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Corona-Krise: Wie zwei Bammentaler auf Fuerteventura festsitzen

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		Corona-Krise:  Wie zwei Bammentaler auf Fuerteventura festsitzen

Von Lukas Werthenbach

Bammental/Jandía. "Wir sind selbst dran schuld", sagt Gabriele Nielebock im Telefongespräch mit der RNZ. Dabei sitzt die Bammentalerin gerade gemeinsam mit ihrem Ehemann Bernd in einer Ferienwohnung auf Fuerteventura. Zunächst wollten die beiden hier nur einen einwöchigen Urlaub verbringen. Jetzt sind sie schon seit fast einem Monat in Jandía im Süden der spanischen Insel – und sitzen wohl noch mindestens bis Ende April fest.

"Es ist so schön hier und das Wetter ist toll", dachten Gabriele und Bernd Niebock wenige Tage vor dem anfangs für 13. März gebuchten Rückflug. Da sei die Corona-Pandemie noch kein großes Thema auf Fuerteventura gewesen und die Ferienwohnung hätte in der Woche nach ihrer Abreise leer gestanden. "Also haben wir eine Verlängerung bis zum 23. März gebucht", erzählt die 71-jährige Rentnerin. Doch wenig später wurde eine Ausgangssperre auf Fuerteventura ausgesprochen – plötzlich waren Strände, Promenaden und Restaurants verwaist. Und beim Versuch, 24 Stunden vor dem neu terminierten Rückflug online einzuchecken, kam der Schock: "Flug gestrichen", hieß es auf der Internetseite.

"Wir haben uns dann beim Auswärtigen Amt für einen Rückflug angemeldet", berichtet Nielebock mit Blick auf die "Rückholaktionen" der Bundesregierung für deutsche Reisende in der ganzen Welt. "Wir hätten einen Flug am 26. März nach Düsseldorf nehmen können." Doch der Hinflug der Nielebocks ging vom Flughafen Baden-Baden aus. Dort steht auch immer noch das Auto des Ehepaares. "Wir hätten den Flug und eine Gebühr ans Konsulat zahlen müssen", erzählt die 71-Jährige. "Wir wären um Mitternacht in Düsseldorf gelandet, sodass wir dort ein Hotel hätten nehmen müssen, um dann mit dem Zug nach Heidelberg und von dort mit einem Leihwagen nach Baden-Baden zu kommen." Und weiter: "Da haben wir gesagt: Der normale Flug war schon nicht ganz billig und das alles war uns zu viel." Also lehnten sie das Angebot ab und suchten nach alternativen Wegen in die Heimat.

Doch die frühesten buchbaren Flüge seien derzeit für Ende April angesetzt. Auch prüften die Bammentaler, ob sie von einer anderen kanarischen Insel zurückfliegen könnten. "Aber zum Beispiel nach Teneriffa gibt es von Fuerteventura aus auch keine Fähren mehr", so Nielebock.

Jetzt wollen die beiden erst einmal abwarten, die angebotenen Flüge im Blick behalten und das Beste aus der Situation machen. "Wir haben als Selbstversorger ja noch Glück", sagt sie. Demnach seien auch nach der Ausgangssperre noch Touristen auf der Insel gelandet, auf der es laut Nielebock bisher nur im Norden einige wenige Corona-Fälle gebe. "Hotelgäste dürfen ihr Zimmer nicht verlassen und bekommen das Essen gebracht, trotz All-Inclusive", berichtet die Bammentalerin. Sie und ihr Mann könnten wenigstens täglich zum Einkaufen raus. "Wir wohnen hier auf einem Berg und sind froh über die Bewegung." Dabei bekomme das Paar die strengen Regeln auf der Insel durchaus zu spüren. "Die Polizei hier ist sehr nett, aber da wird man schon genau kontrolliert", erzählt sie. So müsse auch das Ehepaar beim Fußweg zum Supermarkt stets mindestens 1,50 Meter Abstand zueinander halten.

"Normalerweise darf nur eine Person pro Haushalt einkaufen", so Nielebock. Deswegen nähmen beide jeweils eine Tasche und einen Einkaufszettel mit. "Und beim Rückweg wird schon mal der Einkaufsbeutel überprüft." Wenn man dann etwa nur Chips und eine Flasche Wein – also nichts Lebensnotwendiges – bei sich trage, werde man ermahnt und müsse beim nächsten Mal mit einer Strafe rechnen.

In der Ferienwohnung geht das Paar nun vermehrt seinem Hobby nach: dem Malen. "Außerdem haben wir einen Fernseher mit drei deutschen Programmen und Netflix auf dem Handy", schmunzelt Nielebock. "Und zu Hause ist alles geregelt: Der Parkplatz fürs Auto ist verlängert und die Zustellung der RNZ nun noch länger ausgesetzt." Stattdessen informiere sich das Paar nun täglich über die Nachrichten aus der Heimat im Internet unter www.rnz.de. Es lässt sich also noch eine Weile aushalten...

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