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Mit den Kindern ins Feld: Mütter und Väter suchen in Handschuhsheim Ersatz für gesperrte Spielplätze

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		Mit den Kindern ins Feld:  Mütter und Väter suchen in Handschuhsheim Ersatz für gesperrte Spielplätze

Von Karin Katzenberger-Ruf

Heidelberg. Der Waldspielplatz im Siebenmühlental ist gesperrt, die Freizeitanlage am "Hellebächl" ebenfalls: Das beschäftigt junge Familien in Handschuhsheim während der Corona-Krise durchaus. 

Das Feld ist schon seit Tagen stark frequentiert, Mütter und Väter erklären dem Nachwuchs so gut wie möglich, warum ein Acker vor der Aussaat umgepflügt werden muss, sie bestaunen gemeinsam große Landmaschinen und das, was gerade in den Gewächshäusern gedeiht. Spaziergänger auf dem Wiesenweg bedauern, dass sie beim schönsten Frühlingswetter nicht in der "Züchterklause" oder im "Kroddeweiher" einkehren können. Normalerweise wäre in den Vereinsgaststätten kaum noch ein Platz frei. Jetzt sind die Stühle zusammen geklappt.

Die Leute haben aber auch Mitleid mit den Betreibern, die bis nach Ostern nicht öffnen dürfen und zunächst mal ein Verlustgeschäft machen werden. Helga, die gerade mit dem Rad im Handschuhsheimer Feld unterwegs ist, hält kurz an, um sich zu vergewissern, dass wirklich alles dicht ist. "Ich bin Rentnerin, komme bis jetzt gut über die Runden, und wenn diese blöde Corona-Krise rum ist, komme ich ganz oft zum Essen und Trinken hierher", kündigt sie an.

"Jetzt sind ja nur noch Lebensmittelgeschäfte und Apotheken geöffnet, das ist schon irgendwie krass", findet eine junge Frau, die mit dem Kinderwagen im Feld unterwegs ist und später noch in einem Supermarkt einkaufen will. Ihr tun die sonstigen Einzelhändler im Ort leid, die auch erst mal gar keine Einnahmen haben.

Sie selbst befindet sich gerade in Elternzeit, ihr Mann ist im Öffentlichen Dienst beschäftigt. Noch kein Grund zur Sorge. Außer dass sie gerade nicht genau weiß, wie sie den sechsjährigen Sohn bei Laune halten soll, den sie demnächst bei einer Freundin abholt. "Mein Großer ist total gern auf dem Waldspielplatz am Turnerbrunnen, weil man da so gut Fußball spielen kann, aber der Platz ist zur Zeit ja gesperrt", bedauert sie. Ebenso, dass der Zoo zu ist. "Hätte man nicht einfach die Besucherzahl begrenzen können? Dann könnte man sich doch wirklich aus dem Weg gehen", so ihre Überlegung.

Auch auf der Freizeitanlage "Hellebächle" mit Boule-Plätzen ist schon länger nichts mehr los. Der Verein Heidelberger Boule-Spieler hat den Sportbetrieb bis zum 19. April eingestellt, musste gerade ein Turnier absagen. "Aber wir stehen hinter diesen Entscheidungen", so der Vorsitzende Jürgen Wallenwein. Er hat die Anlage eigenhändig mit rot-weißem Baustellenband abgesperrt.

Auf der Boule-Fläche im Park am Hans-Thoma-Platz wäre das wohl nicht notwendig, weil sie bisher von der Bevölkerung noch gar nicht angenommen wurde. Auszubildende der Stadt haben die Fläche vor Ort eingerichtet, die die Handschuhsheimer lieber im Grahampark gesehen hätten. Jetzt sind rund 10.000 Euro "verbaut", die vermutlich niemandem nützen.

Der Grahampark ist aktuell noch eine der wenigen Oasen, in denen sich Kinder austoben können, ohne den Spielplatz zu nutzen. In der Frühlingssonne setzen sich die Menschen auch gerne auf eine Bank, um ein Buch zu lesen. Doch auch hier gilt, wie überall: Bitte 1,50 Meter Mindestabstand halten!

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