Fußball
News melden
Nachrichten

Heidelberg: Damit die Eltern auch mal durchschnaufen können

0 12

		Heidelberg:  Damit die Eltern auch mal durchschnaufen können

Von Jonas Labrenz

Heidelberg. Seit die Kindertagesstätten im Land geschlossen wurden, herrschen Zwangsferien für die Kleinen – also seit dem 17. März. Auch die Spielplätze sind dicht, mit ihren Freunden sollen sich die Kinder nicht treffen. Und ihre Eltern müssen teilweise arbeiten – wenn auch von zuhause aus. "Sie vermissen ihre Freunde", weiß Silke Saueressig-Bender. Sie ist pädagogische Leiterin der Tagesstätte Kinderhaus in Ziegelhausen. Saueressig-Bender hat mit ihrem Team eine Menge Ideen ausgearbeitet, um den Kindern die Zeit zu vertreiben, ihnen den Kontakt mit Erziehern und Freunden zu ermöglichen – und den Eltern auch mal eine Pause zu verschaffen.

Als die Kindertagesstätte plötzlich ihre Türen schließen musste, ging die Sorge im Team um. Die Tagesstätte basiert auf einer Elterninitiative, die vor rund 40 Jahren gegründet wurde. Träger ist ein kleiner Verein. Nach anfänglichen Aufräum- und Sortierarbeiten kam Saueressig-Bender auf die Idee, einen Newsletter ins Leben zu rufen: "Jeder sollte mal etwas raussuchen, was Eltern mit ihren Kindern machen können", erklärt sie.

Ausflugsziele, Bastelarbeiten und Rezeptideen kommen nun zweimal wöchentlich bei den Eltern an. Aber das war nur der Anfang: Mittlerweile bietet der "Zauberwald" in Ziegelhausen kleine Abenteuer für die Kinder. Dort können sie Prinzessinnen entdecken, finden kleine Arbeitsaufträge vor oder schmücken einen Naturwebrahmen. Auch wenn das Waldstück öffentlich ist, haben sich die Erzieherinnen etwas einfallen lassen, damit die Kinder sich nicht begegnen: Ein "Zauberstein" liegt unten im Hof, "und nur wer den hat, darf auch rein", erklärt Saueressig-Bender. Das funktioniere auch: "Bis jetzt ist sich noch keiner begegnet."

Bis zum vergangenen Montag konnten die Kinder auch nacheinander den Zaun des Kinderhauses bemalen. Dafür standen Pinsel und Farbe bereit. Auch Straßenkreide hatten die Erzieherinnen hinterlegt. Dazu gab es Kerzen, die die Kinder anzünden konnten. "So konnten sie sehen, dass vorher einer ihrer Freunde da war", erklärt Saueressig-Bender. Doch das Gelände darf seit Dienstag nicht mehr betreten werden.

Auch für "kleine Atempausen" bei den Eltern sorgen die Erzieherinnen. Sie habe eine "Dropbox" eingerichtet, erzählt Saueressig-Bender. Das ist ein Speicherplatz, auf den alle von zuhause aus mit ihrem Computer zugreifen können. "Und da sprechen wir regelmäßig Geschichten drauf", erzählt die Erzieherin: "Da gab es schon ein großes Dankeschön der Eltern."

Kurzarbeit stehe für das Team also erst mal nicht an. "Wir sind angesteckt mit Begeisterung", so Saueressig-Bender. Und auch für die Zeit nach der Schließung haben die Erzieherinnen schon Ideen. So sollen die "Zaubersteine", die sich mit der Zeit sammeln, am Ende vielleicht zu einem Mosaik verarbeitet werden. Denn man wolle diese Zeit später nicht einfach verdrängen – sondern sich daran erinnern, auch ganz neue Erfahrungen gemacht zu haben.

Загрузка...

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Read on Sportsweek.org:

Andere Sportarten

Sponsored