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Mudau: Drei Schafe gerissen - Wolfsangriff nicht ausgeschlossen (Update)

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		Mudau:  Drei Schafe gerissen - Wolfsangriff nicht ausgeschlossen (Update)

Mudau. (rüb) Mehrere Sichtungen, dann der Fotobeweis und nun drei gerissene Schafe. Die Indizien, dass in den Wäldern rund um Mudau ein Wolf heimisch geworden ist, häufen sich. Das Umweltministerium hat den Fund der drei gerissenen Tiere am Donnerstagabend gemeldet. "Da vor Kurzem Spuren von einem Wolf in diesem Kreis gefunden wurden, halten es die Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) für möglich, dass sie von einem Wolf gerissen wurden", heißt es in der Pressemitteilung.

Die Tierkadaver wurden zur näheren Untersuchung dem Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt (CV-UA) in Karlsruhe übergeben. Die Ergebnisse der Untersuchung lagen bis Redaktionsschluss nicht vor.

Gerissen wurde die drei Jungtiere der aus England stammende Rasse Shropshire-Schafe in einer Christbaumplantage in einem Mudauer Ortsteil. Dort wurden die Schafe zur Pflege der Flächen eingesetzt: eine umweltschonende Unkrautbekämpfungsmethode. Der Landwirt, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, hat das erste verendete Tier, an dem er zunächst keine äußerlichen Anzeichen eines Angriffs entdeckte, am Mittwoch gefunden. Am Donnerstag stieß er dann auf die beiden anderen Tiere: Eines war schon tot, das andere war so schwer verletzt, dass es von der alarmierten Tierärztin eingeschläfert werden musste.

"Es war kein schöner Anblick: So etwas habe ich noch nie gesehen!" Mit diesen Worten beschreibt der Landwirt die schweren Verletzungen und die tiefen Bisswunden. Die Schafe seien nur gerissen und angefressen worden. Auch Kampfspuren seien in der Plantage zu sehe gewesen. War es ein Wolf? Der Landwirt möchte sich nicht festlegen. Es könne auch ein verwilderter Hund gewesen sein. Gleichzeitig sei es unter Jägern und Landwirten aber auch kein Geheimnis, dass in der Gegend immer wieder Wölfe gesehen werden.

Wer sich die Fotos der gerissenen Schafe, die von den Kindern des Landwirts sogar eigene Namen bekommen hatten, anschaut, der erkennt, dass die Rückkehr des Wolfs nicht nur aus einem romantisierenden Blickwinkel betrachtet werden darf. Stattdessen müssen auch die möglichen Konsequenzen für die Nutztierhaltung offen diskutiert werden.

Noch steht der Verursacher aber nicht fest: "Derzeit untersuchen wir den Vorfall noch genauer", erklärt Tobis Kuhlmann, Wildtierbeauftragter des Neckar-Odenwald-Kreises. Er hat die Risse am Donnerstag kontrolliert und protokolliert und Genproben genommen. Diese Proben werden am Senckenberg-Institut in Gelnhausen analysiert.

"Ein Wolf kommt als Verursacher in Betracht, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt als Verursacher allerdings weder bestätigt noch ausgeschlossen werden", sagt Kuhlmann und ergänzt: "Wir prüfen außerdem in Zusammenarbeit mit der FVA derzeit auch noch einige Fotofallenbilder und einen potenziellen Losungsfund."

Falls ein Wolf in der Region aktiv ist, so ist der Wildtierbeauftragte, der aus Eberbach stammt und in Wien Wildtierökologie und Wildtiermanagement studiert hat, auch an weiteren Details hierzu interessiert. "Über die genetische Untersuchung könnte man bei gut verwertbaren Proben gegebenenfalls Aussagen über Herkunft und Abstammung des Tieres treffen. Auch das Verhalten des Tieres wollen wir natürlich genauer untersuchen."

Zunächst müssen aber die Untersuchungsergebnisse abgewartet werden. Für den Landwirt ist aber jetzt schon klar: Falls es wirklich ein Wolf war, wird er sich keine Schafe zur Kulturenpflege mehr anschaffen. Der 1,50 Meter hohe Maschendrahtzaun war für den Angreifer kein unüberwindbares Hindernis. Den Zaun wolfsdicht zu machen, sei angesichts des immensen Aufwands keine Option. Das begrüßenswerte Experiment, mithilfe der Shropshire-Schafe auf besonders schonenswerte ökologische Weise im Odenwald Christbäume zu züchten, wäre gescheitert.

Info: Für die Meldung von Sichtungen und Rissen steht Wildtierbeauftragter Tobias Kuhlmann, Telefon 06261/841735, E-Mail: tobias.kuhlmann@neckar-odenwald-kreis.de, zur Verfügung.

Update: Freitag, 18. September 2020, 17.53 Uhr


Mudau. (kaf) Auf der Gemarkung der Gemeinde Mudau wurden drei tote Schafe gefunden. Das teilt das Umweltministerium Baden-Württemberg mit. Da vor kurzem Spuren von einem Wolf in diesem Kreis gefunden wurden, halten es die Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) für möglich, dass die Schafe von einem Wolf gerissen wurden. Mit Sicherheit lasse sich das aber nicht sagen.  

Die Tierkadaver wurden zur näheren Untersuchung dem Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) In Freiburg übergeben, die Nutztierverbände sind informiert. 

Die FVA bittet darum, mögliche Wolfssichtungen oder Wolfsspuren zu melden unter Telefon 0761/4018-274. 

Ausführliche Informationen zum Thema Wolf finden Sie auf der Internetseite des Umweltministeriums

Erst vor Kurzem wurde ein Wolf bei Mudau fotografiert. Anhand von Wolfskot sollte geklärt werden, ob das Tier im Odenwald schon heimisch ist.

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