanzieren zu können. Davor hatte FW-Ehrenvorsitzender Peter Johe gewarnt. Eine Gemeinde, die bereits in konjunkturell starken Zeiten eine Haushaltssperre beschließen musste, könne sich auf absehbare Coronazeiten – ob mit oder ohne weiteres Gewerbegebiet – keine Träumereien erlauben, findet Tröscher.

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