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Sinsheim: Ehrstädter Großspende freut Feuerwehr und DRK

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		Sinsheim:  Ehrstädter Großspende freut Feuerwehr und DRK

Von Christian Beck

Sinsheim-Ehrstädt. Es ist eine Summe, bei der viele sofort an Dietmar Hopp und seine Stiftung denken. Doch die Großspende kommt von einem Verein aus einem Bergdorf. 110.500 Euro gibt der Krankenpflegeverein Ehrstädt an die Feuerwehr und das DRK. Denn der Verein löst sich auf und spendet sein Vermögen. Damit sollen nun zwei Fahrzeuge gekauft werden.

Eine Frage drängt sich dabei sofort auf: Weshalb verfügt der Krankenpflegeverein über ein solch großes Vermögen? Man habe in den vergangenen 25 Jahren viel gespart und sorgfältig gewirtschaftet, erklärt Vera Hummel, die bis zur Auflösung Schriftführerin war. Bis vor einigen Jahren hatte der Verein eine Pflegekraft angestellt. Die Zahl der Patienten variierte, berichtet Hummel, die Kosten und Einnahmen somit auch. "Deshalb mussten wir Rücklagen bilden."

Besagte Pflegekraft hörte auf, für den Verein zu arbeiten. Doch trotz mehrfacher Ausschreibung habe sich keine neue Kraft gefunden, erzählt Hummel. Die Menschen, die Pflege gebraucht haben, wurden fortan von einem Pflegedienst betreut. Und dem Krankenpflegeverein kam sein Vereinszweck abhanden. Das Finanzamt drohte, die Gemeinnützigkeit zu entziehen, erklärte der Vorsitzende Thomas Czemmel im Rahmen der Mitgliederversammlung. Es sei keine einfache Entscheidung gewesen, den Mitgliedern die Auflösung des Vereins vorzuschlagen, betonte er. "Schlussendlich ist diese Entscheidung aber, das haben wir uns juristisch bestätigen lassen, alternativlos."

Doch was sollte mit den Ersparnissen passieren? "Wir wollten anfangs alles Mögliche", erzählt Hummel. Denn es war klar, dass das Geld im Ort bleiben muss und möglichst viele davon profitieren sollen. Laut Czemmel gab es die Überlegung, allen Ehrstädter Vereinen etwas zu spenden. Doch das gab die sehr eng gestrickte Satzung des Vereins nicht her. Darin steht, dass der Vereinszweck Krankenpflege und Krankenhilfe ist.

Die Idee sei schließlich geboren worden, als die Ehrstädter Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall in Richtung Kirchardt ausgerückt ist. "Und das Feuerwehrauto kam schier den Berg nicht hoch", erinnert sich Hummel. 33 Jahre ist das Löschfahrzeug alt. Laut Oberbürgermeister Jörg Albrecht wurde schon mehrfach über ein neues Fahrzeug gesprochen, ein Zuschuss vom Land sei aber stets abgelehnt worden. Nun soll mit der zweckgebundenen Spende in Höhe von 100.000 Euro ein neuer Anlauf gestartet werden.

Bis das neue Löschfahrzeug zum Einsatz kommt, wird es aber noch einige Jahre dauern. Denn zum einen muss eine Lösung gefunden werden, wo es untergestellt wird. Das neue Auto wäre größer, und das Feuerwehrgerätehaus ist schlicht zu klein. Laut OB könnte es umgebaut werden. Hier müsse die Feuerwehr und der Ortschaftsrat eine Entscheidung treffen. Zum anderen haben Feuerwehrfahrzeuge eine lange Lieferzeit, momentan sind es über zwei Jahre. Und klar ist auch: Die 100.000 Euro werden für das neue Löschfahrzeug nicht ausreichen. Albrecht betont aber, dass die Stadt sehr dankbar ist für die Spende.

10.500 Euro spendet der Krankenpflegeverein außerdem an den DRK-Ortsverein Reihen, zweckgebunden zur Anschaffung eines Einsatzfahrzeuges für die Helfer-vor-Ort-Gruppe in Ehrstädt. Das Fahrzeug soll laut Ortsvereinsvorsitzendem Patrick Bräunling, der sich sehr dankbar zeigt, in diesem Jahr gekauft werden und über Sondersignale verfügen. So könne jede Einsatzstelle gut und sicher erreicht werden, und es werde eine gut funktionierende Ergänzung des Rettungsdienstes sichergestellt.

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