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Südwest: Unis haben in Corona-Zeiten Erstsemester besonders im Blick (Update)

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		Südwest:  Unis haben in Corona-Zeiten Erstsemester besonders im Blick (Update)

Stuttgart. (dpa/lsw) Mehr als die Hälfte der Lehre an den Südwest-Universitäten wird im Wintersemester coronabedingt digital stattfinden - doch Anfänger sollen live an den Studienbetrieb herangeführt werden. "Für die Erstsemester sind Informationsveranstaltungen geplant, die soweit möglich gleichzeitig digital und in Präsenz stattfinden sollen", heißt es bei der Landesrektorenkonferenz (LRK) der Universitäten.

"Es ist ein großer Schritt von der Schule zum Studium, der begleitet werden muss", sagt eine Sprecherin in Stuttgart. "Den jungen Menschen sind Abläufe fremd, sie kennen ihre Kommilitonen nicht und haben noch kein soziales Umfeld." Studierendenvertretungen würden digitale Campusführungen und virtuelle soziale Events für die Erstsemester-Studierenden organisieren.

Amanda Steinmaus vom Freien Zusammenschluss von Studen*tinnenschaften pflichtet bei: "Ohne Präsenz sind Erstsemester verloren." Wichtig sei aber auch, dass niemand auf der Strecke bleibe. So müssten auch die Interessen von Risikogruppen und Menschen, die Angehörige pflegen, beachtet werden.

Vorlesungsbeginn ist bei fast allen Universitäten im Land der 2. November. Im Winter 2019/20 lag die Zahl der Studierenden im ersten Hochschulsemester bei 60 927. Seit mehreren Jahren investiert das Land in die Digitalisierung der Hochschulen. Im vergangenen Semester waren es 40 Millionen Euro Soforthilfe für coronabedingten Zusatzbedarf, wie das Wissenschaftsministerium weiter erläutert.

An den Hochschulen des Landes mit ihren 360 000 Studierenden herrscht Maskenpflicht in den Gängen und Sälen - nur am Platz darf man den Schutz abnehmen. Der gebotene Mindestabstand von 1,5 Metern gilt ebenso; mit der Folge, dass vielbesuchte Vorlesungen nur digital gehalten werden. In den Laboren, wo die Distanz zueinander nicht eingehalten werden kann, werden feste Lerngruppen mit bis zu 35 Teilnehmern gebildet. Im Fall einer Infektion bleibt der betroffene Personenkreis so überschaubar.

Lehramtsstudentin Steinmaus äußert Verständnis für die Regelungen. "Die Hochschulen können ja die wissenschaftlichen Befunde nicht abstreiten." Deshalb sei es richtig, hauptsächlich auf Online-Lehre zu setzen. Das Wissenschaftsministerium gibt die Devise aus: "Ziel ist soviel Präsenz wie möglich und vom Infektionsschutz her verantwortbar." Die Voraussetzungen dafür seien aber je Hochschule und je Studiengang sehr unterschiedlich. Verstärken will Ressortchefin Theresia Bauer (Grüne) die Präsenzlehre vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern und in der Medizin, die auf Praktika in Laboren und Kleingruppenarbeit angewiesen sind.

Auch Prüfungen werden verstärkt online absolviert. "Problematisch gestaltet sich hier jedoch die Identitätsprüfung", sagt LRK-Chef und Rektor der Universität Hohenheim Stephan Dabbert. Hierfür sollten zentrale, bundesländerübergreifende Lösungen gefunden werden. Studentenvertreterin Steinmaus ist gegen Überwachungsprogramme am Computer. Alternativen könnten Hausarbeiten mit Abgabeterminen oder sogenannte Openbook-Klausuren sein. Bei letzteren dürfen Prüflinge nachschlagen, ohne dass dadurch komplexe Fragestellungen gleich beantwortet werden können.

Steinmaus fordert, Lernplätze in nicht genutzten Seminarräumen anzubieten. Denn nicht alle Studierenden hätten Zugriff auf Wlan und zuhause ein ruhiges Lernumfeld. Ferner schlägt sie vor, etwa Diskussions-Veranstaltungen im Freien oder Arbeit im Campusgarten zu organisieren. "Es ist wichtig für die mentale Gesundheit, auch mal rauszukommen."

Die junge Frau geht mit ambivalenten Gefühlen ins neue Semester: "Es wird nicht perfekt sein, aber wir wollen gemeinsam mit Hochschulen und Dozenten nach erträglichen Lösungen suchen." Bedingung eines solchen Verfahrens sei, dass der Lernwille der Studenten vorausgesetzt wird und Kontrolle nicht im Vordergrund steht.

Update: Montag, 21. September 2020, 17.26 Uhr

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