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Nußloch: Blutspende bleibt jetzt länger an einem Ort (Update)

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		Nußloch:  Blutspende bleibt jetzt länger an einem Ort (Update)

Von Carsten Blaue

Leimen/St. Ilgen. Das Konzept hat sich über Jahrzehnte bewährt. Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) tingelt durch die Region und bietet seine Termine in Hallen und Sälen quasi vor den Haustüren der Spendenwilligen an. Doch die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zwingt auch das DRK zum Umdenken. Das "Social Distancing", also der Abstand zwischen den Spendern, muss angepasst werden auf die höchsten Sicherheitsstandards. Daher wird das DRK bis auf Weiteres regionale, mobile Blutspendezentren über mehrere Tage an einem Ort einrichten. Das erste nimmt am Montag, 30. März, in der Kurpfalzhalle in Leimen-St. Ilgen seine Arbeit auf und ist ab dann täglich bis einschließlich Freitag, 3. April, für Spender in der Zeit von 14 bis 19 Uhr geöffnet.

Die Frage, warum die Blutspendeaktionen jetzt nicht ausgesetzt werden, ist einfach zu beantworten: Weil lebenswichtige Blutprodukte für Schwerstverletzte und Unfallopfer auch in Krisenzeiten gebraucht werden. Das mobile Blutspendezentrum gilt zudem als "medizinisch versorgungskritische Einrichtung" und unterliegt daher nicht dem Versammlungsverbot. Man darf also weiterhin zur Blutspende gehen.

Das DRK sucht seine Standorte für die Blutspendezentren nach eigenen Angaben sorgfältig aus. Diese müssen nicht nur gut erreichbar sein, sondern auch die räumlichen Voraussetzungen bieten für einen größtmöglichen Schutz der Spender, Ehrenamtlichen und DRK-Mitarbeiter. So wird gleich am Eingang die Temperatur gemessen und jeder Spendenwillige dazu aufgefordert, seine Hände zu desinfizieren. Personen, die Kontakt zu Corona-Infizierten hatten oder erst jüngst aus Risikogebieten zurückgekehrt sind, werden sofort von der Spende zurückgestellt.

Menschen mit grippalen Symptomen oder Erkältungsmerkmalen sowie Durchfall werden grundsätzlich nicht zur Spende zugelassen. Schon am Eingang wird nach diesen Symptomen gefragt. So wird Vorerkrankten unter gegebenen Umständen der Eintritt in die Halle nicht gestattet. Für die Spenden sollen voraussichtlich neun Entnahmebetten aufgestellt werden. Einen Ruhebereich wird es nicht geben. Alle Helfer und Mitarbeiter werden überdies mit Mundschutz ausgestattet, das Personal an der Temperaturmessung erhält wohl zusätzlich einen Gesichtsschutz. Das Risiko, so der Blutspendedienst, sich beim Spendentermin mit SARS-CoV 2 anzustecken, sei also nicht gesteigert. Außerdem werde das Virus nach derzeitigem Stand nicht über das Blut übertragen. Daher werde das gespendete Blut auch nicht auf das Coronavirus hin untersucht, hieß es vonseiten des Roten Kreuzes.

Nach den Spendentagen in Leimen-St. Ilgen wandert das Blutspendezentrum weiter nach Sinsheim. Hier wird es von Montag, 6. April, bis einschließlich Samstag, 11. April, in der Dr.-Sieber-Halle eingerichtet und steht Spendern ebenfalls täglich von 14 bis 19 Uhr offen.

Info: Alle Informationen zum Thema Blutspende und Coronavirus im Internet unter www.blutspende.de/informationen-zum-coronavirus/

Update: Sonntag, 29. März 2020, 19.45 Uhr


Blutspendeaktion des Roten Kreuzes unter verschärften Corona-Vorkehrungen (Update)

Wiesenbach. (RNZ/rl) Der Blutspendetermin in Wiesenbach, der am kommenden Mittwoch, 1. April, stattfinden sollte, wurde kurzfristig abgesagt. Das teilte das Rote Kreuz am Mittwoch mit.

Zum Schutz vor der Übertragung einer Corona-Infektion auf Spender und Mitarbeiter seien bei der Durchführung der Blutspendetermine besondere Maßnahmen erforderlich: Neben der Befragung jedes Spendewilligen, etwa zu Aufenthalten in Risikogebieten, nach Kontakt mit Infizierten, einer Temperaturmessung und ausreichender Händedesinfektion vor dem Einlass, müssen in den genutzten Räumlichkeiten ein ausreichender Sicherheitsabstand zwischen den Spendern, aber auch zu den Mitarbeitern, möglich sein.

Da der DRK-Blutspendedienst dies beim traditionellen Blutspendetermin in Wiesenbach am 1. April derzeit nicht sicherstellen könne, müsse der Termin abgesagt werden. 

Update: Mittwoch, 25. März 2020, 13 Uhr


Nußloch. (agdo) Das gab es in Nußloch wohl noch nie: Wer am Freitag bei der Aktion des Roten Kreuzes Blut spenden wollte, musste auf dem Parkplatz vor dem Feuerwehrhaus in großem Abstand zu anderen Spendenwilligen mindestens eine halbe Stunde warten – wenn nicht sogar länger. Die lange Warteschlange wegen der verschärften Vorsichtsmaßnahmen in der Corona-Krise konnte die Blutspender aber nicht abschrecken. Im Gegenteil: Es entstand ein "Wir-Gefühl". Die Spender kamen aus der ganzen Region, darunter auch aus Leimen und Heidelberg. Der Nußlocher Ortsverband versorgte die Wartenden mit Getränken.

"Es ist unglaublich, wie viele Menschen gekommen sind", sagte der Ortsbereitschaftsleiter des Roten Kreuzes, Fabian Groß, überwältigt. Der Nußlocher Ortsverein führte mit dem Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen die Blutspendeaktion durch. Gerade in Pandemie-Zeiten werden Blutkonserven benötigt, weil alle anderen Krankheiten auch noch weiter existieren. Insgesamt wurden 165 Spender gezählt, davon 33 Erstspender. Das waren deutlich mehr als bei vergangenen Spendeaktionen. 26 Spendenwillige wurden aufgrund ärztlicher Verordnung zur Spende nicht zugelassen. Weitere 30 Spendenwillige, davon rund 20 Erstspender, kamen erst gar nicht zum Zug, weil die Zeit nicht mehr reichte.

Am Eingang bekam jeder potenzielle Spender zunächst mit einem kontaktlosen Thermometer Fieber gemessen. Wer eine Körpertemperatur von über 37,5 Grad hatte, wurde abgewiesen. Es gab einige Spendenwillige, die darüber lagen. Vor der Spende wurde dann nochmals Fieber gemessen, diesmal am Ohr, weil die Werte dort genauer als an der Stirn sind. Wie auch sonst üblich, mussten die Spender einen Fragebogen ausfüllen und Fragen beantworten zum allgemeinen Gesundheitszustand, Erkrankungen und zur Einnahme von Arzneimitteln.

Genauer als ohnehin schon fragten die Ärzte nach Aufenthalten in Risikogebieten – besonders Italien, Spanien, Frankreich und China, wo das Coronavirus stark grassiert. Aber auch nach weiteren Risikogebieten zum Beispiel für Malaria wurde gefragt. Im Laborbereich, wo Blutdruck gemessen und Hämoglobinwerte bestimmt wurden, trugen die Laboranten Mundschutz, bei bisherigen Aktionen wurde das nicht gemacht.

"Wir haben die Sicherheitsvorkehrungen stark angezogen, die Spender müssen geschützt sein", betonte Eva Deininger vom Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen. Mehrmals mussten die Spendenwilligen sich die Hände desinfizieren, die Liegen standen in ausreichendem Abstand und im Raum durfte sich auch nur eine gewisse Anzahl an Menschen befinden.

Sie habe schon immer Blut gespendet und wollte nicht darauf verzichten, sagte eine Frau. Allerdings habe sie sich diesmal erkundigt, ob das Coronavirus nicht auch durch Blut übertragbar sei. Blutspenden sei in der Pandemie-Zeit wichtig. Denn es gebe Menschen, die auf das Blut angewiesen seien, und auch sie möchte im Ernstfall eine Blutspende bekommen, sagte Christiane Maskus. Bei dieser Aktion gab es übrigens kein Buffet. Die Spender konnten sich Speisen aussuchen, die sie dann serviert bekamen und in ausreichendem Abstand zueinander einnahmen.

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