Lobenfeld: Hitze bremst im Solarpark die Stromerzeugung

Lobbach-Lobenfeld. (luw) Ein knapp zehn Hektar großes Meer aus über 24.000 Solarmodulen erstreckt sich auf dem Gelände der ehemaligen Tongrube südlich von Lobenfeld. Dort werden seit dem Jahr 2013 Sonnenstrahlen in Strom umwandelt. Nach Angaben des Eigentümers und Betreibers AVR Energie werden so jährlich rund 4500 Tonnen des Treibhausgases CO2 eingespart.

Beim aktuellen Hochsommerwetter und bis zu 16 Sonnenstunden täglich in der Region könnte man erwarten, dass die Stromproduktion Spitzenwerte erreicht - und der umweltschonende Effekt entsprechend steigt. Das stimmt so aber nicht: "Hitze ist nicht gerade förderlich für die Stromerzeugung durch Solaranlagen", erklärt Steffen Schuhmacher, Abteilungsleiter beim Energiedienstleister Wirsol. Das Unternehmen hat den Solarpark Lobenfeld gebaut.

Die Solaranlage erzeugt jährlich rund 6500 Megawattstunden Strom, was zur Versorgung von 2000 Drei-Personen-Haushalten ausreicht. Schuhmacher betont, dass die Rechnung "weniger Strom bei steigender Hitze" aus physikalischer Sicht nicht ganz korrekt ist. "Aber hohe Temperaturen sind ein Faktor, der die Stromerzeugung beeinträchtigt." Dies habe einerseits mit dem sogenannten Wirkungsgrad von Solarmodulen zu tun. "Das vergleiche ich gerne mit einem Motor, der ab einer gewissen Temperatur auch weniger leistet", so Schuhmacher. Zudem steige durch Hitze der Leitungswiderstand, sodass weniger Strom transportiert werde. Daher sei eine Temperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius bei leichtem Wind besser für die Stromerzeugung als die derzeitige Hitze.

Im Vergleich zu anderen Solaranlagen sei das Lobenfelder Modell aber noch belastbar: "Der Solarpark ist als Freiflächenanlage wärmeresistenter als eine Dachanlage", sagt Schuhmacher. Weil die Module frei auf dem Feld stehen, sei die Belüftung besser. Bei einer Anlage auf dem Dach staue sich die Hitze mehr, was die Leistung noch mehr beeinträchtige.