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Eine bewegte Geschichte

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Vor 30 Jahren ist der UHC Sarganserland gegründet worden. Seither hat sich viel getan.

Unihockey war 1992 noch eine kaum bekannte, aber aufstrebende Sportart in der Schweiz. Erst sieben Jahre zuvor wurde der Landesverband gegründet, danach schossen Vereine wie Pilze aus dem Boden. Viele verschwanden wieder oder fusionierten, andere wuchsen von Jahr zu Jahr. Zu zweiteren gehört der UHC Sarganserland. Am 16. April 1992 gründeten, vor allem auf Initiative von Daniel Reisacher hin, im Hotel Schweizerhof in Mels 33 Männer aus der Region den Unihockeyclub Sarganserland.

Einige der Gründungsmitglieder hatten zuvor schon bei Bündner Vereinen gespielt, nun wollten sie den Sport auch in der Heimat ausüben. Als erster Präsident wurde der Vilterser Markus Roth gewählt, der auch Coach der ersten Mannschaft war; Reisacher und Markus Kohler teilten sich das Traineramt. Mit zwei Teams in der 4. Liga Kleinfeld nahm der UHCS die Saison 1992/93 in Angriff – beide Equipen stiegen auch umgehend auf.


UHCS I 1992                                                           UHCS II 1992

So ganz reibungslos verlief der Start des jungen Vereins aber nicht. Vor allem Trainingsmöglichkeiten waren rar gesät. «Der Verein hatte damals mit einigen Vorbehalten zu kämpfen», steht dazu passend in der Broschüre zum 30-Jahre-Jubiläum. In der Escher-Linth-Halle in Walenstadt erhielt der UHCS eine Trainingsmöglichkeit – leider nur am Samstag. Etwas unglücklich, fanden doch die Meisterschaftsspiele auch am Wochenende statt.

Die Suche nach Trainingsmöglichkeiten ist bis heute ein grosses Thema geblieben. Dies vor allem, weil Dreifachturnhallen in der Region rar sind. So wurde in der letzten Saison auch in Vaduz und auf der St. Luzisteig ob Maienfeld trainiert. Die Heimspiele werden in der Regel in der Sporthalle Riet in Sargans ausgetragen. Träume von einer eigenen Halle geisterten zwar immer wieder durch die UHCS-Reihen – bisher platzten aber alle, meist aus finanziellen Gründen.

Schnelles Wachstum

Zurück zu den Anfangsjahren. Rasch wuchs der junge Verein. 1994 wurde die erste Juniorenmannschaft gestellt, 1995 kam eine Frauenequipe dazu. 1997 und 1998 schaffte die erste Männermannschaft den Vorstoss in den Kleinfeld-Cupfinal. Zweimal verlor der UHCS aber, und so hiess es damals: «Nach dem ersten Cupfinal wurden wir noch am Bahnhof abgeholt, nach der zweiten Niederlage kam keiner mehr.»

1998 erfolgte der Wechsel der ersten Mannschaft aufs Grossfeld (2. Liga). Ein Jahr später wurden schon über 100 Mitglieder gezählt. 2001 wurde der Aufstieg in die 1. Liga gefeiert. Nach zwei zweiten Plätzen gelang 2008 endlich der Aufstieg in die Nationalliga B, die zweithöchste Landesliga. In dieser spielt das Fanionteam bis jetzt ohne Unterbruch. 2011 gelang das bisher einzige Mal der NLB-Qualifikationssieg, dazu stieg die Mitgliederzahl auf 250, und dies, obwohl die Frauenabteilung – mittlerweile in der 1. Liga spielend – mangels Trainingsmöglichkeiten drei Jahre zuvor zum UHC Schaan abgespalten werden musste.


Aufstieg 1. Liga 2001                                              Aufstieg NLB 2008

Mehrmals gelang dem NLB-Team in der Folge der Vorstoss in die Play-off-Halbfinals. In den letzten Jahren stand aber vor allem der Kampf um den
Ligaerhalt im Vordergrund. Nach einer intensivierten Zusammenarbeit mit den benachbarten NLA-Klubs Alligator Malans und Chur Unihockey konnte aber in den vergangenen beiden Jahren ein kompetitives Kader aufgebaut werden. Erster Erfolg war der Einzug in die Play-off-Viertelfinals in der vergangenen Saison.

Für Glücksmomente beim UHCS sorgte zwischendurch der Schweizer Cup. 2017 wurde mit den Kloten-Bülach Jets erstmals ein NLA-Vertreter im Viertelfinal bezwungen. Zehn Jahre zuvor scheiterte der damalige 1.-Ligist erst im Penaltyschiessen an NLA-Vizemeister Malans. Zweimal gelang bislang der Vorstoss in den Cup-Viertelfinal: 2008 (gegen Köniz) und 2013 (gegen Wiler-Ersigen) setzte es aber deutliche Auswärtsniederlagen ab.


Sieg im Cup-Achtelfinal gegen Kloten-Bülach Jets (NLA) 2017

Umsatz verfünffacht

Auf rund 380 Mitglieder, aufgeteilt in 19 Mannschaften (Saison 2021/22), ist der Verein mittlerweile angewachsen. Vor allem im Nachwuchsbereich ist der Zulauf gross. Elf Teams zwischen Junioren U21 und Junioren F nahmen am Meisterschaftsbetrieb von Swiss Unihockey teil. Dazu wird eine Unihockeyschule geführt, seit letzter Saison auch in Azmoos. Seit drei Jahren stellt der UHCS auch wieder ein Frauenteam, welches in der 2. Liga spielt. 2018 wurde zudem das Unihockeyteam der Procap Sarganserland-Werdenberg offiziell in den Verein integriert.

Interessant ist auch die finanzielle Entwicklung. In der ersten Saison betrug der Umsatz noch rund 14 000 Franken, in der vergangenen über 275 000 Franken. Ebenso stiegen die Verbandsabgaben in der gleichen Zeitspanne von 4100 auf 35 000 Franken.

Und als letztes Zahlenbeispiel: In den 30 Saisons sind bei den Aktivteams 62 Trainer eingesetzt worden. Zwischenzeitlich standen mit Patrik Davidsson und später Jörgen Sjöstedt auch schwedische Übungsleiter an der Bande. Der aktuelle NLB-Cheftrainer Simon Gugelmann ist – zusammen mit dem kürzlich zurückgetretenen Präsidenten Hanspeter Büsser – mit acht Saisons der Coach mit den meisten Trainerjahren beim UHCS.

Text: Reto Voneschen
Bilder: Archiv Hanspeter Büsser/Erwin Keller/Katja Stuppia

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