XC World Cup 2025 – Leogang: Rutsch’n Roll! Die XC-Fotostory
Ergiebiger Regen in der Nacht vor den Rennen sorgte für eine Extraportion Würze beim vierten Stopp des Cross-Country-Weltcups in Leogang: Ein Mann, dessen jahrelanger Traum völlig überraschend in Erfüllung ging, eine wahre Schlamm-Fee, die sich mühelos durch den tiefsten Morast kämpfte, sowie zwei Nachwuchsfahrer aus der Schweiz, die sich als mitunter größte Klettertalente der Welt bezeichnen dürfen – das sind die Geschichten der Protagonistinnen und Protagonisten der sehr außergewöhnlichen Rennen in den Leoganger Steinbergen. Wir haben die besten Fotos der Schlammschlacht im Salzburger Land zusammengetragen – Bild ab!
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Eine rutschige Angelegenheit war der vierte Stopp der Cross-Country-Weltcupsaison 2025: Die ohnehin durch sehr steile Anstiege und ebenso steile Abfahrten fordernde Strecke in Leogang verwandelte sich dank ergiebiger Regengüsse von Samstag auf Sonntag in ein wahres Tollhaus für Fans der Fango-Version des MTB-Sports. Schnelle Beine waren genauso gefragt wie die richtige Reifenwahl, waghalsige Abfahrtsmanöver sowie das nötige Glück zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Letzteres ließ sich besonders in der Konkurrenz der Herren in Leogang beobachten, welche am Start in gänzlich ungewohnter Form durcheinandergewirbelt wurde. Die vielen Fahrspuren, der zuvor durchgeführten Rennen, sowie die zunehmend klebrige Bodenbeschaffenheit sorgte dafür, dass innerhalb kürzester Fahrer an der Spitze des Feldes auftauchten, die bis dato in der Weltcupsaison eher weniger in Erscheinung getreten waren. Die Top-Stars um Dauersieger Christopher Blevins schienen etwas überfordert mit dieser Situation sein und gerieten früh ins Hintertreffen – im Gegenzug schlug die Stunde jener Fahrer, die auf eine Chance wie diese seit einiger Zeit gewartet hatten…
Die Ergebnisse und Rennberichte aller Cross-Country-Rennen findet ihr hier: XC World Cup Ergebnisse Cross-Country-Rennen Leogang
Die Chance seines Lebens witterte Ondrej Cink, der sich nach mehreren Jahren aus dem Mittelmaß und dem zunehmenden Abgesang seiner Karriere mit einem Paukenschlag zurückmelden konnte. Wirklich niemand hätte im Vorfeld mit einer derart bemerkenswerten Leistung des Tschechen gerecht und wohl niemand dürfte den Sieg dem Tschechen letztendlich nicht gegönnt haben. Zu oft war Cink knapp am großen Weltcuperfolg in den zurückliegenden Jahren gescheitert, zu oft schienen ihm vor allem seine geringeren fahrtechnischen Fähigkeiten im Wege zu stehen. Genau dies war jedoch ein bemerkenswerter Faktor seines Erfolges: Selten zuvor war Cink so sicher und gekonnt bergab unterwegs wie in Leogang. Eindrucksvoll stellte der 34-Jährige also unter Beweis, dass auch im fortgeschrittenen Alter Fortschritte in jeglicher Hinsicht möglich sind.
Fast noch dominanter und souveräner hievte sich Puck Pieterse im Damenfeld über die tiefen und rutschigen Rillen im Leoganger Bikepark: Die Niederländerin stellte gekonnt ihre Fähigkeiten im tiefen Schlamm unter Beweis – ihre Skills als mitunter erfolgreichste Cyclocross-Fahrerin der aktuellen Zeit dürften dabei sicherlich nicht hinderlich gewesen sein. Zudem besonders erwähnenswert im Damenfeld: Tokio-Olympiasiegerin Jolanda Neff meldete sich eindrucksvoll mit Rang vier in der Weltspitze zurück. Außerdem: Tamara Wiedmann überraschte als beste Österreicherin mit ihrem bereits zweiten fünften Rang im Weltcup in dieser Saison.
Zum Abschluss noch ein Blick auf die Rennen in Leogang mit einem Blick durch die „deutsche Brille“: Nina Graf beeindruckte bereits zum wiederholten Male mit einer bemerkenswerten Leistung in der erweiterten Weltspitze. Rang elf für die Lapierre-Fahrerin stellt einen weiteren Meilenstein in ihrem Fortschritt auf dem Weg zur absoluten Weltspitze dar: Weniger das konkrete einzelne Ergebnis lässt für die Zukunft hoffen, vielmehr die Konstanz, mit der Graf in den vergangenen Rennen agierte: Bei keinem der vier Weltcuprennen in diesem Jahr landete die Wahl-Freiburgerin auf einem schlechteren Rang als dem 12.
Bei den Männern hielten indes Luca Schwarzbauer und Julian Schelb die deutschen Fahnen in der Weltspitze hoch: Während Schelb die sonst eher übliche „Schwarzbauer-Taktik“ mit risikoreichem Rennanfang wählte und dafür etwas Lehrgeld zahlen musste, machte Schwarzbauer dieses Mal mit einer eher konservativen Renneinteilung alles richtig und landete zum dritten Mal in diesem Jahr in den Top Ten.
Und dann gilt es logischerweise auch die beiden deutschen U23-Hoffnungen zu erwähnen, die in Leogang in besonderer Form ablieferten: Paul Schehl gelang zwar kein zweiter Sieg in Folge nach seinem Triumph in Nové Město na Moravě vor zwei Wochen, doch mit Rang zwei stellte der Ex-Juniorenweltmeister klar, dass er eine der größten Nachwuchstalente weltweit ist. Eine ähnliche Stellung möchte sicherlich Sina van Thiel im Damenbereich erreichen – Rang vier mit Reichweite zu den Top-Drei deuten auf eine aufsteigende Formtendenz bei der aktuell stärksten deutschen U23-Fahrerin hin. Vielleicht gelingt in Val di Sole in zwei Wochen der Sprung aufs Podest?
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Welche Fahrerin oder welcher Fahrer hat euch am meisten beeindruckt in Leogang?
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