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Waibstadt: Das sind die Vergabekriterien für das Neubaugebiet "Vorderer Kühnberg"

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		Waibstadt:  Das sind die Vergabekriterien für das Neubaugebiet

Von Anjoulih Pawelka

Waibstadt. Die Bagger sind schon länger am Rollen, auf der Baustelle herrscht reger Betrieb. Seit November wird das Neubaugebiet "Vorderer Kühnberg" erschlossen. Zwischen Mai und Juni sollen die Arbeiten dann beendet sein, damit die Grundstücksbesitzer mit dem Bau ihrer Häuser beginnen können. Wie viel Geld sie dafür in die Hand nehmen müssen, um überhaupt einen der 28 Bauplätze kaufen zu können, war Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, die so gut besucht war, dass Zuhörer teilweise nur noch unter dem Türrahmen einen Platz fanden.

"Wir müssen einen Spagat schaffen", erklärte Bürgermeister Joachim Locher schon gleich zu Beginn des Tagesordnungspunktes. Zum einen solle das Neubaugebiet sozial verträglich sein, also auch Bewerbern mit weniger Einkommen ermöglichen, ein Grundstück zu kaufen, zum anderen müssten aber auch die Erschließungskosten gedeckt sein und im besten Fall auch noch einen Gewinn für die Stadt abwerfen.

Außerdem müsse man die Verkaufspreise in den umliegenden Gemeinden beachten, sagte Locher. Daher sieht der Plan vor, die Grundstücke, die zwischen 300 und knapp 600 Quadratmeter groß sind, in drei Zonen einzuteilen. Die vorderen vier Bauplätze, die direkt an der Bahnstraße liegen, würden demnach 240 Euro pro Quadratmeter kosten. In der Mitte müssen Käufer mit einem Preis von 270 Euro pro Quadratmeter rechen.

Das "Sahnestück", wie es Locher bezeichnete, ist die im Plan blau eingezeichnete Zone, deren Grundstücke fast alle an Felder angrenzen und am weitesten von der Bahnlinie entfernt sind. Hier soll der Quadratmeter 295 Euro kosten.

Soweit war der Gemeinderat damit einverstanden. Auch grundsätzlich damit, dass die Bauplätze nach bestimmten Kriterien vergeben werden sollen. Kurt Lenz (CDU) betonte daher auch noch einmal, dass für seine Fraktion ein Bieterverfahren nicht infrage käme: "Das wollen wir mit Sicherheit nicht." Und auch Winfried Glasbrenner (WWG) stimmte ihm zu.

Man sei mehr oder weniger gezwungen, diesen Preis zu verlangen, da die Fixkosten eine gewisse Höhe hätten. Michael Lutz (CDU) betonte auch noch einmal, dass die Aufteilung seiner Meinung nach sehr gelungen sei. Daher stimmte das Gremium geschlossen für den Vorschlag.

Mehr Diskussion gab es dann bei den Vergaberichtlinien, bei denen sich alle einig waren, dass diese transparent sein sollen. Auch, dass vor allem jungen Familien, die aus Waibstadt kommen, die Möglichkeit gegeben werden soll, hier Wohnraum zu schaffen, damit diese nicht wegziehen, war für das Gremium selbstverständlich. Im ersten Teil des Bewerberbogens können daher Familien besonders viele Punkte sammeln. So wird nicht nur die Anzahl der Kinder, sondern auch die familiäre Situation, zum Beispiel ob die Partner verheiratet sind oder einen gemeinsamen Wohnsitz haben, berücksichtigt.

Eine längere Diskussion gab es dann bei dem Punkt ehrenamtliches Engagement, obwohl hier maximal zehn von 100 Punkten erreicht werden können. Hier war eigentlich vorgesehen, dass nur Menschen, die in Waibstadt leben und dort ehrenamtlich im Verein oder beispielsweise bei der Feuerwehr tätig sind, Punkte sammeln können. Vorausgegangen war dem die Äußerung von Glasbrenner, der im Namen seiner Fraktion anregte, dass auch nicht im Ort Lebende, die sich aber ehrenamtlich engagieren, berücksichtig werden sollen.

Damit verband er auch die Hoffnung, dass sich diese Menschen dann auch in Waibstadt einsetzen. "Man muss ein bisschen über den Kirchturm hinausschauen", sagte Glasbrenner. Martina Sigmann (CDU) sieht das ein wenig anders. Sie ist der Meinung, dass vor allem die Waibstadter gestärkt werden sollten. Außenstehende könnten sich ja trotzdem bewerben und in anderen Bereichen Punkte sammeln. Lutz stimmte ihr zu. Das Ehrenamt präge die Stadt, und die Menschen sollten dann eben zuerst in Waibstadt aktiv sein.

Thomas Ehrmann von der Waibstadter Wählergemeinschaft wiederum betonte, dass es überall an Ehrenamtlichen fehle und er nicht glaube, dass Leute zum Beispiel aus Heidelberg dann dort weiterhin ihr Amt ausüben würden.

Schlussendlich waren wohl viele der Gemeinderäte dieser Meinung, denn bei der Abstimmung waren neun von ihnen dafür, den Änderungsvorschlag der Wählergemeinschaft anzunehmen. Sechs stimmten dagegen.

Info: Wer einen Bauplatz kaufen möchte, kann sich auf bis zu fünf Stück im Neubaugebiet bewerben. Die Frist endet am 30. April.

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